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Truppenreduzierung und Freigabe von militärischen Liegenschaften ...

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschafts- <strong>und</strong> Regionalforschung –<br />

niedersächsischen Grenze in Neu-Eichenberg (Werra-Meißner-Kreis) entstehen <strong>und</strong><br />

ist bereits vermarktet.<br />

• Dies macht deutlich, dass das Angebot in Nordhessen insgesamt auf eine<br />

wesentlich höhere Nachfrage ausgelegt ist <strong>und</strong><br />

• dass das vorhandene Angebot nicht immer der nachgefragten Qualität entspricht.<br />

Bei den wenigen zu verzeichnenden Unternehmensansiedlungen wurden meistens<br />

deutlich kleinere Flächen nachgefragt. Darüber hinaus bedeuten diese<br />

Ansiedlungserfolge in der Regel einen Wegzug des Unternehmens aus einer<br />

anderen Kommune, da es sich um Unternehmen handelt, die innerhalb der Region<br />

expandieren oder umsiedeln wollen. Diese interkommunale Standortkonkurrenz<br />

führt, ohne dass die Gesamtentwicklung der Region messbar da<strong>von</strong> profitieren<br />

würde, - krass ausgedrückt - zu einem teuren Null-Summen-Wettbewerb.<br />

Daten darüber, wie viel Gewerbefläche pro Jahr in Nordhessen vermarktet wird,<br />

sind nicht vorhanden. Einen Anhaltspunkt stellen die Erkenntnisse des<br />

Regierungspräsidiums Kassel dar, demzufolge in den Jahren 1993 bis 2004 r<strong>und</strong><br />

500 Hektar Zuwachsfläche in planungsrechtlich gesicherte Gewerbefläche überführt<br />

wurde, pro Jahr im Durchschnitt also etwa 50 Hektar.<br />

Da fast alle größeren Kommunen in Nordhessen Bauland für Gewerbe <strong>und</strong> zum Teil<br />

für Industrie ausgewiesen haben, um ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu<br />

verbessern, führt diese „ubiquitäre“ Baulandausweisung letztlich wieder zu einem<br />

Attraktivitäts- <strong>und</strong> Wachstumsvorsprung für das Oberzentrum Kassel <strong>und</strong> seine<br />

direkte Umgebung.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> stehen nun in einer strukturschwachen Region wie<br />

Nordhessen, die über ein derartiges Potenzial an Gewerbe- <strong>und</strong> Industrieflächen<br />

verfügt, in den nächsten Jahren im Rahmen der <strong>Truppenreduzierung</strong> weitere r<strong>und</strong><br />

380 Hektar Kasernenfläche - ohne Standortübungsplätze - in acht betroffenen<br />

Kommunen (einschl. Neustadt im RB Gießen) zur Verfügung (vgl. Kapitel 2.3), die<br />

theoretisch für eine zivile Nachnutzung geeignet sind. Allein diese Zahlen belegen,<br />

dass eine Entscheidung, ob <strong>und</strong> für welche Art <strong>von</strong> ziviler Folgenutzung eine<br />

Kasernenfläche entwickelt werden sollte, einer gründlichen Abwägung bedarf.<br />

Aus Sicht der Regionalplanung hat die Erhöhung der Entwicklungschancen<br />

Nordhessens durch entsprechende Flächenbereitstellungen im Oberzentrum Kassel<br />

<strong>und</strong> entlang der wichtigen West – Ost –Verbindung A 44 bzw. A 4 Vorrang vor der<br />

weiteren Bereitstellung <strong>von</strong> Flächen an peripheren Standorten.<br />

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