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Portigon Einzelabschluss 2012 (pdf, 573K) - WestLB

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Lagebericht<br />

4<br />

und der Internationale Währungsfonds (IWF) über erneute Hilfen für Griechenland. Die<br />

Zugeständnisse umfassen neben längeren Kreditlaufzeiten und einem Zinsaufschub auch<br />

ein Anleiherückkaufprogramm von Privaten, um den Staatsschuldenstand zu reduzieren.<br />

Mit dem griechischen Schuldenschnitt kam der Bankensektor in Zypern stark unter Druck,<br />

sodass Zypern im Juni <strong>2012</strong> beim IWF, der EZB und der Europäischen Kommission einen<br />

Antrag auf Finanzhilfen stellte.<br />

In Spanien belastete die Spekulationsblase im Immobiliensektor die spanischen Sparkassen<br />

erheblich und führte zu einem erhöhten Abschreibungs- und Risikovorsorgebedarf. Große<br />

Teile des Eigenkapitals wurden aufgezehrt, und eine Rekapitalisierung der Banken wurde<br />

notwendig. Hier stellte die EU-Staatengemeinschaft Hilfen bis zu 100 Mrd € zur Verfügung.<br />

Im Sommer <strong>2012</strong> kam es dann zu einer generellen Vertrauenskrise, die insbesondere Italien<br />

und Spanien an den Anleihemärkten in Form von höheren Risikozuschlägen zu spüren<br />

bekamen.<br />

Im Gegensatz dazu profitierte die Bundesrepublik Deutschland von ihrem Status als<br />

„sicherer Hafen“. Die Ratingagenturen bewerten die Bonität von Deutschland weiterhin<br />

mit der höchsten Ratingnote, während andere Länder wie zum Beispiel Frankreich ihre<br />

Bestnote im Herbst <strong>2012</strong> verloren haben.<br />

Insgesamt half das niedrige Zinsniveau den deutschen Banken in Form von deutlich<br />

geringeren Refinanzierungskosten. Darüber hinaus profitierten inländische Banken von<br />

der robusten Konjunktur in Deutschland sowie von einem intakten Immobilienmarkt. Sie<br />

konnten so zumindest teilweise Ertragsrückgänge in einzelnen Geschäftsfeldern oder<br />

Regionen kompensieren.<br />

Die Konjunktur im Euro-Raum war von der europäischen Staatsschuldenkrise stark<br />

betroffen. Die Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und teilweise einschneidende<br />

Sparmaßnahmen in einigen Ländern belasteten das Wachstum spürbar. Einsparungen<br />

der Staaten und öffentlichen Haushalte, die Zurückhaltung der Inlandsnachfrage in den<br />

südlichen Peripherieländern sowie die allgemein schwer einzuschätzenden Zukunftsaussichten<br />

für Unternehmen, Konsumenten und Investoren brachten einen Nachfragerückgang<br />

mit sich. Darüber hinaus führten die hohen US-Dollar-Notierungen an den<br />

Rohölmärkten zu einem Kaufkraftverlust im EU-Raum. Dies schlug sich auch auf die<br />

Konjunktur der Länder durch, die nicht im Zentrum der Staatsschuldenkrise standen.<br />

Insgesamt war die Konjunkturentwicklung in den einzelnen EU-Ländern sehr unterschiedlich.<br />

Die Bandbreite reicht von einer Verlangsamung der Konjunktur bis hin zu<br />

einer Rezession in großen Mitgliedsstaaten (z. B. Spanien, Italien). Trotz anhaltender<br />

Konsolidierungsbemühungen ist die Schuldenstandsquote einiger Länder weiterhin hoch<br />

beziehungsweise stieg im Jahr <strong>2012</strong> weiter an. Dies führte neben anderen Faktoren zu<br />

Ratingherabstufungen der Kreditwürdigkeit von Frankreich, Spanien, Portugal und<br />

Zypern durch die Ratingagentur Standard & Poor’s.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland verlangsamte sich im Jahresverlauf <strong>2012</strong>.<br />

Trotz der Eintrübung in der Weltwirtschaft stiegen dank eines schwächeren Euro die<br />

Exporte in den Nicht-EU-Raum. So wurden niedrigere Exporte in den Euro-Raum mehr<br />

als ausgeglichen. In Deutschland wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2012</strong> um 0,7%. Die Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland war positiv und wies – trotz<br />

des schwierigen konjunkturellen Umfeldes – nach wie vor niedrige Arbeitslosenzahlen<br />

auf. Ein Grund für diese Entwicklung ist neben der Wettbewerbs- und Exportstärke<br />

Deutschlands die immer noch positiv wirkende „Agenda 2010“.

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