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Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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wiederum meine Vermutung bezüglich Gewalt in seinem Elternh<strong>aus</strong> in Frage<br />

stellte. In meinem dreiwöchigen Aufenthalt habe ich allerdings seinen Vater<br />

niemals angetroffen oder persönlich kennen gelernt. Am Tag der Abreise schenkte<br />

ich Neluţu viele Sachen <strong>von</strong> mir, über welche er sich sehr freute. Ich konnte<br />

aber auch erkennen, dass es ihm eigentlich sehr unangenehm war.<br />

Kurz bevor wir mit dem Bus abreisten, wurden Raphael, Jakob und ich zu einer<br />

Abschiedskutschfahrt eingeladen. Als ich neben Neluţu Platz nahm, umarmte er<br />

mich und er sagte, während wir im Galopp durch die Landschaft preschten, dass<br />

ich ihn wieder besuchen müsse und dass ich auch in seinem H<strong>aus</strong> wohnen könne.<br />

Zum Abschied sagte ich zu ihm, dass ich fest daran glaube, dass, wenn er sich in<br />

der Schule anstrengt, sein Traum vom Mechaniker wahr wird. Dann musste ich<br />

schnell meinen Koffer <strong>aus</strong> der Schule holen und als ich zurück kam, war er verschwunden.<br />

Ob ich Neluţu je wieder sehen werde, bezweifle ich, dass ich mich<br />

noch oft an ihn erinnern werde, weiß ich bestimmt.<br />

Patenkindbericht <strong>von</strong> Samuel Andert<br />

ANA JIURCA, 10 Jahre, 4. Klasse, Waldorfschule in <strong>Roşia</strong><br />

13<br />

Fast jeden Morgen macht Ana sich<br />

mit ihrer kleinen Schwester Veta,<br />

die die 1. Klasse besucht, vom Unterdorf<br />

<strong>aus</strong> auf den Weg nach oben<br />

zur Schule. Im Unterricht bemüht<br />

sie sich sehr, kommt jedoch nicht<br />

wirklich mit, da die Schreibschrift<br />

ihr große Schwierigkeiten bereitet.<br />

Anstatt richtige Buchstaben zu<br />

„schreiben“, malt sie eher nur die,<br />

für sie nichtssagenden, Formen <strong>von</strong><br />

der Tafel ab. Dabei ist sie sehr langsam<br />

und da sie so viel Zeit für ein<br />

Wort braucht, kommt sie kaum mit<br />

den andern mit. Auch die Zahlen<br />

sind ihr nicht „gut“ gesinnt. Aber<br />

leider unterstützen die Lehrer sie<br />

nicht. Deshalb sind ihre schulischen

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