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Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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versucht ihren Willen durchzusetzen. Die Erziehung <strong>von</strong> Leila ist zwar streng,<br />

aber gewaltfrei, was auch eine Besonderheit ist.<br />

Leila fördert die Talente ihrer Tochter, welche außerordentlich sind, intensiv.<br />

Maria ist in der Schule sehr gut. Sie machte mit mir und einem Siebtklässler<br />

Rechenspiele, welche sie zwar nicht so schnell wie ich, aber im Gegensatz ihres<br />

älteren Konkurrenten immer fehlerfrei und viel schneller als er löste. Auch<br />

sprachlich ist sie begabt. Sie spricht sogar ein bisschen Deutsch. Außerdem sorgt<br />

ihre Mutter dafür, dass sie regelmäßig ihre beiden Instrumente, Klavier und<br />

Geige übt.<br />

In einem Gespräch mit Sarah H., die in der Klasse <strong>von</strong> Maria hospitierte, erfuhr<br />

ich <strong>von</strong> der enormen Aufnahmefähigkeit, die Maria an den Tag legte. Ihr Lehrer<br />

erzählte Sarah, dass er die Schreibschrift eigentlich nur für zwei Schüler <strong>aus</strong><br />

seiner Klasse durchnimmt, darunter Maria.<br />

Auch kommt Maria regelmäßig in die Schule und nicht wie manche andere bloß<br />

einmal die Woche, wenn sie gerade Lust darauf haben oder <strong>von</strong> ihren Eltern gehen<br />

gelassen werden, da sie gerade nicht arbeiten müssen. Das Jugendamt ist<br />

gegen so etwas machtlos, weil man nicht als Schulverweigerer gilt, wenn man 1<br />

Woche im Monat in die Schule<br />

kommt. Es war solange wir da<br />

waren nicht eine Klasse einen<br />

Tag lang vollständig. Sogar an<br />

der Abschlussfeier der achten<br />

Klasse musste deren Theaterstück<br />

<strong>aus</strong>fallen, da zu wenige Schüler<br />

erschienen waren! Maria dagegen<br />

fehlte nie.<br />

Maria spielte <strong>aus</strong>gelassen und<br />

fröhlich mit mir. Sie spielte gerne<br />

mit Steinen und die Klatsch-<br />

Singspiele <strong>aus</strong> dem Dorf. Sie kam<br />

mit uns als wir den Ausflug in<br />

die Karpaten machten. Dort<br />

spielten wir in einem Gebirgsbach.<br />

Wir suchten schöne Steine<br />

in dem klaren Bach, wateten mit<br />

nackigen Füßen hindurch und<br />

fotografierten die blauen Libellen<br />

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