Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

Patenkindbericht von Iris Bauer
SORINA, 11 Jahre, 4. Klasse, Waldorfschule in Roşia
Ich sah sie das erste Mal, als wir
an unserem ersten Arbeitstag
von acht bis zwölf Uhr im Unterricht
zusehen durften. Sorina
hat mich sofort an der Hand genommen
und zu dem Platz neben
ihr geführt.
Ich muss zugeben, dass ich sie
den gesamten ersten Tag für einen
Jungen hielt, auch wenn
mich der Name irritierte. Sie hat
eine vermutlich zu Hause geschnittenen
Jungenhaarschnitt,
wie die meisten Kinder hier
dunkle Haut und Haare. Ihre
Kleidung ist auch meist weder
Jungen noch Mädchen zuzuordnen
und immer sehr verschlissen.
In der Schule ist sie eigentlich
auf dem richtigen Stand, allerdings konnte ich feststellen, dass sie Probleme
mit der Schreibschrift hat.
Auf mich wirkte Sorina in der ersten Woche als ein sehr aufgewecktes und zufriedenes
Kind, sie hing während der ersten Woche, in der wir oben an der
Schule arbeiteten, sehr an mir und wurde schnell neidisch, wenn andere Kinder
mit mir spielten.
Nach der ersten Woche hätte ich sie eigentlich, aufgrund ihres Verhaltens, einem
zwar sehr armen, aber ohne Gewalt erziehenden Elternhaus zugeordnet. Erschreckender
Weise wurde ich in der zweiten Woche, als wir unten im Dorf an
ihrem Haus arbeiteten, eines Besseren belehrt.
Sorina lebt mit ihrer Schwester Dalia, 14, mit ihren Großeltern und anderen
Leuten zu denen ich den Zusammenhang nicht verstand, in einem größeren,
aber ärmlichen Haus.
Ich beobachtete, dass Sorina und Dalia den ganzen Tag für ihre Großeltern arbeiteten.
Sie putzten, schleppten Wasser, versorgten Tiere und Kleinkinder und
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