Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien
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ihr Mann arbeitet, ändert jedoch nichts an dem desolaten Zustand des H<strong>aus</strong>es.<br />
Als ich das H<strong>aus</strong> besichtigen durfte, schockierte mich besonders der Zustand des<br />
Anb<strong>aus</strong>. Die Wände bestanden <strong>aus</strong> einem Sand-, Erde- und Kuhdreckgemisch,<br />
welches mit, höchstwahrscheinlich schon morschen Holzstäben zusammengehalten<br />
wurde. Ana, Vetas Schwester schien große Probleme in der Schule zu haben;<br />
bei Veta machte sich derartiges noch nicht bemerkbar, auch wenn Veta sehr oft<br />
zu spät in der Schule ankommt, beteiligt sie sich bis Schulschluss ruhig und<br />
konzentriert. Freudig singt, tanzt, malt und arbeitet Veta in den für Waldorfschulen<br />
üblichen Unterrichten. Veta hat im Vergleich zu den anderen Klassenmitgliedern<br />
gute Zähne und war in den drei Tagen an denen ich in der ersten<br />
Klasse hospitieren durfte nicht auffallend müde und erklärte mir, dass es für sie<br />
geregelte Schlafzeiten gab. Veta ist nicht im geringsten aufdringlich oder laut.<br />
Im Schatten ihrer wunderschönen, großen Schwester Voichita steht sie bei Gemeinschaftsspielen<br />
oft verlassen am Rand. Veta ist ein sehr friedliches Kind,<br />
doch wenn ein Unrecht geschieht, tritt sie sehr entschlossen ein.<br />
Ich konnte Vetas Vater nie persönlich antreffen, doch scheint er sie nach ihrem<br />
Verhalten nicht sehr oft zu schlagen oder überhaupt Gewalt seinen Kindern gegenüber<br />
zu ergreifen. Adriana, Vetas Mutter sah ich oft Druck auf die Älteste,<br />
Voichita <strong>aus</strong>üben, auf ihre Jüngeren schien sie besonders an der Monatsfeier<br />
sehr stolz zu sein.<br />
Ein wichtiges Erlebnis für mich war, als ich Veta bei ihrer ersten Musikstunde<br />
ehrfürchtig und stolz den Psalter spielen sah. Veta mit ihrer stillen und zurückhaltenden<br />
Art habe ich sehr lieb gewonnen und ich hoffe, dass sie in ihrer Zukunft<br />
Besseres erwartet.<br />
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