Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien
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Schwestern geschlagen werden, aber auch nicht, dass sie all zu viel Zuneigung<br />
bekommt.<br />
Da sie die meiste Zeit mit ihren Schwestern verbringt, versteht sie sich eigentlich<br />
sehr gut mit ihnen. Als wir nun den Weg zurück zur Schule antraten, lief<br />
sie zu ihrer Mutter und fragte, ob sie uns folgen dürfe. Da diese es ihr erlaubte,<br />
kam sie ganz fröhlich hinterher gerannt und nahm mich bei der Hand. So führten<br />
wir den Weg mit einer noch größeren Gruppe Kindern zur Schule fort. Wir<br />
spielten Fangen und kamen verschwitzt an. Den ganzen Abend wurde gespielt.<br />
Am letzten Tag, während ich diesen Bericht schreibe, kam Ana mit ihrer jüngeren<br />
Schwester und Freunden zu mir und schaute mir gespannt zu. Immer wieder<br />
fragten sie, wann ich endlich fertig wäre. Was ich aber nie vergessen werde,<br />
ist, dass sie mir immer wieder sagte, dass sie mich sehr gerne hat und ob sie mit<br />
zu mir nach Deutschland kommen kann. Da ich ihr leider sagen musste, dass<br />
dies nicht möglich ist, sagte sie dass ich in <strong>Roşia</strong> bleiben werde. Wiederum<br />
musste ich verneinen. Einen kurzen Moment sah ich ihre Trauer, die sie aber<br />
sofort wieder unterdrückte. Sie fragte nur noch, ob ich beim Abschied weinen<br />
müsste und wechselt dann das Thema.<br />
Es fällt mir schwer, diesen Ort zu verlassen und einfach so diese Kinder mit den<br />
großen, schönen, fröhlichen und auch traurigen Augen, jedes einzelne mit einer<br />
eigenen tollen Persönlichkeit ihrem Schicksal zu überlassen.<br />
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