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Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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gesellschaftlicher Druck im Spiel sein, da h<strong>aus</strong>haltführende und alleinerziehende<br />

Männer in <strong>Roşia</strong> eine Rarität sind.<br />

Abschließend denke ich, dass Octavian reelle Chancen hat, einen guten Abschluss<br />

zu schaffen. Doch ob er es je <strong>von</strong> zuh<strong>aus</strong>e wegschaffen wird, um etwa<br />

einer geregelten und gutbezahlten Arbeit in Sibiu nachzugehen, bezweifle ich<br />

leider. So wird in diesen ärmlichen Verhältnissen viel zu früh Verantwortung<br />

übernommen und eine Familie gegründet, als dass man frei und selbstständig,<br />

mit einem qualifizierten Abschluss in der Tasche, sein Glück woanders versuchen<br />

könnte.<br />

Viel Glück und Danke an Octavian und alle anderen Kinder in <strong>Roşia</strong>, die mich<br />

um zahlreiche Erfahrungen, vor allem aber Erkenntnisse, bereichert haben.<br />

Patenkindbericht <strong>von</strong> Marius Meister<br />

MARIUS, 12 Jahre, 4. Klasse, Waldorfschule in <strong>Roşia</strong><br />

Als ich einen Tag lang neben ihm im Unterricht saß, merkte ich, dass er ein sehr<br />

intelligenter Junge ist, da er im Unterricht sehr aktiv war und viel zu sagen hatte.<br />

Sein H<strong>aus</strong> ist im Gegensatz zu den meisten anderen Häusern im Dorf in einem<br />

akzeptablen Zustand. Ich habe niemals feststellen können ob Marius <strong>von</strong> seinen<br />

Eltern geschlagen wird, doch es meinten einige Klassenkameraden <strong>von</strong> mir, dass<br />

sie sahen wie der Junge geprügelt wurde. Wenn er im Dorf unterwegs war, waren<br />

immer viele Freunde bei ihm.<br />

Leider ist er uns fast immer unangenehm und aggressiv aufgefallen, deswegen<br />

versuchten einige unserer Schüler sich <strong>von</strong> ihm zu entfernen. Vor allem belästigte<br />

er die Mädchen unserer Klasse, indem er sich an sie schmiegte und versuchte,<br />

sie zu umarmen.<br />

Der Junge hat allerdings auch eine angenehmere Seite. Wenn er mich sah, freute<br />

er sich sehr, kam zu mir gerannt und gab mir seine Hand. Er zeigte und erzählte<br />

mir viele Dinge, die ich zum Teil aber nicht verstand. Trotzdem machte es<br />

mir Spaß ihm zuzuhören. Es ist sehr interessant dem Jungen beim Spielen mit<br />

anderen Kindern zuzusehen. Es gibt 2 Arten <strong>von</strong> Beschäftigungsspielen, die sie<br />

am häufigsten spielen. Zum ersten spielen die Kinder dort sehr gerne “Em bambi<br />

colonie”, das ist ein Spiel indem man seine Hände in einer bestimmten Reihenfolge<br />

auf die Hände des Mitspielers schlägt. Sonst lieben die Jungen es ihre<br />

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