gesellschaftlicher Druck im Spiel sein, da h<strong>aus</strong>haltführende und alleinerziehende Männer in <strong>Roşia</strong> eine Rarität sind. Abschließend denke ich, dass Octavian reelle Chancen hat, einen guten Abschluss zu schaffen. Doch ob er es je <strong>von</strong> zuh<strong>aus</strong>e wegschaffen wird, um etwa einer geregelten und gutbezahlten Arbeit in Sibiu nachzugehen, bezweifle ich leider. So wird in diesen ärmlichen Verhältnissen viel zu früh Verantwortung übernommen und eine Familie gegründet, als dass man frei und selbstständig, mit einem qualifizierten Abschluss in der Tasche, sein Glück woanders versuchen könnte. Viel Glück und Danke an Octavian und alle anderen Kinder in <strong>Roşia</strong>, die mich um zahlreiche Erfahrungen, vor allem aber Erkenntnisse, bereichert haben. Patenkindbericht <strong>von</strong> Marius Meister MARIUS, 12 Jahre, 4. Klasse, Waldorfschule in <strong>Roşia</strong> Als ich einen Tag lang neben ihm im Unterricht saß, merkte ich, dass er ein sehr intelligenter Junge ist, da er im Unterricht sehr aktiv war und viel zu sagen hatte. Sein H<strong>aus</strong> ist im Gegensatz zu den meisten anderen Häusern im Dorf in einem akzeptablen Zustand. Ich habe niemals feststellen können ob Marius <strong>von</strong> seinen Eltern geschlagen wird, doch es meinten einige Klassenkameraden <strong>von</strong> mir, dass sie sahen wie der Junge geprügelt wurde. Wenn er im Dorf unterwegs war, waren immer viele Freunde bei ihm. Leider ist er uns fast immer unangenehm und aggressiv aufgefallen, deswegen versuchten einige unserer Schüler sich <strong>von</strong> ihm zu entfernen. Vor allem belästigte er die Mädchen unserer Klasse, indem er sich an sie schmiegte und versuchte, sie zu umarmen. Der Junge hat allerdings auch eine angenehmere Seite. Wenn er mich sah, freute er sich sehr, kam zu mir gerannt und gab mir seine Hand. Er zeigte und erzählte mir viele Dinge, die ich zum Teil aber nicht verstand. Trotzdem machte es mir Spaß ihm zuzuhören. Es ist sehr interessant dem Jungen beim Spielen mit anderen Kindern zuzusehen. Es gibt 2 Arten <strong>von</strong> Beschäftigungsspielen, die sie am häufigsten spielen. Zum ersten spielen die Kinder dort sehr gerne “Em bambi colonie”, das ist ein Spiel indem man seine Hände in einer bestimmten Reihenfolge auf die Hände des Mitspielers schlägt. Sonst lieben die Jungen es ihre 42
Kraft zu messen. Andauernd veranstalten sie Kraftwettbewerbe wie Armdrükken etc. Als ich meinem Patenkind am letzten Tage unseres Aufenthalts ein Muschelarmband schenkte, konnte man ihm ansehen, dass Marius sich sehr darüber gefreut hat. 43
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