Patenschaftsberichte 2007 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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Ich habe Angela gewählt, weil
sie ein auffallend stilles und
ernstes Kind ist. Von den
Spielen der anderen Kinder
wird sie immer ausgeschlossen,
wenn nötig sogar mit Gewalt.
Sie sitzt dann schweigend alleine
in einer Ecke und beobachtet
die anderen.
Wenn man sich jedoch mehr
und länger mit ihr beschäftigt
und ihr zeigt, dass sie akzeptiert
und gemocht wird, blüht
sie regelrecht auf, geht immer
mehr aus sich heraus, lacht
und strahlt und kann sogar
überschwänglich werden.
Ihr Lehrer, Lucian Ursaleş,
bestätigte meine Beobachtungen.
Er vermutet, dass ihre
unfreiwillige Einsamkeit, die nur von Juli, ihrer einzigen Freundin, die auch
ausgeschlossen wird, geteilt wird, an ihrer Armut liegt, welche die anderen
Schüler als abstoßend empfinden.
Doch Angela ist sehr bemüht, die Aufgaben in der Schule so schön und gut wie
möglich auszuführen.
Ich persönlich glaube, aufgrund meiner Beobachtungen, dass es Angela nicht
gerade einfach hat zu Hause. Das Verhalten der Kinder und die Tatsache, dass
ich in der Wohnung einige Flaschen Bier, sorgfältig in Wasser kühlgestellt gesehen
habe, bringen mich zu dem Schluss, dass die Eltern vielleicht ein Alkoholproblem
haben und ihre Kinder nicht gerade freundlich behandeln.
Ich hoffe sehr, dass Angela mit Hilfe ihrer Schulausbildung eine bessere Zukunft
erwarten wird, als nur Alkohol und Gewalt und wünsche ihr von ganzem Herzen
alles Gute, denn ich habe sie sehr lieb gewonnen.