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EuroTier 2012 - Schweine.at

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DI Johann Stinglmayr<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ausschuss<br />

Recht und Politik<br />

Der Titel der Kampagne lautet „Große Undercover-Recherche<br />

in AMA-<strong>Schweine</strong>mastbetrieben“.<br />

Auf der Homepage des VGT wird nunmehr<br />

bereits seit einigen Wochen Bild- und Filmm<strong>at</strong>erial<br />

aus 28 <strong>Schweine</strong>betrieben veröffentlicht,<br />

die allesamt unter den Richtlinien des<br />

AMA-Gütesiegels produzieren.<br />

Dieses Bild- und Filmm<strong>at</strong>erial wurde ohne Wissen<br />

der betroffenen Bauern hergestellt und<br />

entstand durch unerlaubtes Eindringen von<br />

Personen in geschlossene Stallungen während<br />

der Nachtstunden. Vorsorglich rechtlicher<br />

Konsequenzen stellt der VGT auf der Homepage<br />

aber gleich fest, dass ihnen dieses umfassende<br />

Bildm<strong>at</strong>erial zwischen Jänner und Mai<br />

<strong>2012</strong> von unbekannten Personen zugespielt<br />

wurde. Alle 28 Betriebe wurden unter dem<br />

Vorwurf der Tierquälerei und der Auflistung<br />

von Verdachtsmomenten des Verstoßes gegen<br />

Tierschutzbestimmungen bei den zuständigen<br />

Bezirksverwaltungsbehörden angezeigt.<br />

Die Vorwürfe und Gründe für die Anzeigen<br />

sind auf der Homepage wie folgt zusammengefasst:<br />

In 96% der Betriebe leben <strong>Schweine</strong> auf Vollspaltenboden,<br />

in 100% der Betriebe gibt es<br />

keine Einstreu.<br />

In 79% der Fälle fand man verschmutzte und<br />

rutschige Böden vor. In 32% der Betriebe<br />

waren die Tränken und Tröge verschmutzt.<br />

Laut Gesetz reichen 0,7 m 2 für ein schlachtreifes<br />

110 kg-Schwein. Das sind 84 x 84 cm. In<br />

den 28 untersuchten Betrieben gab es bei 32%<br />

Unterschreitungen dieser gesetzlichen Mindestanforderung.<br />

In 79% der Tierfabriken wurde fehlendes oder<br />

ungeeignetes Beschäftigungsm<strong>at</strong>erial festgestellt.<br />

Aus Geschmacksgründen werden grundsätzlich<br />

alle männlichen Mastschweine für den österreichischen<br />

Markt kastriert. In allen 28 Betrieben<br />

wiesen darüber hinaus alle <strong>Schweine</strong><br />

kupierte Schwänze auf. In 64% der Tierfabriken<br />

gab es Tiere, deren Schwänze auf weniger<br />

als die Hälfte gekürzt waren.<br />

In 36% der 28 untersuchten AMA-<strong>Schweine</strong>mäster<br />

wurden stallausst<strong>at</strong>tungs- oder ander-<br />

Symbolfoto: fotolia/Dan Race<br />

VGT vernadert wieder einmal<br />

die heimischen <strong>Schweine</strong>bauern<br />

Waren es im letzten Jahr die Sauenhalter, die bis aufs Blut von Balluch und Konsorten<br />

gepeinigt wurden, konzentriert sich die aktuelle Kampagne der radikalen<br />

Tierschutzgruppe „Verein gegen Tierfabriken“ auf <strong>Schweine</strong>mäster in Kärnten,<br />

Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark.<br />

weitig haltungsbedingte Verletzungen identifiziert.<br />

In 43% der inspirierten Tierfabriken<br />

vermeldeten die Inspektoren Atembeschwerden<br />

und Augenentzündungen durch Zugluft,<br />

hohen Ammoniak- oder Staubgehalt. In 50%<br />

der Betriebe gab es haltungsbedingte Verhaltensstörungen.<br />

Der VGT fordert nun vom Gesetzgeber auf Basis<br />

der Undercover-Recherche folgende Änderungen<br />

für die heimische <strong>Schweine</strong>haltung:<br />

• Verbot der betäubungslosen Ferkelkastr<strong>at</strong>ion<br />

und aller anderen schmerzhaften Eingriffe.<br />

• Spaltenböden müssen ausnahmslos verboten<br />

werden.<br />

• Verpflichtende Stroheinstreu und reichlich<br />

Beschäftigungsm<strong>at</strong>erial.<br />

• Auslauf ins Freie.<br />

• Mehr Pl<strong>at</strong>z für <strong>Schweine</strong>. Die Bes<strong>at</strong>zdichte<br />

muss drastisch reduziert werden.<br />

• Die jeweilige Haltungsform muss auf den<br />

Endprodukten angegeben werden.<br />

• Die gesetzlichen Mindeststandards müssen<br />

langfristig auf EU-Bio-Niveau angehoben<br />

werden.<br />

Recht und Politik<br />

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