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EuroTier 2012 - Schweine.at

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Greening entschärfen!<br />

Dass in Zeiten von knapper werdenden<br />

Ressourcen im EU Vorschlag eine Öko-Brache<br />

von 7% der Acker- und Dauerkulturflächen<br />

gefordert wird, ist gänzlich unverständlich.<br />

Die EU Kommission will mit dieser Maßnahme<br />

bei der landwirtschaftsfremden Bevölkerung<br />

mehr Akzeptanz für die Agrarzahlungen<br />

erreichen.<br />

Der von der EU-Kommission bis jetzt vorgelegte<br />

Greening-Vorschlag entspricht aber<br />

noch keineswegs den praktischen Anforderungen<br />

beziehungsweise der erwartbaren<br />

Effizienz, die Umwelt- und Landschaftspflegeleistungen<br />

bringen sollen. Die bisherigen<br />

Vorschläge belasten vor allem die kleinen<br />

und mittleren (Veredelungs-)Betriebe.<br />

Die bisherigen Erfolge der freiwilligen<br />

Umweltprogramme würden sogar nachhaltig<br />

ausgehöhlt. Hier muss es gelingen, die Flächenuntergrenze<br />

für die Fruchtfolgeauflagen<br />

entsprechend anzuheben. Zudem muss es<br />

auch möglich sein, dass Maßnahmen der<br />

n<strong>at</strong>ionalen Umweltprogramme entsprechend<br />

angerechnet werden und für Veredelungsbetriebe<br />

machbar bleiben!<br />

Innov<strong>at</strong>ion und Produktivität<br />

„Eine zentrale Aufgabe der GAP ist es, die<br />

Nahrungsmittelproduktion in Europa zu fördern“<br />

betonte Ken Ash, Direktor der OECD-<br />

Abteilung für Handel und Landwirtschaft in<br />

einer Konferenz der EU-Kommission Mitte<br />

Juli in Brüssel. Dies müsse zu einer deutlichen<br />

Verschiebung der Beihilfen in Richtung<br />

aktive Landwirte führen. Neue Maßnahmen<br />

sollen zudem die Bedeutung von<br />

Erzeugerorganis<strong>at</strong>ionen steigern und der<br />

Forschung und Innov<strong>at</strong>ion einen wichtigen<br />

Auftrieb geben. Anreize für Innov<strong>at</strong>ionen<br />

und Ausbildung sowie zur Modernisierung<br />

der Betriebe sollen die Impulse geben, um<br />

die Produktivität zu verbessern. Es bleibt zu<br />

hoffen, dass auch bei der n<strong>at</strong>ionalen Umsetzung<br />

des EU-Vorschlages diesen wichtigen<br />

Zielsetzungen eine hohe Priorität eingeräumt<br />

wird.<br />

Abschied<br />

Vor mehr als 20 Jahren bekam ich die Chance,<br />

im VÖS Verantwortung mitzutragen. Seitdem<br />

bin ich im VÖS-Vorstand tätig und habe seit<br />

mehr als 10 Jahren die Funktion als<br />

Obmann-Stellvertreter inne. Obwohl mir die<br />

Arbeit immer große Freude gemacht h<strong>at</strong>,<br />

habe ich mich dazu entschlossen, in der Mit-<br />

5 Leitartikel<br />

gliederversammlung im kommenden September<br />

meine Funktion zurückzulegen.<br />

Ich habe ein Alter erreicht, indem man Übergaben<br />

macht und bin überzeugt, dass es eine<br />

gute Nachfolge für mich geben wird. Es ist<br />

auch wichtig, dass sich junge, aktive Bauern<br />

einbringen. Auch zu Hause haben wir schon<br />

junge Nachfolger. Die Aufgaben der Verantwortungsträger<br />

im VÖS sind interessant und<br />

vielfältig. Gilt es doch ständig an der Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für<br />

unsere Sparte in der Landwirtschaft zu arbeiten.<br />

Es warten große Herausforderungen für die<br />

gesamt Landwirtschaft in Österreich, um am<br />

europäischen Wettbewerb teilnehmen zu<br />

können. Nur intakte und finanziell abgesicherte<br />

Betriebe können die täglich benötigten<br />

Lebensmittel produzieren.<br />

Aus meiner Sicht ist es wichtig, für unser<br />

Land die Eigenversorgung abzusichern und<br />

einen entsprechenden Qualitätsstandard zu<br />

halten. Es sollte möglich sein, für alle Bevölkerungsschichten<br />

in unserem Land gesunde<br />

landwirtschaftliche Lebensmittel, je nach<br />

Konsumbedürfnissen, anbieten zu können.<br />

Um dieses Ziel langfristig zu erreichen und<br />

auch halten zu können, wird es weiterhin<br />

der intensiven Zusammenarbeit aller zuständigen<br />

Ministerien, Universitäten und Forschungsabteilungen<br />

bedürfen. Entsprechende<br />

Feldversuche werden ebenfalls notwendig<br />

sein.<br />

Eine tiergerechte <strong>Schweine</strong>haltung ist für<br />

mich eine Grundeinstellung der Bauern, aber<br />

es ist sicher auch die Politik und Gesetzgebung<br />

gefordert, durch klare rechtliche<br />

Sicherheit dafür zu sorgen, dass selbsternannte<br />

Tierschutzgruppen keine Irrit<strong>at</strong>ionen<br />

bei Bauern aber auch Konsumenten erzeugen.<br />

Ich möchte mich nun persönlich bei allen<br />

Verantwortungsträgern, mit denen ich im<br />

Laufe meiner Funktionärsperiode zu tun h<strong>at</strong>te,<br />

für eine stets gute bis freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit bedanken. Am Herzen gelegen<br />

ist mir auch immer ein konstruktives<br />

Miteinander mit der AMA und wünsche mir,<br />

dass dies auch weiterhin im Interesse aller<br />

gepflegt wird.<br />

Sicher bin ich mir, dass unsere Gemeinschaft<br />

auch in Zukunft viele positive Aspekte einbringen<br />

wird, bei den von mir vorhin angesprochenen<br />

Themen und wünsche allen Führungskräften<br />

weiterhin viel Kraft, den österreichischen<br />

Bäuerinnen und Bauern sowie<br />

Jugend viel Schwein, Glück und Freude bei<br />

ihrer verantwortungsvollen Arbeit.<br />

Georg Mayringer<br />

VÖS-Geschäftsführer<br />

Geht der Veredelung<br />

die Luft aus?<br />

Des einen Freud, des andern Leid. Während<br />

sich die Ackerbauern über die hohen Getreidepreise<br />

freuen können, sinkt bei den Veredelungsbetrieben<br />

die Stimmung gegengleich<br />

zu den steigenden Notierungskurven<br />

für Weizen und Soja.<br />

Die gestiegenen Futterkosten lassen die<br />

Margen trotz vergleichsweise guter <strong>Schweine</strong>preisnotierungen<br />

dahinschmelzen. Steigende<br />

Auflagen und die laufende Vernaderungen<br />

der Branche durch selbsternannte<br />

Tierschutzaktivisten vermiesen zusätzlich die<br />

Stimmung in der Branche.<br />

Bei betrieblichen Entscheidungen soll man<br />

sich aber nicht von kurzen (neg<strong>at</strong>iven)<br />

Marktentwicklungen irritieren lassen. Der<br />

Blick in die Vergangenheit zeigt, dass gerade<br />

die heimischen Veredelungsbetriebe für<br />

die großen Preisschwankungen in der EU gut<br />

aufgestellt sind. Durch die eigene Futtergrundlage<br />

und damit verbundenen Einkommensverteilung<br />

können sie stabiler und<br />

nachhaltiger wirtschaften als viele ausländische<br />

Berufskollegen, die auf Zukauffuttermittel<br />

angewiesen sind.<br />

Die Politik ist gefordert, dieses nachhaltige<br />

Modell des Risikomanagement und der ökologischen<br />

Kreislaufwirtschaft entsprechend<br />

zu honorieren und nicht zusätzliche Steine<br />

in den Weg zu werfen!

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