EuroTier 2012 - Schweine.at
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Mit Ber<strong>at</strong>ung und Inform<strong>at</strong>ion<br />
schaffte man den Durchbruch<br />
Die überwältigende Akzeptanz unter den VLV<br />
Ferkelerzeugern und <strong>Schweine</strong>mäster kam<br />
aber nicht von ungefähr. So wurden im ersten<br />
Projektjahr zahlreiche Infoveranstaltungen<br />
angeboten und dabei erklärt, wo die Chancen<br />
und Risiken bei der Stromproduktion stehen.<br />
Fachliche R<strong>at</strong>schläge dazu holte sich der VLV<br />
von Ing. Robert Gaubinger, LK-Grieskirchen.<br />
Viel Zeit und Engagement widmete sich der<br />
VLV bei der Schulung der Antragsteller. So<br />
wurden die PV-Interessenten in div. Veranstaltungen<br />
ausreichend geschult, um die Förderantragstellung<br />
zu den Stichtagen selbst<br />
durchführen zu können. Die notwendigen<br />
Unterlagen wurden den VLV Betrieben rechtzeitig<br />
im PDF-Form<strong>at</strong> zur Verfügung gestellt.<br />
In weiterer Folge organisierte der VLV gemeinschaftliche<br />
Ausschreibungen einer „steckerfertigen<br />
Photovoltaikanlage“ mit hohem Qualitätsstandard.<br />
Alle angebotenen Anlagen<br />
wurden auf Basis ihrer Effektivleistung bewertet<br />
und daraus ergab sich eine Preis–Leistungs–Reihung.<br />
Die Mitglieder konnten die<br />
für ihn passenden Modul- bzw. Wechselrichtervarianten<br />
bei den anbietenden Elektroinstall<strong>at</strong>ionsfirmen<br />
einkaufen. Als Bonus erhielten<br />
die VLV Mitglieder zusätzlich zum Gruppenpreis<br />
einen Rab<strong>at</strong>t von 4 bzw. 6% (ab Ausschreiung<br />
<strong>2012</strong>).<br />
Wie geht es weiter?<br />
Da mittlerweile über 400 VLV Betriebe die<br />
Ber<strong>at</strong>ung im Rahmen des Projektes in Anspruch<br />
genommen haben, ist daraus die größte<br />
gemeinschaftliche PV-Anlage Österreichs<br />
entstanden. Das Projekt wird fortgesetzt. Dies<br />
deshalb, da gerade die <strong>Schweine</strong>betriebe gut<br />
positionierte Dachflächen haben, die für PV-<br />
Montagen geeignet sind.<br />
Seit Beginn dieses Jahres ist im PV-Projekt die<br />
Rinderbörse ein Kooper<strong>at</strong>ionspartner. So steht<br />
den organisierten Rinderbetrieben dieses Service<br />
auch zur Verfügung.<br />
In weiterer Folge wird sich der VLV auch um<br />
die Bündelung des Stromes kümmern, den seine<br />
Mitglieder produzieren.<br />
Hannes Spaller, Schweinmäster aus St. Florian,<br />
produziert seit April 2011 auf seinem Dach<br />
Strom für den Eigenverbrauch: „Für mich ist<br />
überraschend, dass auch an bewölkten Tagen<br />
Strom produziert wird. Angenehm ist auch,<br />
dass die Anlage vollkommen selbständig<br />
arbeitet und dazu keinerlei Wartungsaufwand<br />
notwendig ist. Meine 5 kW Anlage liefert<br />
knapp 6000 kWh im Jahr, die ich nicht um 17<br />
Cent zukaufen muss. Letztes Jahr lieferte ich<br />
nur 200 kW Stunden ins Netz.<br />
19 Management<br />
Dieses Jahre baue ich eine Tarifanlage dazu,<br />
die ich auch nach Auslaufen der Förderperiode<br />
auf Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung<br />
um-schalten werde.“<br />
Wie liegt mein Stromverbrauch im<br />
Vergleich zu anderen Betrieben?<br />
Dieser Frage geht der Energieeffizienzber<strong>at</strong>er<br />
am Beginn seiner Ber<strong>at</strong>ung nach. Auf Grund<br />
seiner Erfahrungen h<strong>at</strong> Hr. Spaller die in Tab. 1<br />
angeführten Verbrauchsnormwerte ermittelt.<br />
Beispiel: Ein Mastbetrieb h<strong>at</strong> einen jährlichen<br />
Strombezug von 42.000 kW. Auf seinem Betrieb<br />
leben 5 Personen und es werden jährlich<br />
1900 Mastschweine verkauft. Nach Abzug vom<br />
Priv<strong>at</strong>verbrauch von 7.500 kW (1500 kWh/Person)<br />
ergeben sich 34.500 kWh Verbrauch für<br />
den landwirtschaftlichen Betrieb bzw. 18,1 kWh/<br />
verkauften Mastschwein. Gibt es keine „saisonalen<br />
Großverbraucher“ auf diesem Stromzähler<br />
wie z. B. Getreidetrocknung etc., dann ist<br />
das absolut gesehen ein hoher Stromverbrauch.<br />
In diesem Fall lohnt es sich eine<br />
genauere Analyse der Verbraucher mit Hilfe<br />
des Energieeffizienzber<strong>at</strong>ers vorzunehmen.<br />
Tab. 1: Stromverbrauchswerte am <strong>Schweine</strong>betrieb. D<strong>at</strong>en: Spaller<br />
Für eilige Leser<br />
• Durch geschickte Auswahl des Stromanbieters<br />
lässt sich bei einem geschlossenen<br />
Zucht – Mastbetrieb (70 Zs) €150-<br />
200/Jahr einsparen.<br />
• Analyse des Stromverbrauch lohnt sich,<br />
da der technische Fortschritt bei den Verbrauchen<br />
auf einem <strong>Schweine</strong>betrieb viele<br />
Möglichkeiten öffnen.<br />
• Bei der Stalllüftung liegt das höchste Einsparungspotential.<br />
• Die Mitglieder des VLV haben die größte<br />
gemeinschaftliche PV-Anlage Österreichs.<br />
• Eine 5kW PV-Anlage liefert jährlich 5600<br />
– 5800 kWh die nicht um ~17 Cent zugekauft<br />
werden müssen.<br />
• Inform<strong>at</strong>ion – Ber<strong>at</strong>ung – Ausschreibung<br />
– Rab<strong>at</strong>tgutschein = Servicepaket des VLV<br />
im PV-Projekt.<br />
• Bündelung des produzierten Stromes um<br />
gemeinsam am Markt aufzutreten.<br />
Dr. Schlederer und Ing. Gaubinger (LK-OÖ) setzen voll auf Strom aus der hofeigenen<br />
PV-Anlage. Foto: Strasser