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EuroTier 2012 - Schweine.at

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Dr. Johann Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse<br />

Sechs Wochen lag der Deckungsbeitrag im<br />

Durchschnitt der Betriebe annähernd bei Null.<br />

Kombinierer können das Ergebnis von Trimester<br />

2 gelassener sehen, da in diesem Fall das<br />

Ferkel nicht als Aufwandsposition zu Buche<br />

steht. Die hohen Futterkosten trüben das Bild<br />

zusätzlich, allerdings bei allen <strong>Schweine</strong>haltern.<br />

Flaute auf ganzer Linie<br />

Die Gründe, warum das Geschäft von KW 19 bis<br />

KW 31 absolut unbefriedigend lief, sind vielfältig.<br />

Letztlich ist der Preis immer ein Ergebnis<br />

vom Verhältnis von Angebot und Nachfrage.<br />

Das Schlachtschweineangebot blieb im Rahmen<br />

der Erwartungen, war nie wirklich drückend<br />

und bestenfalls auf Vorjahresniveau. Im Trimester<br />

2 waren es hauptsächlich nachfragebestimmende<br />

Faktoren, die letztlich das schwache<br />

Ergebnis brachten. Die Exporte nach Russland<br />

und Asien mussten im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich zurückgefahren werden, aber<br />

auch auf den Heimmärkten lief es nicht rund.<br />

Konsum schwächelt<br />

Der wichtigste Abs<strong>at</strong>zkanal ist und bleibt der<br />

Konsum am Heimmarkt bzw. am EU-Binnenmarkt.<br />

Stärker als noch in den vergangenen<br />

Grafik 1: Basis-<strong>Schweine</strong>preise von 2010 bis <strong>2012</strong>.<br />

D<strong>at</strong>en: Österreichische <strong>Schweine</strong>börse<br />

Nach Sommerloch<br />

Sommerhoch?<br />

Die <strong>Schweine</strong>mast durchlebt heuer besonders turbulente Zeiten. Während man mit<br />

dem ersten Trimester, d. h. bis zur KW 18, durchaus zufrieden sein konnte, sowohl<br />

mit dem <strong>Schweine</strong>preis (Grafik 1) als auch mit dem Mastdeckungsbeitrag (Grafik 2)<br />

so war im zweiten Trimester der Schlachtschweinepreis klar unter den Erwartungen<br />

geblieben und der Deckungsbeitrag geradezu k<strong>at</strong>astrophal.<br />

Jahren wird daran gezweifelt, ob sich das rel<strong>at</strong>iv<br />

hohe <strong>Schweine</strong>fleischverzehrsniveau halten<br />

lässt. Der mit Abstand größte <strong>Schweine</strong>fleischverbrauchermarkt<br />

ist Deutschland. Leider deuten<br />

die jüngsten Zahlen der Verzehrsst<strong>at</strong>istik in<br />

unserem Nachbarland auf rückläufige Abs<strong>at</strong>zzahlen<br />

hin, ein Minus in der Größenordnung<br />

von 2% bis 3% wird hier gemeldet. Ähnliche<br />

Untersuchungen in Österreich bestätigen zwar<br />

einen Trend in diese Richtung, allerdings dürfte<br />

das Minus hierzulande nicht so groß sein.<br />

Mediales Erscheinungsbild<br />

ist konsumfeindlich<br />

Verfolgt man die Medienberichterst<strong>at</strong>tung über<br />

Tierhaltung und Fleischproduktion, so stellt<br />

man fest, dass leider überwiegend neg<strong>at</strong>ive<br />

Schlagzeilen über unseren Sektor verbreitet<br />

werden. Die Vorwürfe, die uns medial immer<br />

konzentrierter vorgetragen werden, reichen<br />

von Tierquälerei bis Umweltverschmutzung.<br />

Jüngste Vorwürfe machen uns auch noch für<br />

den Hunger in der dritten Welt verantwortlich.<br />

Alles in allem führen diese zumeist an den<br />

Haaren herbei gezogene Argumente aber letztlich<br />

dazu, dass es unter den städtischen Verbauchern,<br />

die überhaupt keinen Bezug mehr<br />

zur Realität am Land und zur Landwirtschaft<br />

haben, immer mehr Skeptiker gibt, was in der<br />

Tendenz zu rückläufigem Fleischkonsum führt.<br />

Die Vertretung der Landwirtschaft und Fleischwirtschaft<br />

ist dringend aufgerufen, derlei<br />

unsachlicher und halterloser Argument<strong>at</strong>ion<br />

entgegen zu wirken, um nicht ernsthaft in eine<br />

Abs<strong>at</strong>zkrise zu schlittern!<br />

Abgerechnet wird<br />

am Jahresende<br />

Grafik 2: Mastdeckungsbeiträge 1 und 2.<br />

D<strong>at</strong>en: VLV<br />

Bei aller Ernüchterung, die um die Jahresmitte<br />

bei den meisten <strong>Schweine</strong>mästern entstanden<br />

ist, das Schlachtschweinejahr <strong>2012</strong> sollte man<br />

trotzdem nicht voreilig als mieserabel abqualifizieren.<br />

Noch nicht! Wie das letzte Jahr gezeigt<br />

h<strong>at</strong>, kann der Herbst verlorenes Terrain<br />

wettmachen. Auch letztes Jahr konnte man das<br />

aus der Tradition heraus erwartete Sommerhoch<br />

nicht verbuchen, viele h<strong>at</strong>ten dadurch<br />

das Jahr bereits abgeschrieben.<br />

Positiv konnten wir hingegen zur Kenntnis<br />

nehmen, dass der Herbst besser als erwartet<br />

lief. Die Exporte nach Asien im Verhältnis zum<br />

nicht drückenden Angebot brachte bis zum<br />

Jahresende eine rel<strong>at</strong>iv stabile Preissitu<strong>at</strong>ion<br />

und letztlich vertretbare Ergebniszahlen.<br />

Anzeichen, die vom aktuellen Markt kommen,<br />

und der Preisanstieg seit KW 31 deuten in die<br />

Richtung, dass es auch in diesem Herbst ähnlich<br />

laufen könnte.<br />

Markt<br />

6

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