Untere Bachäcker
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Begründung Bebauungsplan "<strong>Untere</strong> <strong>Bachäcker</strong>"<br />
Stadt Bad Waldsee, Ortsteil Haisterkirch 25.04.2005<br />
Die Hochwassergefährdung wurde umfassend überprüft mit dem Ergebnis, dass keine<br />
Gefährdung nach heutigem Kenntnisstand durch den Haisterbach vorhanden ist.<br />
Der Engpass Brücke ist für das hundertjährige Hochwasser ausreichend dimensioniert,<br />
das Ufer mit den Wiesenflächen im Osten liegt deutlich tiefer als das Baugebiet.<br />
Die Stadt Waldsee ist sich der allgemeinem Problematik von Hochwasser bewusst,<br />
daher wurden in worst case Szenarien mögliche Überschwemmungsquellen in ihrer<br />
Addition untersucht. Die Ergebnisse sind in die Planung mit integriert. Als zusätzliche<br />
Sicherheit erhält das Gelände eine Neigung nach Nordosten in Richtung Haisterbach,<br />
um eine theoretisch durchgespielete Überflutung der Kanalisation bei Jahrhunderthochwasser<br />
schadensfrei abzuleiten. Die Höhenlage der Erschließung und der<br />
Gebäude wurden darauf abgestimmt. Damit ist nach heutigem Kenntnisstand eine<br />
Hochwassergefährdung ausgeschlossen.<br />
Das Bodengutachten hat wider Erwarten ergeben, dass eine 2.50m dicke wasserundurchlässige<br />
Schicht das Baugebiet von der Talkiesschicht absperrt. Eine Versickerung<br />
im Baugebiet ist damit nicht möglich. Das Regenwasser wird in einem separaten<br />
Leitungsnetz gesammelt der Retention im Norden zugeführt und in den Haisterbach<br />
gedrosselt eingeleitet. Der Hochwasserschutz bleibt erhalten. Alternativen der offenen<br />
Regenwasserführung wurden nach Prüfung auf Grund des geringen Gefälles und<br />
den notwendigen Querschnitten als zu störanfällig verworfen.<br />
Das Baugebiet ist für die „Zielart Feldlerche“ ausgewiesen. Die Feldlerche benötigt<br />
200m Abstand von besiedeltem Gebiet. Durch die Bebauung wird dieser Lebensraum<br />
unwiderruflich verloren gehen. Als Ausgleichsmaßnahme war die Renaturierung des<br />
Haisterbachs im Bereich des Baugebiets vorgesehen. Der Abwassersammelkanal<br />
unter dem Feldweg an westlichen Ufer verhindert dort eine Renaturierung. Die notwendige<br />
Überdeckung des Kanals wäre nicht mehr erfüllt. Das östliche Ufer ist in Privatbesitz<br />
und konnte während des Verfahrens nicht erworben werden. Daher werden<br />
als Ausgleichsmaßnahmen Verbesserungen im bestehenden Lebensraum der Feldlerchen<br />
umgesetzt. In der Nähe des Baugebiets wird eine bestehende Kiesgrube der<br />
Gemeinde mit Buntbrachen. Sukzessionsflur und ausgelichtetem Gehölz für Feldlerchen<br />
hergerichtet.<br />
1.2 Verfahren<br />
Scoping<br />
An Scoping Termin haben die Versorger, die Umweltbehörden und Vertreter der<br />
Stadt mit ihren Fachplanern teilgenommen. Dabei wurden folgende Themen und Prioritäten<br />
für die Umweltprüfung festgelegt:<br />
Berücksichtigung der Lärmquelle Sport- und Freizeit, Renaturierung des Haisterbachs<br />
als Ausgleich für „Zielart Feldlerche“, Versickerung vor Ableitung in den Haisterbach.<br />
Im Verlauf des weiteren Verfahrens wurde dieser Zielkatolog (s.oben) angepasst.<br />
Im Rahmen der 1. und 2. Auslegung des Bebauungsplanes wurden 4 Stellungnahmen<br />
der Behörden und 8 Stellungnahmen von den Bürgern abgegeben. Alle Stellungnahmen<br />
wurden detailiert abgewogen und beantwortet. Sie sind in der Sitzungsvorlage<br />
zum Satzungsbeschluss vom 09.05.2005 dokumentiert. Maßgebliche Berücksichtigung<br />
fanden folgende Stellungnahmen. Sie führten zur Überprüfung oder<br />
zur Veränderung des Bebauungsplanentwurfes: