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Ausbilderhandbuch - Stark für Ausbildung

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lehre noch nicht verstanden“), ist dies ausgrenzend oder mein Azubi fühlt sich gar<br />

nicht angesprochen.<br />

Wie teile ich meinen Wunsch <strong>für</strong> die Zukunft mit? „Frank, ich erwarte von Dir, dass<br />

Du ausnahmslos jedes Werkstück auf Maßhaltigkeit prüfst. Diese Minute hast Du<br />

immer.“ Ein ausgesprochener Wunsch erhöht die Klarheit und Verbindlichkeit des<br />

Gesprächs. Er ist eine gute Grundlage <strong>für</strong> eine konkrete Vereinbarung.<br />

Wie fordere ich meinen Azubi im Quartalsgespräch auf, mir Feedback zur <strong>Ausbildung</strong>ssituation<br />

zu geben? „Frank, wie hast Du Deine <strong>Ausbildung</strong> in den letzten Wochen<br />

erlebt? Was läuft gut und was würdest Du persönlich ändern wollen?“ Die Antworten<br />

zeigen nicht nur, wie selbstkritisch der oder die Jugendliche über sich und die<br />

<strong>Ausbildung</strong> denkt, sondern auch, was ich innerbetrieblich anders organisieren könnte.<br />

Ich erfahre, inwieweit mein Azubi über- oder unterfordert ist, ob die Erwartungen an<br />

ihn oder sie klar sind, und ob ich die Führung durch die Fachkollegen und -<br />

kolleginnen zu eng oder zu locker organisiert habe.<br />

Wie kultiviere ich meine Feedback-Gespräche? Wenn ich Spielregeln <strong>für</strong> gute Feedback-Gespräche<br />

mit meinen Auszubildenden bespreche und vereinbare, entwickeln<br />

sich die Gespräche zu einem partnerschaftlichen Dialog. Geeignete Spielregeln sind:<br />

„Feedback ist eine Entwicklungschance <strong>für</strong> beide Seiten“ (Grundhaltung). „Wir hören<br />

einander aufmerksam zu. Wir fragen nach, wenn etwas unklar ist. Wir brauchen uns<br />

nicht zu rechtfertigen. Wir verarbeiten Feedback in Ruhe und entscheiden dann, was<br />

wir umsetzen wollen.“ Entwicklung setzt Freiwilligkeit voraus.<br />

Die Umsetzung dieser Feedback-Empfehlungen erhöht schrittweise die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Feedback-Gespräche partnerschaftlicher werden. Nicht mehr die einseitige<br />

Formung und Veränderung Ihres Azubis steht dann im Vordergrund, sondern ein<br />

beidseitiger Entwicklungsprozess. Das bedeutet, dass wir Feedback-Gespräche auch<br />

dazu nutzen können, mehr über den jungen Menschen und uns selbst zu lernen.<br />

Fazit: Feedback zu geben und Feedback zu erhalten bedeutet <strong>für</strong> beide Seiten, sich auf<br />

einen gemeinsamen Veränderungsprozess einzulassen.<br />

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