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Ausbilderhandbuch - Stark für Ausbildung

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Es fehlt ein fachliches oder menschliches Vorbild, auf dass sich Ihr Azubi beziehen<br />

kann.<br />

Ihr Azubi ist auf sich beziehungsweise das, was er oder sie „geleistet oder bereits<br />

durchgestanden hat“, stolz und ist eventuell der Meinung, dass das reicht. Oder<br />

das bereits Erlebte hat einen höheren Stellenwert als die übertragenen Aufgaben.<br />

Was kann ich tun, um meine Auszubildenden zu motivieren?<br />

Generell gilt: „Man muss selber brennen, um andere zu entzünden.“ Denn wer begeistert<br />

sich schon <strong>für</strong> etwas, was lust- und leidenschaftslos vermittelt wurde?<br />

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Auszubildende zu mehr Lern- und Leitungsbereitschaft zu<br />

motivieren. Finden Sie heraus, welche Motivationsart am besten ankommt. Sind Jugendliche<br />

intrinsisch motiviert, lernen sie aus Interesse, Freude und persönlichen Bedürfnis heraus.<br />

Sind sie extrinsisch motiviert, geht es ihnen darum, beispielsweise gute Noten oder Lob zu<br />

erlangen, vielleicht haben die Eltern auch einen Zuschuss zum Führerschein oder ähnliches<br />

versprochen.<br />

Ein wesentlicher Motivationsfaktor ist die Ausgestaltung der <strong>Ausbildung</strong>seinheiten: Wir Ausbilder<br />

und Ausbilderinnen kennen alle die Vier-Stufen-Methode. Die Erfahrung zeigt, dass die<br />

Stufe Eins im Bereich „Vorbereitung des Azubis“ (Befangenheit nehmen, Kontakt herstellen,<br />

Interesse wecken, Motivation vermitteln) oft zu kurz kommt. Dieser Bereich ist aber genau<br />

der, mit dem man junge Menschen „packen“ und begeistern kann: Wer Lust auf die bevorstehende<br />

Tätigkeit hat, wird keine geringe Lern- oder Leitungsmotivation haben! Achten Sie<br />

aber auch darauf, diesen Bereich nicht nur bei der ersten Unterweisung, sondern auch bei<br />

den Trainingseinheiten immer wieder zu aktivieren.<br />

Versuchen Sie stets, Ihre <strong>Ausbildung</strong> lebendig und aktiv zu gestalten. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Die bekannteste Methode ist der Frontalunterricht,<br />

der viele Vorzüge hat, aber dessen Nachteil es ist, dass der Azubi nicht aktiv in die Wissensvermittlung<br />

eingebunden ist. Im Betrieb ist dieser Unterricht mit einem langen Monolog zu<br />

vergleichen. Deshalb versuchen Sie häufiger, <strong>Ausbildung</strong>seinheiten zu wählen, die Ihren<br />

Azubi aktiv mit einbinden, beispielsweise durch die Projektmethode oder den Lernauftrag.<br />

Neben der lernförderlichen Gestaltung der <strong>Ausbildung</strong>seinheiten gibt es aber auch grundsätzliche<br />

Möglichkeiten, Ihren Azubi zu mehr Lernbereitschaft und Leistung zu motivieren:<br />

Zeigen Sie doch einfach einmal selbst mehr Leidenschaft. Berichten Sie von<br />

spannenden Seminaren, Tätigkeiten oder Fällen aus der Praxis (Gerne auch über<br />

Fälle, die mal „schief gegangen“ sind und was Sie getan haben, um alles noch zu<br />

„retten“).<br />

Überdenken Sie auch immer wieder einmal kritisch Ihren Unterweisungsstil.<br />

Vereinbaren Sie im Einzelgespräch Ziele mit Ihrem Azubi. Fragen Sie „Was brauchen<br />

Sie <strong>für</strong> den Erfolg?“ Vereinbaren Sie dabei aber nicht zu große Ziele, sondern<br />

besser zwei oder drei kleinere Ziele mit einer Mischung aus leichten und<br />

schwierigen Aufgaben.<br />

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