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IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library

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Wechselwirkung von Verunreinigungen mit organischen Verbindungen<br />

und Metallen in Fliessgewässern<br />

In früheren Versuchen (JB 1973) ergab eine aufgestockte Metallsalzkombination<br />

im Rinnenwasser von Fe 0.1, Mn 0.05 und Co, Cu,<br />

Mo, Zn 0.01 micromolar eine Förderung des Algenwachstums. Nun<br />

wurden die beiden Ionen Cu und Mn einzeln auf ihre Wirkung geprüft.<br />

Kupfer allein in 0.1 und 1.0 micromol Endkonzentration<br />

vernichtet bestehende Diatomeenbiocönosen in wenigen Tagen; in<br />

der Konzentration von 0.1 micromol übernehmen nach einiger Zeit<br />

grüne Fadenalgen, in 1.0 micromol hingegen Blaualgen die dominante<br />

Stellung in der Biocönose. Die Manganwirkung scheint komplexer zu<br />

sein; eine anfängliche Förderung des Algenwachstums geht später in<br />

eine Hemmung über. Mit einer Zugabe von 0.5 % Abwasser, zusammen<br />

mit dem Metallsalz, ergab sich eine Reduktion der schädlichen Wirkung<br />

des Kupfers auf die Phototrophen. In ähnlicher Weise wird<br />

auch die hemmende Wirkung von Mangan durch eine Zugabe von 0.5 %<br />

Abwasser verringert. (K. Wuhrmann, E. Eichenberger)<br />

Die Zusammensetzung und Ausdehnung der Unterwasserpflanzen-<br />

Bestände als Indiz für die Wassersualität<br />

Im Anschluss an die 1967 erstmals erfolgte und seither regelmässige<br />

Kartierung der Unterwasserpflanzen-Bestände in der Uferregion des<br />

gesamten Bodensees durch die Internationale Bodensee-Kommission wird<br />

in der Rheinstrecke von Stein a.Rhein bis Schaffhausen der Submersen-<br />

Bestand regelmässig aufgenommen. Seit 1971 stehen dafür jeweils Luftaufnahmen<br />

1:5000 der Eidg. Landestopographie zur Verfügung.<br />

Vorläufige Resultate: Von 1967 bis 1971 hat sich in der Staustrecke<br />

des EW Schaffhausen der Bestand des flutenden Hahnenfusses (Ranunculus<br />

fluitans) von 1 ha auf rund 20 ha ausgedehnt; die grösste Zunahme<br />

erfolgte von 1970 auf 1971. Als mögliche Ursachen sind in Erwägung<br />

zu ziehen:<br />

- Von 1967 bis 1970 ist der Gesamt-P-Gehalt in den obersten 10 m<br />

des Untersees (= al Hochrhein abfliessendes Wasser) um durchschnittlich<br />

17 mg/mJ resp. um 58 % angestiegen; von 1970 auf 19'71<br />

wurde kein Anstieg festgestellt.<br />

- 1970 war ein Hochwasserjahr. Es ist anzunehmen, dass die Fluss-<br />

Sohle in Bewegung war und die Pflanzenbestände niedergehalten<br />

wurden. 1971 war ein Niederwasser-Jahr, das dem verbreitungsund<br />

wachstumstüchtigen Ranunculus fluitans besondere Chancen bot;<br />

die seit jeher ansässigen Laichkräuter Potamogeton perfoliatus<br />

und P. pectinatus wurden um ca. 5 ha verdrängt.<br />

Von einer geringen Zunahme von Characeen abgesehen sind seit 1971<br />

keine weiteren Veränderungen mehr eingetreten. Die Untersuchung<br />

wird fortgesetzt. (H. Bührer)<br />

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