IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library
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Ablagerung von Sondermüll<br />
- Die Ablagerung von Sondermüll bietet oft Schwierigkeiten. Im<br />
Berichtsjahr mussten die Lage und die vorgesehene Methode für<br />
die Ablagerung von wassergefährdenden Abfällen einer Industriefirma<br />
(Sondermüll-Deponie) begutachtet werden. Gemäss Projekt<br />
war vorgesehen, die Deponie in einem Areal mit durchlässigem<br />
Untergrund (Kalksteine) zu erstellen. Um zu verhindern, dass<br />
Sickerwässer aus der Deponie in den Untergrund eindringen und<br />
dort das in Klüften und Hohlräumen zirkulierende Grundwasser<br />
verunreinigen können, wurde ein aus künstlich eingebauten Tonschichten,<br />
Kunststoff-Folien etc. bestehendes Dichtungssystem<br />
in Vorschlag gebracht. Die Begutachtung führte zu einer Ablehnung<br />
des vorliegenden Deponieprojektes, weil unseres Erachtens<br />
derartige technische Dichtungssysteme bei ungünstigen Untergrundverhältnissen<br />
auf lange Sicht kaum genügende Sicherheiten<br />
bieten. Wir sind der Auffassung, dass eine ausreichende Sicherheit<br />
nur erreicht werden kann, wenn für die Errichtung derartiger<br />
Deponien undurchlässige geologische Formationen (vorwiegend<br />
Ton- und Lehmablagerungen) ausgewählt werden.<br />
In Fachkreisen und auch an der Oeffentlichkeit wird viel über<br />
Einsammlung, Behandlung und Wiederverwendung der Abfälle diskutiert.<br />
Den endgültigen Verbleib nicht rezirkulierbarer Abfälle<br />
überlässt man in der Praxis oft einer Transportfirma, die<br />
dann nach eigenem Gutdünken ablagert. In unseren Nachbarländern<br />
gab es bekanntlich schon Giftmüll-Skandale; potentielle Möglichkeiten<br />
dazu gäbe es auch in der Schweiz. (P. Nänny, R.Braun)<br />
Verunreinigungsherd eines Grundwassers<br />
- Bei der Untersuchung von Grundwasserverunreinigungen ist das<br />
praktische Vorgehen mit besonderen Schwierigkeiten verbunden,<br />
wenn der Herd nicht bekannt ist wie im vorliegenden Fall:<br />
Im Laufe der letzten 20 Jahre stieg der Chloridgehalt des geförderten<br />
Wassers in einem Grundwasserpumpwerk immer weiter an und<br />
erreichte in letzter Zeit Werte von 60 bis 80 mg Cl/l. Der Norm<br />
in der Gegend entsprechen 5 bis 10 mg 01/1. Natürliche Salzlager<br />
gibt es keine in der Region, so dass als Ursache des erhöhten<br />
Salzgehaltes nur die Auswirkung einer menschlichen Tätigkeit in<br />
Betracht kam. Damit aber lag die Vermutung zusätzlicher, vielleicht<br />
toxischer Verunreinigungen, nahe. In diesem Fall wäre<br />
solches Wasser als Trinkwasser unbrauchbar.<br />
Umfängliche chemische Analysen wurden notwendig. Die Feststellung<br />
von Chlorid im Grundwasser weist oft auf Verunreinigungen<br />
durch häusliches Abwasser, durch landwirtschaftliche Düngstoffe<br />
oder auch durch Sickerwasser aus Deponien von Hauskehricht hin.<br />
Als chemische Kennzahlen findet man dann neben dem Chlorid auch<br />
Nitrit, Nitrat, Ammonium sowie in der Regel einen niedrigen Gehalt<br />
an gelöstem Sauerstoff. Die Untersuchung ergab jedoch, dass<br />
alle diese Kennzahlen im Bereich des Normalen lagen, ebenso<br />
der Gehalt an Sulfat und an gelöstem organischem Kohlenstoff.<br />
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