19.07.2013 Aufrufe

IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library

IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library

IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ablagerung von Sondermüll<br />

- Die Ablagerung von Sondermüll bietet oft Schwierigkeiten. Im<br />

Berichtsjahr mussten die Lage und die vorgesehene Methode für<br />

die Ablagerung von wassergefährdenden Abfällen einer Industriefirma<br />

(Sondermüll-Deponie) begutachtet werden. Gemäss Projekt<br />

war vorgesehen, die Deponie in einem Areal mit durchlässigem<br />

Untergrund (Kalksteine) zu erstellen. Um zu verhindern, dass<br />

Sickerwässer aus der Deponie in den Untergrund eindringen und<br />

dort das in Klüften und Hohlräumen zirkulierende Grundwasser<br />

verunreinigen können, wurde ein aus künstlich eingebauten Tonschichten,<br />

Kunststoff-Folien etc. bestehendes Dichtungssystem<br />

in Vorschlag gebracht. Die Begutachtung führte zu einer Ablehnung<br />

des vorliegenden Deponieprojektes, weil unseres Erachtens<br />

derartige technische Dichtungssysteme bei ungünstigen Untergrundverhältnissen<br />

auf lange Sicht kaum genügende Sicherheiten<br />

bieten. Wir sind der Auffassung, dass eine ausreichende Sicherheit<br />

nur erreicht werden kann, wenn für die Errichtung derartiger<br />

Deponien undurchlässige geologische Formationen (vorwiegend<br />

Ton- und Lehmablagerungen) ausgewählt werden.<br />

In Fachkreisen und auch an der Oeffentlichkeit wird viel über<br />

Einsammlung, Behandlung und Wiederverwendung der Abfälle diskutiert.<br />

Den endgültigen Verbleib nicht rezirkulierbarer Abfälle<br />

überlässt man in der Praxis oft einer Transportfirma, die<br />

dann nach eigenem Gutdünken ablagert. In unseren Nachbarländern<br />

gab es bekanntlich schon Giftmüll-Skandale; potentielle Möglichkeiten<br />

dazu gäbe es auch in der Schweiz. (P. Nänny, R.Braun)<br />

Verunreinigungsherd eines Grundwassers<br />

- Bei der Untersuchung von Grundwasserverunreinigungen ist das<br />

praktische Vorgehen mit besonderen Schwierigkeiten verbunden,<br />

wenn der Herd nicht bekannt ist wie im vorliegenden Fall:<br />

Im Laufe der letzten 20 Jahre stieg der Chloridgehalt des geförderten<br />

Wassers in einem Grundwasserpumpwerk immer weiter an und<br />

erreichte in letzter Zeit Werte von 60 bis 80 mg Cl/l. Der Norm<br />

in der Gegend entsprechen 5 bis 10 mg 01/1. Natürliche Salzlager<br />

gibt es keine in der Region, so dass als Ursache des erhöhten<br />

Salzgehaltes nur die Auswirkung einer menschlichen Tätigkeit in<br />

Betracht kam. Damit aber lag die Vermutung zusätzlicher, vielleicht<br />

toxischer Verunreinigungen, nahe. In diesem Fall wäre<br />

solches Wasser als Trinkwasser unbrauchbar.<br />

Umfängliche chemische Analysen wurden notwendig. Die Feststellung<br />

von Chlorid im Grundwasser weist oft auf Verunreinigungen<br />

durch häusliches Abwasser, durch landwirtschaftliche Düngstoffe<br />

oder auch durch Sickerwasser aus Deponien von Hauskehricht hin.<br />

Als chemische Kennzahlen findet man dann neben dem Chlorid auch<br />

Nitrit, Nitrat, Ammonium sowie in der Regel einen niedrigen Gehalt<br />

an gelöstem Sauerstoff. Die Untersuchung ergab jedoch, dass<br />

alle diese Kennzahlen im Bereich des Normalen lagen, ebenso<br />

der Gehalt an Sulfat und an gelöstem organischem Kohlenstoff.<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!