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IIIMIJahresbericht 1974 - Eawag-Empa Library

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Eigenschaften des Grundwassers beeinträchtigen. Aus diesem Grunde<br />

wird wohl in Zukunft vermehrt verlangt, dass Stickstoffverbindungen<br />

von Kläranlagen voll oxydiert (nitrifiziert) werden. Diese<br />

Forderung stellt bei tiefen Wintertemperaturen besondere Probleme.<br />

In den Belebtschlammanlagen ist die Wachstumsgeschwindigkeit der<br />

nitrifizierenden Bakterien im Verhältnis zur Aufenthaltszeit der<br />

Belebtschlammflocken im System massgebend für das Ausmass der erfolgten<br />

Oxydation. Das Ziel der Untersuchung ist es, die Betriebssicherheit,<br />

die Wachstumsgeschwindigkeit der nitrifizierenden<br />

Bakterien und die Schlammproduktion bei variablen Umweltbedingungen<br />

zu messen (Temperatur, Schlammbelastung, Sauerstoffspannung, pH).<br />

(W. Gujer, P. Roberts)<br />

Verbesserung der Funktion überlasteter Kläranlagen<br />

- Die chemische Fällung als Vorstufe zur biologischen Reinigung<br />

bietet eine technisch und wirtschaftlich interessante Möglichkeit.<br />

Auf diese Weise wird die Elimination sowohl von organischer Substanz<br />

wie auch von Phosphor schon in der 1. Stufe erhöht und die<br />

biologische Reinigungsstufe dadurch erheblich entlastet. Mit relativ<br />

kleinem Aufwand lässt sich mit der Vorfällung die Gesamtphosphor-Konzentration<br />

im Ablauf der Anlage auf 1 bis 1,5 mg/1<br />

reduzieren. Das entspricht einer Elimination von 75 % im Vorklärbecken.<br />

Bezogen auf die ganze Kläranlage werden 80 % des Gesamtphosphors<br />

ausgeschieden, und bei Messung des gelösten Phosphoranteils<br />

sind es 90 %. Gleichzeitig erfolgt in der Vorklärung zusätzlich<br />

eine 25 % bis 40 % höhere Elimination von organischem<br />

Kohlenstoff; dadurch wird die biologische Stufe entlastet. Auch<br />

kann, je nach Jahreszeit, die Konzentration im Abfluss der biologischen<br />

Stufe um 25 % herabgesetzt werden. Das Frischschlammvolumen<br />

erhöht sich allerdings um 50 %.<br />

Eine Demonstration wurde in einer hochbelasteten Tropfkörperanlage<br />

mit 250 000 Einwohnergleichwerten unter Zusatz eines anorganischen<br />

Fäl.lung'smittels (Eisenchlorid) und eines organischen<br />

(anionischer Polyelektrolyt) Flockungshilfsmittels durchgeführt.<br />

(M. Bolier)<br />

"Biologische" Aktivkohlefilter<br />

- Aktivkohlefilter (A-Kohlefilter) mit Mikroorganismen-Besatz<br />

zeigen eine wesentlich bessere Eliminationskapazität als sterile<br />

A-Kohlefilter. Der Vergleich der Elimination von organischen Verbindungen<br />

aus wässerigen Lösungen in sterilen Aktivkohlefiltern<br />

mit derjenigen in A-Kohlefiltern, die mit rohem Abwasser behandelt<br />

waren, zeigte interessante verfahrenstechnische Aspekte für die<br />

Reinigung von Abwässern industrieller Herkunft. Bei der nicht<br />

sterilen Aktivkohle wurden noch praktisch verwertbare Eliminationsraten<br />

von organischen C-Verbindungen festgestellt, nachdem das Adsorptionsvermögen<br />

der reinen A-Kohle längst erschöpft gewesen wäre.<br />

Bei den entsprechenden, nicht aktivierten Kohlen, war dies nicht<br />

der Fall. Hier wurden nur Effekte erzielt, die mit denjenigen<br />

eines entsprechend dimensionierten Tropfkörpers verglichen werden<br />

können. Die Anwendungsgebiete der biologischen Aktivkohlefilter<br />

liegen bei mehrstufigen Reinigungsverfahren zur Elimination biologisch<br />

schwer abbaubarer Verbindungen. (Th. Conrad, K. Stadler,<br />

R. Thomann)<br />

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