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Diplomarbeit Der Vergleich von plastischen Synapsen gegenüber ...

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3. PULSCODIERTE NEURONALE NETZE<br />

Durch die Verwendung <strong>von</strong> pulscodierten Neuronalen Netzen erwartet man eine<br />

Verringerung der Netzaktivität durch selten auftretende Impulse zwischen den Neuronen.<br />

Diesen Vorteil erkauft man sich durch ein komplexes Neuronenmodell. Gegenüber<br />

herkömmlichen Neuronalen Netzwerken wird bei der Erstellung <strong>von</strong> biologienahen<br />

Neuronalen Netzen auf folgende Punkte geachtet:<br />

• pulskodierte Darstellung der Ein- und Ausgangssignale des Neurons;<br />

• ein Puls ist relativ kurz und tritt selten auf;<br />

• innerhalb des Neurons werden die einzelnen internen Zustände gespeichert, aus den<br />

internen Zuständen wird das Membranpotential gebildet;<br />

• eine Ausgangsfunktion bestimmt in Abhängigkeit des Membranpotential und des<br />

Schwellwertes ob das Neuron einen Impuls aussendet.<br />

Bei Untersuchungen an Gehirnen <strong>von</strong> Katzen und Affen wurde festgestellt, daß ein<br />

visueller Reiz bereits viele Neuronen in verschiedenen Bereichen des Gehirns aktiviert.<br />

Die Neuronen in den ersten Ebenen der Bildverarbeitung im Gehirn müssen mit den Bereichen<br />

des Gehirns kommunizieren, die für die Objekterkennung bzw. -trennung <strong>von</strong><br />

Objekten vom Hintergrund zuständig sind. Die Abhängigkeit der Aktivität der verschiedenen<br />

Bereiche wurde als grundlegendes Merkmal der Bildbearbeitung im Gehirn angenommen.<br />

Die Arbeitsgruppe <strong>von</strong> Prof. Reinhard Eckhorn an der Philipps Universität<br />

in Marburg, hat durch Experimente den Nachweis für diese Annahme erbracht[6]. Die<br />

Experimente zeigten ebenfalls, daß die abhängige Aktivität einzelner Bereiche die<br />

grundlegende Eigenschaft ist, Bildmerkmale zu erkennen. Die Aktivität der zusammengehörenden<br />

Bereiche eines Bildmerkmals wurde durch gleichzeitiges Feuern dieser<br />

Neuronen dargestellt. Neuronen, die an der Bearbeitung oder Erkennung eines Objektes<br />

beteiligt sind, feuern synchron. Die Synchronität wurde in Neuronalen Netzen als<br />

grundlegender Mechanismus, zur Texterkennung, Bildsegmentierung oder Mustererkennung<br />

verwendet. Aus diesen Erkenntnissen wurde ein neues Modell zur Beschreibung<br />

der neuronalen Aktivität entworfen.<br />

3.1 DAS MARBURGER NEURONEN MODELL<br />

Das Marburger Modell bildet ein sehr biologienahes Neuronales Netzwerk. Es verwendet<br />

Neuronen mit mehreren Dendriten, wobei die Dendriten unterschiedliche Aufgaben<br />

haben. Die <strong>Synapsen</strong> werden hier zum Dendriten gehörend angesehen und stellen<br />

nicht, wie bei einem biologischen Neuron, das Ende des Axons dar. Ein Reiz des vorhergehenden<br />

Neurons wird durch einen Faktor in eine Potentialänderung innerhalb des<br />

Dendriten umgewandelt. Diese Potentialänderung klingt mit der Zeit unter Verwendung<br />

eines verlustbehafteten Integrators ab. <strong>Der</strong> Hauptreiz wird auf dem Feedingdendriten<br />

empfangen. <strong>Der</strong> Einfluß des dort entstehenden Potentials kann durch das Potential des<br />

Linkingdendriten verstärkt werden, aber ein ausschließlicher Reiz auf dem Linkingdendriten<br />

kann das Neuron nicht zum Feuern bewegen. Das Potential des Feedingdendriten<br />

wird mit eins und dem Potential des Linkingdendriten multipliziert. <strong>Der</strong> Einfluß weiterer<br />

Dendriten kann anschließend additiv erfaßt werden. Negativ wirkende Impulse, die<br />

hemmend auf das Membranpotential Einfluß nehmen, werden auf dem inhibitorisch<br />

wirkenden Dendriten zusammengefaßt. Die Summe aller Dendritpotentiale bildet das<br />

Membranpotential. Ein <strong>Vergleich</strong> des Schwellwertes mit dem Membranpotential bringt<br />

die Entscheidung ob das Neuron feuert oder nicht. Das Membranpotential übersteigt<br />

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