Geschichte der Kardiologie von Harvey bis Barnard ANTIQUARIAT ...

die rechte Karotis eine erhebliche Abnahme der Herzfrequenz, eine vertiefte und verlängerte Inspiration
mit Beklemmungsgefühl sowie Funkensehen mit Verdunkelung des Sehfeldes, leichter
Ohnmacht und Vertigo fest. Czermak hatte nicht den geringsten Zweifel über die Ursache seiner
Beobachtungen: ‘(...) dagegen erkläre ich die übrigen Erscheinungen hinsichtlich des Herzschlages
und der Athembewegungen mit aller Bestimmtheit für die Folgen einer ‘mechanischen Reizung des
Nervus Vagus’ durch Druck oder Zerrung’. Der Versuch gelang ihm im übrigen nur auf der rechten
Seite.“ (Wormer 83 ff.) – Teils gering stockfl., sonst sehr schönes, nicht aufgeschnittenes Exemplar.
42 DAVIES, THOMAS, Vorlesungen über die Krankheiten der Lungen und des
Herzens. Aus dem Engl. vom G. Hartmann und W. Kirchhof. XVI, 390 Seiten, 1 Bl.
Anz. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und etw. Rückenvergoldung. Hannover,
Helwing, 1836. € 500.–
Erste deutsche Ausgabe. – Hauptwerk des bedeutenden englischen Arztes. – „Davies founded the
Royal Hospital for Diseases of the Chest, developed tuberculosis and moved to Paris where he
studied at the Necker Hospital under Laennec, graduated M. D. Paris in 1812, and introduced the
stethoscope to London where he became assistant physician to the London Hospital“ (Bedford
275). – Teilw. etw. braunfl.; Titel mit Stempel des berühmten Göttinger Mediziners Wilhelm
Ebstein.
„The first clinical report on the subject“ (Garrison/Morton)
43 DAVIS, JOHN FORD, Untersuchung über die Symptome und die Behandlung
der Herzentzündung, durch Krankheitsgeschichten und Leichenöffnungen erläutert.
Nebst Wilhelm Karl Wells Bemerkungen und Fällen über Rheumatismus des Herzens.
Aus dem Engl. übers. von J. L. Choulant, und mit einer Vorrede und Anmerkungen
versehen von F. L. Kreysig. XIV, 202 Seiten. Marmor. Pappband der Zeit mit Rückenschild.
Halle, Renger, 1816. € 750.–
Erste deutsche Ausgaben dieser beiden bedeutenden kardiologischen Abhandlungen. – I. (Davies):
„The term carditis was applied largely to cases of pericarditis in older literature, with fever, tachycardia
and cardiac pain. Though a colleague suggested that his cases were varieties of rheumatic
heart disease, he rejected this, but subsequently (1832) he wrote on pericarditis and rheumatism of
the heart. His book was widely quoted in contemporary literature, and is cited by Forbes in his
bibliography, accompanying his translation of Laennec.“ (Bedford 261, engl. Ausg. 1808).
II. (Wells): „David Pitcairn is accredited with the first reference to rheumatism as a cause of cardiac
disease, in a lecture given in 1788. Jenner read a paper on the same subject in 1789, but the first clinical
report on the subject to be published was that by Wells“ (Garrison/Morton 2740, zur engl.
Ausg. von 1812 in ‘Trans. Soc. Improve. med. chir. Knowl., 3, 373–424). – Die vorliegende deutsche
Übersetzung der berühmten Schrift ist von besonderer Bedeutung, da sie umfangreichen Anmerkungen
des damals führenden deutschen Kardiologen F. L. Kreysig enthält. – Über den aus
South Carolina stammenden Wells zitiert Hirsch-H. V, 891, Sir Benj. Brodie, der Wells „als eine
der bemerkenswertesten Persönlichkeiten“ bezeichnet, „die ihm je vorgekommen sind“. – Vgl.
Bedford 678 (engl. Ausg.). – Titel mit altem Stempel, Kanten berieb.; sehr guter Gesamtzustand.
44 DIEFFENBACH, JOHANN FRIEDRICH, Physiologische Untersuchungen
über die Transfusion des Blutes. Seiten 3–81, in: Magazin für die ges. Heilkunde, hrsg.
von J. N. Rust, Bd. 30. Pappband der Zeit. Berlin, Reimer, 1830. € 380.–
Erstdruck. – Wertvolle Arbeit des großen Chirurgen. – Dieffenbach „was among the first to recognize
the value of intravenous infusion and blood transfusion“ (Goldwyn in McDowell, Source
book of plastic surgery, 448). – Enth. ferner von Dieffenbach: Neue Heilmethode des Ectropium
(Seiten 438–41, 484/85 mit 1 Kupfertafel), und Beiträge zur Gaumennath (Fortsetzung, Seiten 276–
291). – Gutes Exemplar des kompletten Bandes mit einem schönen Porträt von W. Crichton.
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