Geschichte der Kardiologie von Harvey bis Barnard ANTIQUARIAT ...

167 MARTIUS, FRIEDRICH, Tachycardie. Eine klinische Studie. 3 Bll., 96 Seiten.
Gr.-8°. Rückenbroschur. Stuttgart, Enke, 1895. € 90.–
Erste Ausgabe. – Bedeutende Mongraphie über die beschleunigte Herztätigkeit. – Friedrich
Martius (1850–1923), seit 1891 Leiter der Medizin. Poliklinik in Rostock, hatte sich zunächst mit
neurolog. Fragen und Arbeiten über die Herzbewegung beschäftigt, bevor er sich der Magenpathologie
zuwandte. – Nicht bei Bedford.
168 MAYER, JULIUS ROBERT, Ueber die Herzkraft (mit kritischen Anmerkungen
des Schriftleiters Vierordt). Seiten 512–515, in: Archiv für physiologische Heilkunde,
10. Jahrgang, Heft 3. Mit 4 lithogr. Tafeln. IV, 466 (recte 666) Seiten. Halblederband
der Zeit mit goldgepr. Rückentitel. Stuttgart, Ebner & Seubert, 1851.
€ 300.–
Wertvolle Originalveröffentlichung von J. R. Mayer, Arzt in Heilbronn und Entdecker des Energieprinzips
(1842), dem „Galilei des 19. Jahrhunderts“ (Dühring). Begründer der mechanischen
Wärmetheorie. – Vorliegt der komplette Jahrgang dieser wichtigen Zeitschrift mit 44 Abhandlungen,
u. a. von Frerichs, Hamernik, Küchenmeister, M. Schiff, Valentin, Vierordt („Ueber die Herzkraft“).
– „Es ist bezeichnend für die Isoliertheit Mayers, daß man von seinen Ausführungen über
den Gegenstand keine Notiz nahm. Zum Teil hängt es sicher damit zusammen, daß die Führenden
auf diesem Gebiet, Karl Ludwig und Alfred Wilhelm Volkmann ganz tierexperimentell eingestellt
waren und die Übertragung ihrer Ergebnisse auf den Menschen nur mit großer Zurückhaltung
gelten ließen, während Mayer seine Berechnungen immer auf den Menschen bezog. Aber überraschen
muß es, daß nicht einmal Carl Vierordt (1818–1854), einer der bedeutendsten Physiologen
seiner Zeit, ... dessen ganze Arbeitsrichtung und Methode der Mayers konform ist, im Archiv für
physiologische Heilkunde Forschungen über die Herzkraft veröffentlichen konnte, ohne von
Mayers Ergebnissen etwas zu wissen. Dabei wichen seine Resultate nur wenig von denen des Heilbronner
Praktikers ab. Sie gaben Mayer (1851) [in vorliegender Abhandlung] Gelegenheit, auf
die Frage zurückzukommen. Dieses Mal setzt er auch die Arbeitsleistung der Vorhöfe in Rechnung...“
(Pietsch/Schimank, Robert Mayer und das Energieprinzip, S. 87 f.). – Vorsatz gestemp.,
meist etw. stockfl. und gebräunt, Einband etw. berieb., Vordergelenk etw. locker. – Eisert, Robert-
Mayer-Bibliogr., 11.
169 MECKEL, JOH. FRIEDRICH (D. J.), Beitrag zur Geschichte der Bildungsfehler
des Herzens welche die Bildung des rothen Blutes hindern. Seiten 221–84 mit mehrf.
gefalt. Tabelle, in: Deutsches Archiv für die Physiologie, Bd. I. Pappband der Zeit.
Halle und Berlin, Waisenhaus, 1815. € 300.–
Wertvolle Arbeit des berühmten Mediziners, der „durch seine Leistungen eine Menge von Zuhörern
nach Halle zog, das damals gleichsam der Mittelpunkt aller vergleich. Anatomen Deutschlands
wurde“ (Hirsch-H. IV, 145 f.). – Kompletter erster Band der bedeutenden Zeitschrift, von J. F.
Meckel hrsg. und mit zahlr. Arbeiten bestückt. – Nicht in der Bedford Library.
170 MEYER, RUDOLF, Ueber die Endocarditis ulcerosa. (Die geschwürige Herzhautentzündung).
Mit mehrf. gefalt. Kurventabelle. 1 Bl., 78 Seiten. Orig.-Umschlag.
Zürich, Schabelitz, 1870. € 45.–
Erste Ausgabe. – „Von den verschiedenen Erkrankungen des Endocardes ist wol keine erst seit so
kurzer Zeit genauer bekannt, wie die Endocarditis ulcerosa. Man fasst unter dieser Bezeichnung
diejenigen Formen der Endocarditis zusammen, welche in anatomischer Beziehung sich durch
schnellen Zerfall des erkrankten Gewebes characterisiren, deren klinische Verlaufsweise jedoch
weniger auf eine Entzündung an der Auskleidung der Herzhöhlen hinweist, als vielmehr auf die
Einverleibung von mechanisch und chemisch schädlich wirkenden Fremdkörpern in die Blutbahn“
(Einleitung). – Der Verf. war Priv.-Dozent an der Univ. Zürich. – Gutes, unbeschn. Exemplar.
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