40 Abb. 138
Seltene erste Ausgabe dieses berühmten Werkes über die Krankheiten des Herzens und <strong>der</strong> Aneurysmen. – „Lancisi noted the frequency of cardiac aneurysm and showed the importance of syphilis, asthma, palpitation, violent emotions and excess as causes of aneurysm. He was the first to describe cardiac syphilis“ (Garrison/Morton 2973). In diesem „epochemachenden“ Werk, „das erst sieben Jahre nach seinem Tode erschien, (finden) sich die Grundzüge <strong>der</strong> pathologischen Anatomie <strong>der</strong> Herzkrankheiten in classischer Weise dargestellt, unter An<strong>der</strong>em auch zum ersten Mal die Unterscheidung zwischen wahrem und falschem Aneurysma, sowie eine Andeutung über Percussion des Sternum... L. war es auch, <strong>der</strong> sehr wesentlich Morgagni zur Veröffentlichung seines berühmten Werkes: ‘De sedibus et causis morborum’ veranlasst hat“ (Hirsch-H. III, 659). – Exemplar mit dem oft fehlenden prachtvollen Porträt des Verfassers, nach einer Zeichnung <strong>von</strong> S. Conca gestochen <strong>von</strong> J. Frey. – Einband an den Kanten etw. bestoßen, Deckelbezüge tls. beschabt; 2 Stemp. auf dem Titel gelöscht, hin und wie<strong>der</strong> etw. gebräunt bzw. braunfl., wenige Wasserrän<strong>der</strong>. Insgesamt ein sehr gutes Exemplar. Osler 3152. Cushing, L 32. Blake 254. Wellcome III, 441. – Waller und Bedford Libr. verz. nur die spätere Quartausgabe <strong>von</strong> 1738. 139 LANDOIS, LEONARD, Die Transfusion des Blutes in ihrer geschichtlichen Entwicklung und gegenwärtigen Bedeutung. Sp. 465–68, 484–86, 545–49, 565–68, 577–79, 657–661, 675–77, 738–40, 753–55, 771–73, 790–92, in: Wiener Medizinische Wochenschrift, 17. Jg. Nrn. 30–31, 35–37, 42–43, 47–50. Folio. Unbeschn. lose Bogen in Schutzmappe. Wien, Seidel, 1867. € 80.– Erstdruck dieser wertvollen, „vielbeachteten“ Arbeit; in Buchform in erweiterter Form erst 1875 erschienen. – L. Landois (1837–1902) erhielt 1872 die neu geschaffene Professur für Physiologie in Greifswald. Eines seiner Hauptarbeitsgebiete war die Kreislauflehre, die ihn auch zu einer Bearbeitung <strong>der</strong> Transfusion führten. „Hier erbrachte Landois den Nachweis, daß die fremden (übertragenen) Blutzellen schnell <strong>der</strong> Auflösung anheimfallen und damit Gefahren bedingt werden, die wohl zu beachten sind, ganz abgesehen da<strong>von</strong>, daß eine Auflösung <strong>der</strong> Erythrozyten, eine wichtige Indikation zur Transfusion, die Zufhr neuer Sauerstoffträger illusorisch macht“ (Drischel/König). Enthält Langes Arbeit zur Bestätigung <strong>der</strong> <strong>Harvey</strong>schen Lehre 140 LANGE, CHRISTIAN JOHANN, Opera omnia medica theoretico-practica, nempe historia medica, physiologia, lectiones de materia medica, collegium chymicum, compendium formularum, pathologia et semiotica generalis, praxis tam generalis quam specialis, chirurgica, collegium casuale, ut et dissertationes selectae, ab eo elaboratae, cum indice rerum locupletissimo... curante Augusto Quirino Rivino. 3 Teile in 2 Bänden. Mit gestoch. Porträt 5 Bll., 798; 340 Seiten; 2 Bll., 656 Seiten, 36 Bll. Folio. Halbpergamentbände mit Rotem Rückenschild. Leipzig, J. L. Gleditsch, 1704. € 1.400.– Die erste <strong>von</strong> insgesamt 3 posthum erschienenen Gesamtausgaben, <strong>von</strong> Rivinus gesammelt und herausgegeben. – Enthält zahlreiche akademische Schriften meist praktischen Inhalts, darunter ist vorzugsweise seine Dissertation „De circulatione sanguinis“ <strong>von</strong> 1680 zu nennen, „in welcher er Mittheilungen macht über die <strong>von</strong> ihm zur Bestätigung <strong>der</strong> <strong>Harvey</strong>’schen Lehre vom Blutkreislaufe angestellten Gefäßinjektionen, so namentlich über die Injektion <strong>der</strong> Placentargefäße <strong>von</strong> den Uterus-Arterien“ (ADB XVIII, 623). Diese Schrift ist in Teil III ab S. 217 ff. abgedruckt. Erschlossen ist das Werk durch ein ausführliches Register am Schluß <strong>von</strong> Teil III. – Die ersten gelungenen Injektionen <strong>der</strong> feinsten Gefäße wurden 1675 <strong>von</strong> Blankaard ausgeführt. – Lange (1655–1701) promovierte 1681 in Leipzig und wurde dort später zum ordentlichen Professor <strong>der</strong> Medizin ernannt „und in dieser Eigenschaft ist er, in enger Freundschaft mit Christian Thomasius verbunden, <strong>bis</strong> zu seinem am 29. April 1701 erfolgten Tode verblieben“ (ADB). – Der Medizinhistoriker Haeser zählt <strong>Harvey</strong>, Borelli, Bohn, Blankaard und Lange zu den Ärzten, die die Physiologie in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts wesentlich bereichert haben, siehe dessen „Lehrbuch <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Medizin“, Bd. II, S. 320/321. – Unbeschnittenes Exemplar, nur stellenw. etw. fleckig, Schnitt leicht angestaubt. Gute Erhaltung. – Blake 255. Wellcome III, 444. Kat. d. Josephin. Bibl. Wien 376 (Teile I–II). 41
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