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Jus gentium methodo scientifica pertractatum / by Christian Wolff ...

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xviii<br />

Einleitung<br />

nicht nur durch seine zahlreichen Schriften, sondcrn auch durch seine<br />

Schüler die weiteste Verbreitung. lintel.- den letzteren seien hier nur<br />

Bilfinger und K¿')11ler gcnannt.<br />

Abel- auch die Kritik begann sich zu regen, und es ist für die<br />

Zeitverhaltnisse charakteristisch, dass diese von den Theologen ausging.<br />

Gewiss mochte <strong>Wolff</strong> in mancher Beziehung auch zur Kritik<br />

Anlass<br />

Es mag dabingestellt bleiben, ob und inwieweit auch<br />

Beben.<br />

sein pers&nliches Verhalten dabei von ltinfluss gewesen Nach<br />

einigen Schriitstellern wire er wegen pers nlicher<br />

überhebung<br />

un-<br />

beliebt gew orden. Abel- es ist llar, dass gerade seme umstándliche<br />

Methode, aul die er so vid Wert lcgte und der man in allen seinen<br />

Schriít en \vieder begegnet, vielfach Abneigung odcr auch Spott hervorruren<br />

m usst c. I nd es ist gewiss nicht ohnc Bcdcutung, dass ein<br />

Leibnitz ihn zur Vorsicht in seinen Schlussfolgerungen und zur Ver-<br />

1 r:iglichkeit mit seinen Amtsgenossen gemahnt hat.<br />

Aber das alles 1,5 7 :1 Y es nicht allein. <strong>Wolff</strong> vertrat etwas, was damals<br />

noch nicht allgemein Anerkennung gefunden hatte. Er war ein Forkiimpfl7r<br />

(frr Frcibrit der 11: isscnschaft, rler unbedingten WahrheitsforschoH,r.<br />

Wie gefahrlich das aber in der damaligen Zcit war, das erkcnnt<br />

man daraus, dass z.13. der Herzog von Sachsen-Weimar Ernst August<br />

im labre 1737 eine Verordnung erliess, in der er das vielfáltige Raisoniliren<br />

der Untertanen bel halbjáhriger Zuchthausstrafe verbot ';<br />

es haben die Beamten solches auf Beschehen sogleich anzuzeigen,<br />

massen das Regiment von Uns, nicht aber von den Bauren dependirt<br />

und wir keine Raisonneurs zu Unterthanen haben wollen '. In diesen<br />

Zeitgeist muss man sich also hineinversetzen, um zu vcrstchen, was es<br />

bedeuten wollte, wenn ein Wolfi und mit ihm seine Schülcr zu lehren<br />

wagten, die Freilicit zu philosophieren bedürfe keiner Schranke, da,<br />

wer philosophiere, unmiglich einem Satz aufstellen konne, der den<br />

Hauptlehren der Religion, der Moral und dem Staate ento-eo-enstehe.<br />

b Z7,<br />

Eine solche Auffassung musste donen, die engherzig vom Zeit;y,eiste<br />

befangen ovaren, von ihrem Standpunkte als 0-efIrlich ersch¿inen.<br />

NVuttke schreibt:<br />

Der Ceist hitherischen Zelotismus, der seit der Mine des 16ten Jahrhunderts die<br />

Ceinnter der Schriftkundigen beherrschte, hatte noch nicht V ausgetobt. Seine letzten<br />

Schwingungen t rifen den grssten Philosophen seiner Zeit. Wolif musste vor den Hallenser<br />

Theologen weichen und errang erst nach mar als zwanzigjahril;vin Kampfe cenen<br />

hallen<br />

Die (eschichte der Vertreibung <strong>Wolff</strong>s aus Halle kann hier nur<br />

mit Wenigen<br />

Worten geschildert werden. Bei den Theologen hatte<br />

es von Anfan g an<br />

Missfallcn erregt, dass <strong>Wolff</strong>, der als Lehrer der<br />

Mathematik und Phvsik nach Halle berufen Nvorden<br />

auch über 1\letlphysik, I.aogik und<br />

seit 1709<br />

Moral las und sich diesen Wissn- e<br />

schaften mit immer mehr Vorliebe und mit steigendem Beifall zu-

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