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Jus gentium methodo scientifica pertractatum / by Christian Wolff ...

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xxii<br />

Einleitung<br />

So war der Ruhm <strong>Wolff</strong>s in stetem Wachsen begriffen. Das<br />

brachte ihm auch die Gunst vieler vornehmer Kreise. Erwáhnenswert<br />

ist darunter sein Verháltnis zum früheren Kabinetsminister Grafen<br />

Ernst Christoph von Vlanteuffel. Dieser stiftete námlich im Jahre<br />

1736 <strong>Wolff</strong> zu Ehren in Berlin eine Gesellschaft der Freunde der<br />

Wahrheit, societas Álethophilorum, die an mehreren Orten Tochtergesellschaften<br />

erhielt. Auf einer Medaille, die diese Gesellschaft<br />

prágen liess, sind Leibnitz und <strong>Wolff</strong> als Janus bifrons abgebildet, mit<br />

der Umschrift, sapere aude! Das Statut der Gesellschaft hatte sich<br />

d<br />

das <strong>Wolff</strong>'sche Stichwort zu eigen gemacht, dass die Mitglieder nichts<br />

für wahr oder falsch ansehen sollten, ohne durch zureichenden Grund<br />

davon überzeugt zu sein. Zweck ihres Wollens solle die Wahrheit<br />

sein, ihre Ausbreitung und der Schutz derer, die die Wahrheit suchen<br />

oder verteidigen.<br />

Angesichts des unbestrittenen Ruhmes <strong>Wolff</strong>s im In- und Auslande<br />

schlug auch in Berlin die Stimmung ihm gegenüber um. Im<br />

Jahre 1733' vermochten der Minister von Cocceji, der General Grumkow<br />

und der Fürst von Dessau den Kónig zu bewegen, dass er eine<br />

Aufforderung an <strong>Wolff</strong> ergehen liess, nach Halle zurückzukehren, die<br />

dieser aber ablehnte. Dies setzte natürlich auch seine Gegner wieder<br />

in Bewegung. Schliesslich wurde 1736 in Berlin eine kónigliche Kommission<br />

eingesetzt, die über die Irrtümer, die man der Lehre <strong>Wolff</strong>s<br />

Schuld gab, ein Urteil fallen sollte. Die Kommission fállte den Spruch,<br />

dass solche Irrtümer in <strong>Wolff</strong>s Schriften nicht zu finden seien.<br />

Wuttke schreibt :<br />

Damit war <strong>Wolff</strong>s Sieg, war die Freiheit des philosophischen Forschens von der Oberhut<br />

der Theologie ausgemacht. Diese Freiheit, die bis dahin nur einzelne erleuchtete<br />

Geister genossen hatten, blieb fortan das unschátzbare Gemeingut des gebildeten Deutschlands<br />

und ihre Früchte sind es, denen wir die Lásung vom Banne der Vorurteile und die<br />

hoffnungsvollen Keime einer reichen Zukunft verdanken.<br />

In den folgenden Jahren wurden verschiedentlich Verhandlungen<br />

angeknüpft, um <strong>Wolff</strong> wieder für Preussen zu gewinnen. Von diesen<br />

legt zum Teil der Briefwechsel <strong>Wolff</strong>s mit Manteuffel Zeugnis ab; von<br />

<strong>Wolff</strong> sind darin allein 28o Briefe enthalten. Auch berichtet <strong>Wolff</strong><br />

darüber in seiner Selbstbiographie. Man sieht daraus, dass <strong>Wolff</strong><br />

von Grumkow geraten wurde, eines seiner Werke dem Kronprinzen<br />

(Friedrich<br />

II.), von anderer Seite aber dem Kbnig zu dedizieren.<br />

<strong>Wolff</strong> entschloss sich auf Anraten Manteuffels zu letzterem, 2 was<br />

cine Wiederholung der früheren Anfrage an ihn, an eine preussische<br />

Universitát zu kommen, zur Folge hatte, wobei er selbst die Bei<br />

In<br />

2<br />

demselben Jahre erhielt <strong>Wolff</strong> auch eine Anfrage wegen Gttingen.<br />

<strong>Wolff</strong> berichtet darüber ausführlich in seiner<br />

tion über alles Lebensbeschreibung. Er hat danach in der Dedikation<br />

auch ins Deutsche berichtet, übersetzt.<br />

was seine Gegner fálschlich über ihn verbreitet hatten, und hat diese Dedika

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