Kanzleimanagement Die eigene Kanzlei - Deutscher Anwaltverein
Kanzleimanagement Die eigene Kanzlei - Deutscher Anwaltverein
Kanzleimanagement Die eigene Kanzlei - Deutscher Anwaltverein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Reemers Publishing Services GmbH<br />
H:/Soldan/DAV-Ratgeber/3d/38_Leis.3d from 13.11.2008 10:05:12<br />
3B2 Version: 9.1.431; Page size: 147.00mm x 210.00mm<br />
Daraus und aus dem Verhalten von Berufsträger und Mitarbeitern ergeben sich ferner<br />
Einflüsse auf den Mandanten/Kunden. Der zumeist über das Telefon erfolgende Erstkontakt<br />
kann ausreichen, den potenziellen Mandanten zur Beauftragung eines anderen<br />
Rechtsanwaltes zu bringen. Freundlichkeit und genaue Datenerfassung auch bei turbulentem<br />
Gesprächsverlauf bezeugen die Kompetenz der gesamten <strong>Kanzlei</strong>. 38) <strong>Die</strong>s gelingt<br />
jedoch nur demjenigen, der eine gewisse Kenntnis von den am Telefon gegebenen Steuerungsmöglichkeiten<br />
hat. Auch die persönlichen Umgangs- und Höflichkeitsformen sind<br />
wesentliches Aushängeschild der <strong>Kanzlei</strong>. Der Mandant hat beim Erstkontakt oder Erstbesuch<br />
eine Erwartungshaltung die leicht enttäuscht werden kann.<br />
Ferner ist darauf zu achten, dass die Mitarbeiter gute Kenntnisse des Zeitmanagements<br />
und ein Gefühl für den Umfang mit Gerichts- oder Besprechungsterminen haben. Nur<br />
so ist es möglich, durch Pufferzeiten die Wartezeiten der Mandanten auf ein Minimum<br />
zu reduzieren.<br />
VIII. Marketing<br />
Aufgrund von kaum noch bestehenden berufsrechtlichen Schranken 39) wird das Thema<br />
immer wichtiger für die Abgrenzung am Markt. Marketing beinhaltet viele Aspekte aus<br />
den vorangegangenen Punkten und sollte strategisch geplant werden. Ansonsten können<br />
die Effekte nicht gemessen werden. So ist es z. B. sinnvoll, die Mandanten zu fragen,<br />
wie sie auf die <strong>Kanzlei</strong> aufmerksam geworden sind. <strong>Die</strong>se Daten sollten nicht im<br />
Kopf, sondern statistisch gesammelt und ausgewertet werden. Dadurch kann sich z. B.<br />
ergeben, dass eine größere Anzeige in den Gelben Seiten oder dem Regionalblatt sinnvoll<br />
ist.<br />
1. Corporate Design<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kanzlei</strong> sollte ein einheitliches Erscheinungsbild haben, d. h. Visitenkarte, Briefpapier,<br />
Stempel, Schild und Homepage sollten einheitlich gestaltet sein. Auch die dann<br />
in den Schriftsätzen verwendete Schriftart sollte entsprechend angepasst sein. Der<br />
Mandant empfindet für gewöhnlich Brüche in der Außendarstellung als unprofessionell.<br />
<strong>Die</strong>ses Empfinden wird mangels anderer Maßstäbe auf die juristische Qualität übertragen<br />
und schafft so ungewollt schon im Vorfeld unangenehme Befindlichkeiten.<br />
2. Marketing mit den Stammdaten<br />
<strong>Die</strong> Stammdaten sind auch aus Marketingaspekten die „Kronjuwelen“. <strong>Die</strong> meisten<br />
Mandate kommen durch die Empfehlung anderer Mandanten. <strong>Die</strong>s bedeutet aber, dass<br />
das Altmandat nicht ohne weiteres mit einem anders gearteten Rechtsproblem die<br />
<strong>Kanzlei</strong> beauftragen wird und ferner, dass zumeist eine Mandantenempfehlung nur für<br />
das gelöste Rechtsproblem erfolgt. Der empfehlende Mandant kennt im Zweifelsfalle<br />
nicht das sonstige Spektrum der <strong>Kanzlei</strong>.<br />
- 452 -<br />
<strong>Die</strong> <strong>eigene</strong> <strong>Kanzlei</strong> -> <strong><strong>Kanzlei</strong>management</strong><br />
38) S. o. Kommunikationsorganisation.<br />
39) Vgl. den Werbeleitfaden der Rechtsanwaltskammer Brandenburg http://www.rak-brb.de/pdf/2006/kurzmitteillung-<br />
01–2006.pdf.