Kanzleimanagement Die eigene Kanzlei - Deutscher Anwaltverein
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Reemers Publishing Services GmbH<br />
H:/Soldan/DAV-Ratgeber/3d/38_Leis.3d from 13.11.2008 10:05:51<br />
3B2 Version: 9.1.431; Page size: 147.00mm x 210.00mm<br />
Beginnen kann die Implementierung eines Knowledgemanagements damit, dass so einfache<br />
Dinge wie Vorlagen für Briefe, Mitteilungen, Berufungsschriften etc. an einer zentralen<br />
Stelle auf dem Rechner/Server abgelegt werden und dieses System auch innerhalb<br />
der <strong>Kanzlei</strong> als verbindlich kommuniziert wird. Im weiteren Verlauf können dann dort in<br />
entsprechend benannten Unterordnern auch eingescannte oder digital vorliegende Urteile<br />
zu bestimmten Rechtsgebieten abgelegt werden. Hinzu kommen dann Musterschreiben<br />
in standardisierbaren Rechtsangelegenheiten.<br />
c) Formulare<br />
<strong>Die</strong> mit Formularen bzw. Formularfunktionen zu erzielenden Zeitersparnisse sind kaum<br />
erkannt. Allein die Verwendung eines Verfügungsstempels erleichtert nicht nur dem<br />
Anwalt die Verfügung, vielmehr ist auch dem Mitarbeiter sofort ersichtlich, wo sich die<br />
Verfügung befindet und was Sie bedeutet. Manche Probleme mit der Schrift des Berufsträgers<br />
fallen beim Ankreuzen weg. Auch bei weiteren Abläufen wie z. B. der telefonischen<br />
Mandatsannahme sind Formulare sinnvoll. Das Formular steuert den<br />
Gesprächsverlauf und verhindert so, dass wesentliche Fragen nicht gestellt werden.<br />
5. Controlling<br />
<strong>Die</strong> veränderten oder neuen Ziele und Prozesse bedürfen der kontinuierlichen Überprüfung<br />
auf Richtigkeit. Ansonsten würden negative Tendenzen zu spät erkannt. In welchen<br />
Abständen kontrolliert werden sollte, ist abhängig von der Wesentlichkeit des<br />
Ziels bzw. des Prozesses. So sind z. B. Veränderungen am Fristenmanagement am<br />
Anfang täglich, Veränderungen am Aktenumlauf wöchentlich oder monatlich zu überprüfen.<br />
a) Instrumentarien<br />
<strong>Die</strong> Überprüfungsinstrumentarien sind abhängig von dem zu überprüfenden Prozess<br />
und sollten den Mitteln der Istbestimmung entsprechen. Wurde bei der Ermittlung der<br />
Mandantenzufriedenheit eine repräsentative Zufallsauswahl getroffen, so sollte wenn<br />
möglich genau diese Zufallsauswahl erneut befragt werden. Auch für interne Maßnahmen<br />
sollte der gleiche Maßstab angelegt werden. <strong>Die</strong> zeitliche Erfassung der Aktenumlauf-<br />
oder Suchzeit sollte genau wie vorher bestimmt werden.<br />
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<strong>Die</strong> <strong>eigene</strong> <strong>Kanzlei</strong> -> <strong><strong>Kanzlei</strong>management</strong><br />
X. Schlussbemerkung<br />
<strong>Die</strong> vorgehenden Ausführungen können und sollen nur einen Überblick über wesentliche<br />
Aspekte des <strong><strong>Kanzlei</strong>management</strong>s geben. Jeder wird für sich an der einen oder<br />
anderen Stelle eine andere Gewichtung vornehmen. <strong>Die</strong>s ist auch gut so, alle Menschen<br />
und damit ihre Arbeitsweise differieren.<br />
Trotzdem muss dem heutigen <strong>Kanzlei</strong>betreiber klar sein, dass er es ohne grundsätzliche<br />
Berücksichtigung der Grundzüge des modernen <strong><strong>Kanzlei</strong>management</strong>s am Markt schwer<br />
haben wird. <strong>Die</strong> Konkurrenz der Rechtsanwälte, die sich konsequent und vollumfänglich<br />
mit dem Thema <strong><strong>Kanzlei</strong>management</strong> beschäftigen wird immer größer.