Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK
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6.2. Korrelation zwischen artikulatorischen und akusti-<br />
schen Vorgängen<br />
Damit der Schall visuell analysiert werden kann, muss er aufgezeichnet werden.<br />
Die zur Sprechschallanalyse benutzten Geräte sind der Oszillograph und<br />
der Sonagraph, der auch als Spektrograph bezeichnet wird. Wie viele technische<br />
Errungenschaften wurde der erste Sonagraph für die amerikanische Armee<br />
von der Firma Kay während des Zweiten Weltkriegs entwickelt. Ein Sonagraph<br />
ermöglicht die visuelle Darstellung oder Sichtbarmachung der<br />
Sprechsignale. Er arbeitet mit der so genannten Fourieranalyse, die das Zerteilen<br />
<strong>eine</strong>s beliebigen Signals in Sinus- und Kosinusfunktionen vornimmt. Der<br />
Sonagraph zerlegt das Sprechsignal in s<strong>eine</strong> spektralen Komponenten. Er stellt<br />
Sonagramme/Spektrogramme her, die dreidimensional sind. Die Zeit, die in<br />
Millisekunden (ms) angegeben wird, wird auf der horizontalen Achse dargestellt<br />
und muss von links nach rechts gelesen werden. Die von unten nach oben<br />
laufende Frequenz (gewöhnlich von 0-8000 Hz angegeben) wird auf der horizontalen<br />
Achse abgebildet. Die dritte Dimension ist der Schwärzungsgrad, der<br />
von der Amplitude (Intensität) der Schwingungen abhängt. Je lauter ein Ton<br />
ist, desto tiefer ist der Schwärzungsgrad. Auf Sonagrammen sind dementsprechend<br />
weiße und schwarze Flächen zu sehen. Die schwarzen waagerechten<br />
Balken bilden die Formanten ab, die durch <strong>eine</strong> bestimmte Bandbreite gekennzeichnet<br />
sind. Sie tragen zur Identifizierung der Segmente im Sprechsignal<br />
bei.<br />
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