Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK
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5.7. Allgem<strong>eine</strong> Tendenzen bei der Realisierung der Kon-<br />
sonanten in der deutschen Standardvarietät<br />
Bei den Realisierung der deutschen Konsonanten ist vor allem die phonetische<br />
Position derselben im Lautkörper der sprachlichen Zeichen ausschlaggebend.<br />
Folgende Aspekte müssen bei der Aussprache deshalb besonders berücksichtigt<br />
werden:<br />
− − ein einfacher Konsonant wird in den einfachen Wörtern einmal und<br />
kurz realisiert. Doppelkonsonanz kommt im Anlaut gar nicht vor.<br />
− die schriftliche Doppelkonsonanz wird in den einfachen Wörtern im<br />
In- und Auslaut ebenfalls kurz realisiert, z.B. essen [sn], Watte<br />
[vat], Lamm [lam].<br />
− in den abgeleiteten und zusammengesetzten Wörtern sowie im Inneren<br />
von Sinneinheiten werden benachbarte gleiche Konsonanten an den<br />
Morphemgrenzen einmal und lang realisiert, z.B. annehmen, Lauffeuer,<br />
die Katze im Sack kaufen.<br />
− die Auswirkungen der Koartikulation (siehe 5.9.) Bei bestimmten<br />
Konsonanten (z.B. [l], [], [k]) tritt die Erscheinung aber besonders<br />
häufig auf<br />
− die stimmlosen Verschlusslaute [p], [t], [k] werden im Allgem<strong>eine</strong>n<br />
mehr oder weniger stark behaucht (aspiriert), wobei die Intensität und<br />
die Aspirationstendenz auch regional unterschiedlich sein kann. Diese<br />
Bechauchungstendenzen werden aber ebenfalls u.a. durch die lautliche<br />
Umgebung beeinflusst. Nach dem Wörterbuch der deutschen Aussprache<br />
(1964: 45) werden die stimmlosen Verschlusslaute in folgenden<br />
Fällen meistens nicht behaucht:<br />
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