Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK
Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK
Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sem Grund verwenden wir in der Messpraxis das Dezibel (dB) (als nächstuntergeordnete<br />
Einheit). Wichtig ist es zu erwähnen, dass das Dezibel <strong>eine</strong> relative<br />
Einheit ist: Gegen <strong>eine</strong>n (beliebigen) Bezugspunkt bewegen wir uns auf<br />
<strong>eine</strong>r Skala, deren Aufteilung dem Mehrfachen des Bezugspunktes entspricht.<br />
Deshalb können auch negative Dezibelwerte errechnet werden (vgl. NEPPERT<br />
& PÉTURSSON 1986: 58 f.).<br />
Der (optimale) Bezugspunkt, genannt Ruhehörschwelle, ist der Pegel <strong>eine</strong>s<br />
schon wahrnehmbaren Sinustons von dem vorher bestimmten Wert von<br />
1000Hz (ohne das Vorliegen von Störsignalen). Steigt der Pegel des Sinustons<br />
kontinuierlich an, hören wir <strong>–</strong> nach Überschreiten der Ruhehörschwelle <strong>–</strong> frequenzabhängig<br />
<strong>eine</strong>n immer lauteren Ton. Bei jeder Frequenz können wir den<br />
zum gleichen Lautheitseindruck führenden Pegel bestimmen. Daraus bildet<br />
sich optisch <strong>eine</strong> Kurve, die Isophone. Die 10phon-Isophone übersteigt bei<br />
1000Hz die Ruhehörschwelle um 10dB, während die 120phon-Isophone bei<br />
1000Hz mit ihrem 120dB en bloc der Schmerzschwelle <strong>eine</strong>s Normalhörenden<br />
entspricht 12 . Demnach ist Phon <strong>eine</strong> physikalische Reizgröße, die als Pegellautstärke<br />
od. Lautstärkepegel bezeichnet wird und die zu der für alle Lautstärken<br />
auf <strong>eine</strong>r Isophone gleichen Lautheit führt (vgl. KOLLMEIER 2004:<br />
121 ff., 125 f.).<br />
Der Zusammenhang der Lautheiten wurde von STEVENS (nach PAUKA<br />
1980: 36) mit Hilfe <strong>eine</strong>s mo- 13 und binauralen 14 Tonvergleichs festgelegt. Zur<br />
Maßeinheit der lautheitlichen Verdoppelung wurde sone (<strong>eine</strong> Empfindungs-<br />
11 „Physikalisch ist die Schallintensität als die Energiemenge definiert, die pro<br />
Sekunde auf <strong>eine</strong>r senkrecht zur Ausbreitungsrichtung befindlichen Fläche von 1m2<br />
ankommt (NEPPERT & PÉTURSSON 1986: 57).“<br />
12 Der Abstand zwischen der minimalen und der maximalen Lautheit <strong>eine</strong>r Frequenz<br />
ist die sog. Dynamikbreite.<br />
13 ~: mit <strong>eine</strong>m Ohr<br />
14 ~: mit zwei Ohren<br />
142