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Deutsche Phonetik – eine Einführung - MEK

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es auch bei ein und demselben Sprecher vorkommen, dass bei genauer Messung<br />

ein Vokal, der an <strong>eine</strong>r bestimmten Stelle des Sprechschalls festgehalten<br />

wird, als lang empfunden wird, obwohl er in Wirklichkeit kürzer ist als ein<br />

anderer Vokal, der an <strong>eine</strong>r anderen Stelle als kurz empfunden wird oder umgekehrt.<br />

Die Vokalqualität setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, die im<br />

folgenden Abschnitt detailliert beschrieben werden.<br />

5.2.1. Klassifizierung der Vokale nach primären artikula-<br />

torischen Merkmalen<br />

5.2.1.1. Zungenlage<br />

Als horizontale Zungenlage gilt der Abschnitt des Ansatzrohres, in dem die<br />

prägnante Verengung oder <strong>eine</strong> andere, entscheidende artikulatorische Tätigkeit<br />

stattfindet. Bei der Bildung von Vokalen ist die Zungenlage in der Regel<br />

mit den horizontalen Bewegungen der Zunge verbunden, da die Zunge dadurch<br />

den Resonanzraum im Mund verändert.<br />

Je weiter sich die Zunge im Mundraum nach vorne bewegt, desto kl<strong>eine</strong>r wird<br />

der Resonanzraum, desto höher ist folglich der zweite Formant (F2) des Vokals.<br />

Da die höchste Fläche der Zunge in den meisten Fällen näher dem harten<br />

Gaumen positioniert ist, werden diese vorderen Vokale als palatal eingestuft<br />

beispielsweise [i] im Wort Ikone und [e] im Wort Egoist.<br />

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