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Strategisches und - Universität St.Gallen

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1 Einführung 7<br />

Verweise auf durch eine vorteilhafte Wissensposition erreichbare Innovationsfähigkeit<br />

können als Analogie zu den Erwartungen gegenüber der Produktivität der Computer-<br />

technik interpretiert werden. Diese Legitimationsfunktion nehmen in Diskussionen<br />

zum Wissensmanagement Begriffe wie ”Werttreiber” 17 , ”<strong>St</strong>rategic Asset” 18 oder ”<strong>St</strong>ra-<br />

tegic Resource” 19 ein. Die Nutzenerwartungen gegenüber einer Beschäftigung mit<br />

Wissensressourcen sind also als mindestens ebenso anspruchsvoll einzuschätzen wie<br />

(zuvor) die Erwartungen an den Einsatz von Informationstechnologien.<br />

ORTMANN 20 weist auf das ”Produktivitätsparadoxon” hin, wonach dem Ausbleiben<br />

von überzeugenden messbaren Produktivitätsfortschritten mit der ”Verheissung von<br />

Produktivitätsexplosionen” 21 durch weitergehendere Investitionen in neue EDV-<br />

Technik begegnet wird. Das IT-Controlling findet sich dadurch in einen ”Zusammen-<br />

hang von Kontrolle <strong>und</strong> Legitimationsdruck” 22 hineinmanövriert.<br />

Darin ist das Controlling vergeblich bemüht, Nutzeneffekte der Art <strong>und</strong> dem Niveau<br />

nach zur Befriedigung bestehender Erwartungen zu identifizieren <strong>und</strong> in Manage-<br />

mentberichten zu kommunizieren. Dieses Dilemma wird erst durch Anpassungen der<br />

Erwartungen aufgelöst. Solche Anpassungen vollziehen sich in der Praxis häufig, in-<br />

dem Anforderungen in Bezug auf die Nutzendimension von Informationstechnologien<br />

weitgehend aufgegeben werden.<br />

<strong>St</strong>attdessen verlagern sich die Erwartungen auf den mit einem Einsatz von Informati-<br />

onstechnologien verb<strong>und</strong>enen Aufwand. Angestrebt wird dabei, zumindest eine wirt-<br />

schaftliche Handhabung der Ressource Informationstechnologie zu erreichen. Unter-<br />

nehmensressourcen jedoch, deren <strong>St</strong>ellenwert ausschliesslich nach Kostengesichts-<br />

punkten beurteilt wird, können sich im Wettbewerb zwischen Markt- <strong>und</strong> Hierarchie-<br />

17 DAUM, J. H. (Rechnungswesen 2002), S. 15.<br />

18 AMIT, R.; SCHOEMAKER, P. J. H. (Assets 1993), S. 33.<br />

19 BLACK, J.A.; BOAL, K. B. (Resources 1994), S. 131.<br />

20 ORTMANN, G. (Produktion 1995), S. 162. Vgl. auch BUBIK, R.; QUENTER, D.; RUPPELT, T. (Informationstechnik 2000), S. 102-<br />

105.<br />

21 ORTMANN, G. (Produktion 1995), S. 167.<br />

22 WELZ, F. (Schaden 1986), S. 531. Vgl. hierzu auch die Darstellung der vertrauensbildenden Funktion von Quantifizierung im Allge-<br />

meinen bei FLIGSTEIN, N. (Politics 1998), S. 325-328.

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