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Strategisches und - Universität St.Gallen

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2 Gr<strong>und</strong>lagen 27<br />

Weitere Ansätze gehen auf die hier vorgestellten Systematiken zurück <strong>und</strong> verwenden<br />

die dort vorgesehenen Begriffskategorien. So grenzt der Wissenskapital-Ansatz von<br />

REINHARDT 70 Humankapital von <strong>St</strong>rukturkapital ab <strong>und</strong> stellt dabei die Fähigkeit<br />

zur Kombination der Kompetenzen von Organisationsmitgliedern in den Mittelpunkt.<br />

Das wichtigste Merkmal des Intellectual Capital-Ansatz nach STEWART 71 besteht<br />

schliesslich in der weitgehenden Beschränkung auf explizites Wissen.<br />

Für eine zusammenfassende Würdigung der skizzierten Ansätze zur Kategorisierung<br />

von Wissen als einen immateriellen Vermögenswert sind zwei Aspekte anzuführen:<br />

• Im Hinblick auf die Interpretation von Wissen als Objekt oder als Übertragung<br />

von Wissensobjekten ist kein einheitliches Verständnis erkennbar. Das Neben-<br />

einander von unterschiedlichen Begriffsfassungen ist darauf zurückzuführen,<br />

dass die Autoren in einem Prozess der semantischen Wortschöpfung 72 Interpre-<br />

tationen anderer Systematiken aufnehmen <strong>und</strong> modifizieren, ohne dabei jedoch<br />

den Zweck <strong>und</strong> den Umfang ihrer Anpassungen transparent zu machen.<br />

• Es besteht zudem keine Einvernehmen mit Blick auf die Abgrenzung von Wis-<br />

sen gegenüber anderen immateriellen Vermögenswerten. Allerdings wird ein<br />

positiver Einfluss von Wissen auf das Vermögen in Bezug auf andere immate-<br />

rielle Leistungen postuliert. Eine besondere Relevanz wird Wissen dabei zur<br />

Entwicklung von Innovationsfähigkeit zugesprochen. 73<br />

Der immaterielle Vermögenswert Wissen umfasst diejenigen Wissensobjekte sowie<br />

diejenigen Wissensübertragungen, welche für Unternehmen in Aufgabenkontexten<br />

(K<strong>und</strong>enakquisition, Produktentwicklung, Kreditrisikomanagement) bedeutsam sind.<br />

70 REINHARDT, R. (Wissenskapital 1998), S. 148 ff.<br />

71 STEWART, T. A. (Capital 1997), S. 67.<br />

72 KLUGE unterscheidet drei Muster von Bedeutungsänderungen: Bei der Metapher wird ein Wort, das zuvor X beschreibt dazu genutzt,<br />

auch Y zu beschreiben. Bei einer Bedeutungsverschiebung (oder Metonymie) wird ein Wort für die Beschreibung von etwas verwendet,<br />

was eigentlich etwas mit ihm Zusammenhängendes meint. Von dem Muster der Synekdoche spricht man, wenn ein Ganzes durch einen<br />

Teil des Ganzen beschrieben wird. Vgl. KLUGE, F. (Wörterbuch 1999), S. 20.<br />

73 Vgl. WILLFORT, R. (Innovationsdienstleistungen 2001), S. 34 ff; KROGH, G. VON; ICHIJO, K.; NONAKA, I. (Creation 2000), S.<br />

261; GRÜN, O.; NITSCH, R. (Österreich 2000), S. 100, KURTZKE, C.; POPP, P. (Wertschöpfung 1998), S. 178,; MUKHERJER, A.S.;<br />

LAPRE, M.A.; WASSENHOVE VAN L.N. (Quality 1998), S. 535-538.

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