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Strategisches und - Universität St.Gallen

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2 Gr<strong>und</strong>lagen 19<br />

Präfiguratives Wissen beschreibt solches Wissen, das sich in der Ausprägung von Intu-<br />

itionen, Ahnungen, Visionen usw. manifestiert. 45 Wissen, welches anhand von Ar-<br />

beitsroutinen oder der Entwicklung von Problemlösungen strukturiert <strong>und</strong> beobachtbar<br />

ist, repräsentiert demgegenüber konfiguratives Wissen. Postfiguratives Wissen hinge-<br />

gen ist durch seine Kodifizierung in Lehrbüchern, Leitfäden usw. charakterisiert.<br />

POLANYI 46 operationalisiert den Explikationsgrad von Wissen mit Hilfe der Beurtei-<br />

lung seiner Artikulierbarkeit bzw. Übertragbarkeit. Dieses führt zu der Dichotomie<br />

von implizitem <strong>und</strong> explizitem Wissen.<br />

Implizites Wissen ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich in der Form von Intuitio-<br />

nen, Wertvorstellungen, Präferenzen, Erfahrungen usw. manifestiert. In Wissensorten<br />

sind also solche Wissensbestände angesiedelt, die nicht (bzw. nicht ohne die Bereit-<br />

stellung adäquater Hilfsmittel zur Unterstützung von Kommunikationsbemühungen)<br />

artikuliert werden können. 47 Diese Artikulationsschwierigkeiten implizieren Restrikti-<br />

onen hinsichtlich der Möglichkeiten für Wissensübertragungen.<br />

BOWMANN 48 schlägt eine weitergehende Differenzierung dieser Wissensart nach<br />

dem Grad der Implizität vor. Dabei unterscheidet er die folgenden Unterarten:<br />

• Wissen, das in erkennbaren Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnissen sichtbar<br />

wird <strong>und</strong> mit geeigneten, d.h. mit die Personengeb<strong>und</strong>enheit von<br />

Wissen antizipierenden, Massnahmen an andere Personen übertra-<br />

gen werden kann.<br />

• Wissen, das sich nicht in nach aussen erkennbaren Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Kenntnissen äussert, das jedoch bei Nachfragen durch Personen<br />

sprachlich artikuliert werden kann.<br />

45 Andere Autoren bezeichnen diese Wissensart als ”diffuses Wissen” (SCHREYÖGG) bzw. als ”unscharfes Wissen” (SCHOMANN).<br />

Vgl. SCHREYÖGG, G. (Praxis 2001), S. 8; SCHOMANN, M. (Measurement 2001), S. 20.<br />

46 POLANYI, M. (Knowledge 1958), S. 12.<br />

47 Vgl. hierzu GRANT, R. M. (Firm 1996), S. 111; AMBROSINI, V.; BOWMAN, C. (Operationalization 2001), S. 817-829.<br />

48 BOWMANN, C. (Operationalization 2001), S. 815-817.

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