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2 Grundlagen 25 Die Ausprägungen kodifizierten Wissens (Dokumente, EDV-Programme) stellen die intellektuellen Vermögensgegenstände eines Unternehmens dar. Die Gesamtheit des gesetzlich geschützten Wissens (Patente, Lizenzen) macht schliesslich das intellektuel- le Eigentum von Unternehmen aus. ad b) Intellectual Capital-Ansatz nach EDVINSSON und MALONE (1997) Dieser Ansatz hat Eingang gefunden in das ”Skandia Market Value Scheme” des Fi- nanzdienstleisters Skandia AFS (Assurance and Financial Services). 66 Im Unterschied zum Ansatz von SULLIVAN wird strukturelles Kapital hier als Bestandteil eines intellektuellen Kapitals, welches von finanziellem Kapital abgegrenzt wird, interpretiert. Marktkapital Finanzkapital Intellektuelles Kapital Humankapital Strukturelles Kapital Abbildung 3: Kapitalstruktur im Skandia Navigator 67 66 SKANDIA INSURANCE LTD. (Report 1998). 67 SKANDIA INSURANCE LTD. (Report 1998). Kundenkapital Organisationskapital Innovationskapital Prozesskapital
2 Grundlagen 26 Ebenso wie bei Sullivan wird immaterieller Wert durch das Zusammenwirken von Humankapital und Strukturkapital erzeugt. Das Strukturkapital wird dabei in Organisa- tionskapital und Kundenkapital unterschieden. Kundenkapital repräsentiert die Ge- samtheit der Kundenbeziehungen. Wohingegen die Innovationsfähigkeit (Innovations- kapital) und die Beherrschung von Prozessen (Prozesskapital) gemeinsam das Organi- sationskapital ausmachen. ad c) Intangible Asset-Ansatz nach SVEIBY (1997) Nach SVEIBY ist die Verwendung des Kapitalbegriffes im Zusammenhang mit Wis- sen nicht zweckmässig, da eine Interpretation als Kapitalbestand den Prozesscharakter von Wissen vernachlässige. 68 Immaterielle Vermögenswerte werden hier in individuel- le Kompetenzen (Individual Competence), marktbezogene Werte (External Structure) sowie die Infrastruktur von Unternehmen (EDV-Systeme, Unternehmenskultur) unterschieden. Die individuellen Kompetenzen entsprechen dabei weitgehend der Kategorie des Humankapitals, wie es in den beiden zuvor dargestellten Ansätzen definiert wird. Die marktbezogenen Werte machen die Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie die Marken eines Unternehmens aus. ad d) Knowledge Asset-Ansatz nach BOISOT (1998) BOISOT 69 teilt die Kritik an einer Verwendung des Kapitalbegriffes, indem er eben- falls unterstreicht, dass die Bewirtschaftung von Wissensressourcen eine zweidimensi- onale Betrachtung als Objekt und Prozess erforderlich mache. Mit diesem Ansatz werden drei Ressourcenklassen unterschieden: Technologien (Produktionsverfahren), Kompetenzen und Fähigkeiten. Mit den Kompetenzen wird das Leistungsvermögen von Unternehmen in Bezug auf die Beherrschung von Prozessen, EDV-Techniken usw. beschrieben. Die Fähigkeiten beziehen sich auf das Leistungsvermögen von Un- ternehmen bei der Kombination von Kompetenzen. 68 SVEIBY, K. E. (Wealth 1997), S. 89. VON KROGH, ICHIJO und NONAKA kritisieren mit Hinweis auf den Prozesscharakter grundsätzlich die Interpretation von Wissen als einem ”asset in a classical sense”. Vgl. KROGH, G. VON; ICHIJO, K.; NONAKA, I. (Creation 2000), S. 29. 69 BOISOT, M. H. (Economy 1998), S. 12.
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