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Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...

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Regionale Auswertungen über die <strong>Armuts</strong>population sind wegen <strong>der</strong><br />

relativ geringen Fallzahlen für einzelne B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

für den Stadtstaat Bremen lediglich bis zu einem bestimmten Differenzierungsgrad<br />

möglich.<br />

31<br />

b) Der sogenannte Mikrozensus wird seit 1957 erhoben <strong>und</strong> beruht auf<br />

einer Zufallsauswahl von 1 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung (820.000 Personen).<br />

Er ist damit die größte jährlich durchgeführte Repräsentativbefragung<br />

in Deutschland. Sie ermöglicht Auskünfte über die Haushalts- <strong>und</strong><br />

Familienzusammensetzung, über die Bildungs- <strong>und</strong> Erwerbsbeteiligung<br />

sowie zu den Quellen des Lebensunterhaltes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Einkommenssituation<br />

von Personen <strong>und</strong> Haushalten im Querschnittsvergleich (Riede<br />

1997). Der Mikrozensus beruht auf einer b<strong>und</strong>esgesetzlichen Regelung.<br />

Weil die Teilnahme verpflichtend ist, sind alle Bevölkerungsgruppen<br />

„repräsentativ“ vertreten. Die Befragung enthält neben Pflichtfragen<br />

auch freiwillig zu beantwortende Fragen. Selbst <strong>bei</strong> diesen freiwilligen<br />

Fragen liefert <strong>der</strong> Mikrozensus ein relativ vollständiges Informationsbild,<br />

da selten über 10 Prozent <strong>der</strong> Befragten Antworten auch auf die freiwilligen<br />

Fragen verweigern.<br />

Erstmals im Jahre 1997 wurden die Individualdaten des Mikrozensus<br />

auch den Wissenschaften zur Verfügung gestellt. Gemeinsam erstellten<br />

das Statistische B<strong>und</strong>esamt <strong>und</strong> das Zentrum für Umfragen, Methoden<br />

<strong>und</strong> Analysen (ZUMA) ein Mikrofile, mit einer Zufallsauswahl von circa<br />

70 Prozent <strong>der</strong> Mikrozensusfälle aus dem Jahr 1995 (Greiner, Schimpl-<br />

Neimanns 1997). Seitdem ist auch die zuvor geringe Zahl von Forschungsar<strong>bei</strong>ten<br />

zu sozialer Ungleichheit <strong>und</strong> Armut deutlich angestiegen.<br />

Die Datenqualität, <strong>der</strong> umfangreiche Merkmalskatalog <strong>und</strong> die<br />

hohen Fallzahlen stellen für die <strong>Sozial</strong>berichterstattung einen bedeutenden<br />

Datensatz dar. Mit diesem Datensatz können Zusammenhänge<br />

zwischen den <strong>Armuts</strong>risiken, Haushalts- <strong>und</strong> Familienkonstellationen<br />

<strong>und</strong> den Erwerbssituationen aufgedeckt werden (Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit, Niedrigeinkommen,<br />

unsichere Beschäftigungsverhältnisse). Mit seinen hohen<br />

Fallzahlen eignet sich <strong>der</strong> Mikrozensus auch für die <strong>Sozial</strong>berichterstattung<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> bietet neue Erkenntnisse über das Bild<br />

<strong>der</strong> Armut.

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