Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...
Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...
Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
64<br />
Armut betroffenen Personengruppen, die Auswirkungen auf einzelne<br />
Lebensbereiche (<strong>Armuts</strong>dimensionen) sowie auf die Bremer Stadtgebiete.<br />
Diese vielfältigen Informationen werden durch Kapitel mit Zahlenreihen<br />
<strong>und</strong> Daten empirisch untermauert. Für eine breitere Öffentlichkeit<br />
sind außerdem die journalistisch gestalteten „Reportagen aus dem Alltag<br />
von Armut“ interessant. Die zuvor dargestellten objektiven Bef<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen bekommen anhand von Alltagsgeschichten <strong>und</strong><br />
subjektiven Schil<strong>der</strong>ungen ein „menschliches Gesicht“.<br />
Trotz dieser vielfältigen Stärken können die <strong>Armuts</strong>berichte <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmerkammer<br />
eine offizielle Berichterstattung des Stadtstaates über<br />
die Entwicklung von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen sowie <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>strukturen<br />
nach den <strong>der</strong>zeit gängigen methodischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
Standards nicht ersetzen. Eine <strong>der</strong>artige integrierte Berichterstattung<br />
müsste zum Beispiel versuchen, die Vielfalt sozialer Problemlagen in<br />
den Stadtteilen <strong>und</strong> Quartieren in einem Bericht regelmäßig zu erfassen<br />
<strong>und</strong> auf die ungleiche Entwicklung von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen ausgedehnt<br />
werden. Für die politische Steuerung einer Politik mit dem<br />
Anspruch <strong>der</strong> stärkeren sozialintegrativen Entwicklung des Landes <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt sind empirisch gesicherte Erkenntnisse für die beteiligten<br />
Politikfel<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich, aufzubereiten <strong>und</strong> in integrativer Weise aufeinan<strong>der</strong><br />
zu beziehen. Bisher sind die dazu erfor<strong>der</strong>lichen Möglichkeiten<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Datenlage zwar noch begrenzt. Es gibt jedoch mittlerweile<br />
in einigen Großstädten wie zum Beispiel in Berlin, Duisburg, Dortm<strong>und</strong><br />
sowie in den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Nordrhein-Westfalen (AuRB-NRW 2005)<br />
<strong>und</strong> Rheinland-Pfalz interessante Ansätze, um diesen Mangel schrittweise<br />
zu beheben.<br />
5.3 <strong>Sozial</strong>integrative, ressortübergreifende Stadtpolitik<br />
Die prekäre Lebenssituation vieler Bremer, insbeson<strong>der</strong>e von vielen<br />
Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Familien, ist kein soziales Problem, für das allein das <strong>Sozial</strong>ressort<br />
zuständig o<strong>der</strong> gar allein verantwortlich ist. Gerade dieses<br />
Ressort wurde in den Jahren <strong>der</strong> Großen Koalition mit harten Sparauflagen<br />
trotz zunehmen<strong>der</strong> sozialer Problemlagen konfrontiert, mit demoralisierenden<br />
Folgen für viele Mitar<strong>bei</strong>terinnen <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter. Erfor<strong>der</strong>li-