Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...

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In den neuen Bundesländern hat Sachsen im Jahre 2002 einen Bericht
„zur sozialen Lage im Freistaat Sachsen“ vorgelegt. Auch der Stadtstaat
Berlin hat im gleichen Jahr einen „Armutsbericht“ (2002) veröffentlicht.
Sachsen-Anhalt legte ebenfalls im Jahr 2002 einen Sozialbericht vor.
Das Bundesland Brandenburg hat im Jahr 2003 zwei Berichte herausgegeben:
einen mit Sozialindikatoren „zur sozialen Lage im Land“ sowie
einen „Überblick zur Sozialpolitik“.
Die aktuellsten Armuts- und Reichtumsberichte liegen für die Bundesländer
Nordrhein-Westfalen (2004) und Rheinland-Pfalz vor (2004).
Nordrhein-Westfalen betreibt bereits seit 1992 eine kontinuierliche
Sozialberichterstattung mit dem Schwerpunkt „Armut“. Bis zum Jahr
1998 wurden nach und nach insgesamt acht spezialisierte Berichte zu
verschiedenen sozialen Gruppen veröffentlicht, die besonders von Armut
betroffen sind: Ältere, Obdachlose, Alleinerziehende, Verschuldete,
kinderreiche Familien, Migranten, Arbeitslose und Arbeitnehmer mit
Niedriglöhnen. Mit dem „Sozialbericht 1998“ wurde erstmals ein Querschnittsbericht
entwickelt um einen Gesamtüberblick der sozialen
Strukturen und Problemen im Land zu erhalten. Diese Berichtsform
wurde bis zum folgenden Bericht 2003 weiterentwickelt und durch den
Bericht 2004 zu einer umfassenden Armuts- und Reichtumsberichterstattung
ausgeweitet.
Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat seit dem Jahr 1998 damit begonnen,
kontinuierliche Armutsberichte vorzulegen. Der aktuelle Armutsbericht
2004 ist bereits der dritte in Folge, erweitert um einen Teil zum
Thema Reichtum.
Deutlich wird, dass im föderalen deutschen Bundesstaat die historisch
gewachsenen regionalen und politischen Unterschiede bis in die Praxis
der Sozial- und Armutsberichterstattung hinein wirken. Nachdem in den
80er Jahren mehrere Großstädte in diesem Bereich der Sozialpolitik
aktiv wurden, folgte Anfang der 90er Jahren als erstes das Bundesland
Nordrhein-Westfalen (1992), Mitte der 90er Jahre Hamburg (1996).
Vor allem die Großstädte in NRW sowie der Stadtstaat Hamburg sahen
sich in diesen Jahren durch besonders tiefgreifende soziale Polarisierungen
zu diesem Schritt herausgefordert.