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Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...

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essere Anpassung des Einzelnen an den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt durch die Steigerung<br />

seiner Qualifikation, seiner Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität sowie auch<br />

durch Einkommensverzicht.<br />

41<br />

Beide Konzepte, das <strong>der</strong> sozialen Exklusion <strong>und</strong> das <strong>der</strong> sozialen Integration,<br />

konkurrieren zur Zeit in <strong>der</strong> europäischen Politik <strong>und</strong> auch in<br />

Deutschland. Momentan haben sich die Gewichte stärker zur Integrationsstrategie,<br />

also <strong>der</strong> Anpassung an den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt verschoben. Mit<br />

dieser politischen Gewichtung wird nicht mehr vorrangig das gesellschaftliche<br />

Problem <strong>der</strong> Exklusion thematisiert <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Armuts</strong>bekämpfung<br />

eine hohe politische Priorität gegeben. Armut <strong>und</strong> Ausgrenzung<br />

sind ein gesellschaftlicher Misstand, zu dessen Überwindung auch die<br />

Umverteilung von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen normativ geboten ist. Es<br />

handelt sich folglich um ein Ungleichheitskonzept. <strong>Sozial</strong>e Integration<br />

dagegen gibt einen Weg vor, <strong>der</strong> keineswegs mit materieller Umverteilung<br />

verb<strong>und</strong>en sein muss. Faktoren wie unzureichende Bildung, Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Leistungsbereitschaft werden danach als Ursache für die<br />

Marginalisierung von armen Bevölkerungsgruppen angesehen <strong>und</strong> sollen<br />

demnach vorrangig verän<strong>der</strong>t werden, ohne die Verteilung von Einkommen<br />

<strong>und</strong> Vermögen anzutasten.<br />

Über die Entwicklungen in den Mitgliedsstaaten <strong>der</strong> EU informierten bis<br />

2004 die sogenannten „gemeinsamen Berichte über die soziale Einglie<strong>der</strong>ung“,<br />

die seit 2005 gemeinsame Berichte über <strong>Sozial</strong>schutz <strong>und</strong> die<br />

soziale Einglie<strong>der</strong>ung heißen <strong>und</strong> jährlich veröffentlicht werden. Seit<br />

dem Jahr 2005 bieten die Berichte über <strong>Sozial</strong>schutz sehr genaue Analysen<br />

<strong>der</strong> 25 nationalen Aktionspläne, geordnet nach Themen, Zielen<br />

<strong>und</strong> Län<strong>der</strong>n. Für die Thematik von Armut <strong>und</strong> sozialer Ausgrenzung in<br />

<strong>der</strong> EU sind diese Berichte von zentraler Bedeutung. In den Berichten<br />

werden die Mitgliedsstaaten zu folgenden weiteren Schritten aufgefor<strong>der</strong>t:<br />

• die Verbindung zwischen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungspolitik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> <strong>Sozial</strong>politik soll verstärkt werden<br />

• die administrativen <strong>und</strong> institutionellen Befungisse sollen gestärkt<br />

werden, einschließlich <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>schutzsysteme, ebenso die Koordi-

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