Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...

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72 Zur Einführung dienten zwei Grundlagenreferate. Detlef Soeffller stellte die Konzeption und das Netzwerk des Bremer Stadtmonitorings dar. Deutlich wurde die Funktion des Stadtmonitorings als Motor einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit. Vorgestellt wurden die vielfältigen und kleinräumig vorliegenden und demnächst über das Internet allgemein zugänglichen Daten und Informationen. Das Stadtmonitoring stellt, auch im Vergleich mit anderen Großstädten, eine solide und in Entwicklung begriffene Basis für die Bremer Ressortplanungen dar. Erweitert um Gesundheits- und Bildungsberichtssysteme (in Planung) würde Bremen eine fachliche Planungsgrundlage auf einem modernen Stand verfügen. Im zweiten Grundlagenreferat gab Thomas Schwarzer (iaw) einen Überblick über den derzeitigen (Forschungs-)Stand der Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichterstattung in Europa, im Bund, in den Bundesländern und in den deutschen Großstädten. Es zeigt sich, dass von einer ebenenübergreifenden „Konjunktur“ von Berichterstattung gesprochen werden kann. Damit sind seit dem Begin dieses Jahrtausend erhebliche methodische Weiterentwicklungen verbunden. Das gilt insbesondere für die Europäische Gemeinschaft, die neue Konzepte sozialer Integration entwickelt und umzusetzen versucht. In der Bundes- und Landespolitik etablieren sich vor allem die Reichtums- und die Bildungsberichterstattung als neue Gebiete. In einem Teil der Großstädte, insbesondere mit umfangreichen sozialen Problemlagen, wurden neue Praxisansätze einer politisch forcierten und integrierten Stadt- und Stadteilentwicklungsplanung installiert. In Bremen muss zukünftig davon ausgegangen werden, dass Maßnahmen und Effekte einer präventiven Armutsbekämpfung gegenüber der Bundespolitik stärker als bisher dokumentiert werden müssen. Es zeigt sich außerdem, dass vor allem in Großstädte mit ähnlich umfangreichen sozialen Problemlagen wie in Bremen, nicht allein die Verwaltung aktiv wird, sondern auch die Stadtpolitik. Sie forciert in vielen Großstädten, mit Hilfe integrierter Sozialberichtssysteme, Ansätze einer sozialintegrativen Stadtpolitik. Dazu gehören auch neuartige soziale Bündnisse mit Wohlfahrtsverbänden, Forschungseinrichtungen, Kirchen, Kammern, Vereinen und Bürgergruppen. In Bremen sind derartige politische
Anstrengungen und Kooperationen, angesichts der umfangeichen sozialen Herausforderungen, erforderlich und möglich. 73
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