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Sozial-, Armuts- und Reichtumsberichte - bei der ...

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räumliche Einheit gebildet. Dazu wird <strong>der</strong> Status-Indikator dreifach <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Dynamik-Indikator zweifach gewichtet. Dieses Berechnungsverfahren<br />

dient als sozialstrukturelles <strong>und</strong> sozialräumliches Frühwarnsystem<br />

für die Berliner Stadtpolitik.<br />

Derzeit wird <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> sozialen Stadtentwicklung in Berlin durch<br />

die vom Senat <strong>und</strong> den zwölf Bezirken gemeinsam auf den Weg gebrachten<br />

Entwicklung einer „Rahmenstrategie <strong>Sozial</strong>e Stadtentwicklung“<br />

bestimmt. Mit dieser Rahmenstrategie wird das Ziel einer integrierten<br />

Stadtentwicklungspolitik verfolgt. Wesentlicher Bestandteil dieser<br />

Strategie ist die Implementierung des ressortübergreifenden raumbezogenen<br />

Planens <strong>und</strong> Handelns als Gr<strong>und</strong>satz des Verwaltungshandeln<br />

auf gesamtstädtischer Ebene. Dazu wird <strong>der</strong>zeit unter an<strong>der</strong>em die<br />

„Einführung <strong>der</strong> ressortübergreifenden <strong>Sozial</strong>raumorientierung„ unter <strong>der</strong><br />

Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Stadtentwicklungsplanung gemeinsam mit drei „Pilotbezirken“<br />

<strong>und</strong> externer Unterstützung vorbereitet. Ein weiteres Element<br />

dieser Rahmenstrategie sind die sogenannten „Lebensweltlich orientierten<br />

Räume“ (LOR). Sie wurden 2006 gemeinsam zwischen den planenden<br />

Fachverwaltungen des Senats, den Bezirken <strong>und</strong> dem Amt für<br />

Statistik auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Jugendhilfe bereits festgelegten<br />

<strong>Sozial</strong>räume abgestimmt (<strong>Sozial</strong>e Stadt info 21/2007: 18). Die LOR<br />

sind per Senatsbeschluss als neue räumliche Gr<strong>und</strong>lage für Planung,<br />

Prognose <strong>und</strong> Beobachtung demografischer <strong>und</strong> sozialer Entwicklungen<br />

in Berlin festgelegt. Dazu gehören abgestimmte Datengr<strong>und</strong>lagen, abgestimmte<br />

IT-Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> abgestimmte Zielindikatoren.<br />

Ähnlich wie <strong>bei</strong> den <strong>Sozial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Armuts</strong>berichten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong><br />

zeigen sich auch <strong>bei</strong> den Großstädten charakteristische Unterschiede<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Motivation zur Berichterstattung. In den meisten wohlhabenden<br />

<strong>und</strong> weiterhin prosperierenden Großstädten wie Stuttgart, Frankfurt,<br />

Düsseldorf <strong>und</strong> Köln gab es lediglich am Ende <strong>der</strong> 90er Jahre eine kurze<br />

Phase, in <strong>der</strong> Themen wie Armut <strong>und</strong> soziale Polarisierung zu politisch<br />

relevanten Fragen wurden. An<strong>der</strong>s ist die Situation in jenen Großstädten,<br />

die sich schon seit vielen Jahren in einem tief greifenden wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Wandel <strong>und</strong> in einer Strukturkrise befinden.<br />

Dazu zählen insbeson<strong>der</strong>e Berlin <strong>und</strong> die Ruhrgebietsstädte. Sie haben<br />

durchweg integrierte <strong>Sozial</strong>berichtssysteme aufgebaut, um die sozial-

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