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Gastbeitrag<br />

Das Institut für Eisenbahnwesen und<br />

Verkehrswirtschaft der TU Graz stellt sich vor<br />

Impulse für ein betrieblich, technisch und wirtschaftlich erfolgreiches System Bahn: Das Institut für<br />

Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft steht für eine umfassende Sicht auf das System Bahn und berücksichtigt<br />

neben wirtschaftlichen auch betriebliche und technische Aspekte. Seit 2006 besteht eine Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft und dem VIRTUAL VEHICLE.<br />

Das Eisenbahnwesen im Wandel<br />

Das Eisenbahnwesen in Europa befindet sich in<br />

einem massiven Wandel. Zur Stärkung der Eisenbahn<br />

geht die Europäische Union den Weg<br />

der Stärkung der Bahnen durch Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit. Diese soll durch<br />

eine Liberalisierung erreicht werden, die es<br />

allen Eisenbahnverkehrsunternehmen gestattet,<br />

auf allen Netzen zu fahren. Das erfordert<br />

eine Trennung von Infrastruktur und Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

Sprechen die<br />

Einen von einem notwendigen Schritt mit bereits<br />

vielen Erfolgen, sprechen Andere davon,<br />

dass die Eisenbahn genau in jenem Punkt zerschnitten<br />

wird, in dem „Eisenbahn“ eigentlich<br />

stattfindet, dem Kontaktpunkt Rad-Schiene.<br />

Das Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft<br />

bezieht hier klare Position: Ja, wir<br />

brauchen einen starken technischen Fokus.<br />

Und wir müssen technische und auch betriebliche<br />

Gesetzmäßigkeiten identifizieren und in<br />

ihren Zusammenhängen darstellen.<br />

Zudem bin ich als Institutsvorstand überzeugt,<br />

dass Innovationen im heutigen Umfeld schwer<br />

umsetzbar sind.<br />

Umsetzung von Innovationen oft<br />

schwierig<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig: Juristische<br />

Richtlinien machen die technische und betriebliche<br />

Umsetzung oft schwierig. Der wirtschaftliche<br />

Erfolg einer Innovation muss vorab<br />

berechnet werden, um sie umsetzen zu können.<br />

Für eine umfassende Beurteilung des Erfolges<br />

einer Innovation im Eisenbahnwesen, einer<br />

Strategie oder ganz allgemein einer Variante<br />

im wirtschaftlichen Sinne, muss allerdings das<br />

Gesamtsystem Bahn berücksichtigt werden.<br />

Schließlich wird die Innovation dort umgesetzt<br />

und auch wirksam.<br />

Es lassen sich viele Beispiele zu dieser Problematik<br />

anführen: Ein Fahrzeug mit besseren<br />

Laufeigenschaften wird wahrscheinlich teurer<br />

30 magazine Nr. 14, II-2013<br />

sein, schont aber die Infrastruktur und kann somit<br />

zum Gesamtoptimum beitragen.<br />

Ein verbesserter nachhaltiger Oberbau ist in<br />

der Investition zwar teurer, reduziert aber den<br />

Instandhaltungsbedarf, verlängert die Nutzungsdauer<br />

und reduziert damit betriebliche<br />

Behinderungen, was wiederum den Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

zu Gute kommt.<br />

Das bedeutendste Lenkungsinstrument, das in<br />

dieser Weise erst ausgestaltet werden muss,<br />

sind Trassenpreise als Schnittpunkt zwischen<br />

Infrastruktur und Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

Hier müssen Auswirkungen betrieblicher<br />

Behinderungen ebenso berücksichtigt<br />

werden wie Qualitäten von Fahrzeugen, Betriebskonzepten<br />

und dem Fahrweg. Aus diesem<br />

Grund stellt eine systemadäquate Ausgestaltung<br />

des Trassenpreissystems der Eisenbahn<br />

einen Forschungsschwerpunkt des<br />

Instituts dar.<br />

Abbildung 1: Instandsetzung Fahrbahn unter Betrieb<br />

Quelle: TU Graz, Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft<br />

Forschungsprojekte<br />

Die Trennung von Fahrweg und Betrieb und<br />

die Möglichkeit für Dritte, das Schienennetz<br />

zu nutzen, machte Forschungen zur Bestimmung<br />

von betrieblichen Folgekosten erforderlich.<br />

Daraus entwickelten sich Arbeiten<br />

zu Betriebserschwerniskosten und Dauerlangsamfahrstellen.<br />

Zudem zeigte sich ein<br />

relevanter Zusammenhang zwischen Fahrwegbeanspruchung<br />

und dem rollenden Material.<br />

Diese Wechselwirkung wird jedoch in der einzig<br />

verbliebenen Schnittstelle Fahrzeug – Fahrweg,<br />

den Trassenbenützungsgebühren, nicht<br />

abgebildet. Weitere Analysen haben gezeigt,<br />

dass auch andere Auswirkungen im Bereich<br />

Fahrzeug – Fahrweg, wie betriebliche Kapazität<br />

oder Lärm in Trassenpreisen nicht oder unzulänglich<br />

reflektiert werden.<br />

In unserem Projekt Baustellenlogistik (Abbildung<br />

1) am Institut für Eisenbahnwesen und<br />

Verkehrswirtschaft wird der Zusammenhang<br />

zwischen Bauabschnittslängen und Realisierungskosten<br />

(Abbildung 2) betrachtet. Dies<br />

ist für eine technisch-wirtschaftliche Optimierung<br />

notwendig. Maschinenleistungen, Logistik<br />

und daraus entwickelte Bauabläufe müssen genau<br />

untersucht werden, denn sie spielen eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Mit den bautechnischen Leistungen und den<br />

Kostenfunktionen die entstehen, wird es möglich,<br />

Zielkosten zu definieren. Optimierte Bauabschnittslängen<br />

können nämlich im Zusammenwirken<br />

mit Betriebserschwerniskosten als<br />

Zielkosten definiert werden.<br />

Das Projekt GleisPROPHET hat die Zielsetzung,<br />

eine spezifische Prognose des Gleisverhaltens<br />

abzugeben. Das Projekt baut auf<br />

Grundlagenuntersuchungen zum Gleisverhalten<br />

auf und hat bereits zu weiteren Grundlagenforschungen<br />

geführt. Im Mittelpunkt der<br />

Forschung stehen technische Innovationen<br />

im Komponentenbereich mit Fokus auf die<br />

technischen Langzeitauswirkungen auf Innovationen.<br />

Beispiele dafür sind: Asphalttrenn-

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