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Download - Virtual Vehicle

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wurden Mehrkörpersystem (MKS) Simulationen<br />

durchgeführt. Hierfür wurde ein Fahrzeugmodell<br />

mit sehr hoher Modelltiefe gewählt und mit<br />

realen Gleislagestörungen angeregt. Als Referenzgröße<br />

für die Interaktion wird in diesem<br />

Beispiel die laterale Fahrzeugreaktionskraft herangezogen.<br />

In Abbildung 2 ist der Zusammenhang<br />

von Abschnittsmaximalwerten zwischen<br />

MKS-Referenzsimulation und TGA-Schätzung<br />

(violett) und MKS-Referenzsimulation und Regressionsmodell<br />

mit normativen Bewertungsgrößen<br />

(orange) dargestellt. Die Qualität der<br />

Maximalwertschätzung wird in der Punktwolkendarstellung<br />

durch die Streuung der Punkte<br />

um die Proportionalitätsgerade (grüne Linie)<br />

ausgedrückt. In der Abbildung ist ersichtlich,<br />

dass die TGA-Methode auf Grund des berücksichtigten<br />

Fahrzeugverhaltens bei der Interaktionsbewertung<br />

eine deutlich geringere Streuung<br />

und somit bessere Ergebnisse gegenüber den<br />

Methoden der Europäischen Normen liefert.<br />

Daraus können schlussendlich sehr effiziente<br />

Maßnahmen für die Fahrzeugauslegung bzw.<br />

Fahrweginstandhaltung abgeleitet werden.<br />

Interaktionsrelevante<br />

Systemparameter<br />

In einem aktuellen Forschungsprojekt wird<br />

ein Verfahren für die Bewertung der Interaktion<br />

von Fahrzeug und Fahrweg entwickelt,<br />

welches neben den Betriebsbedingungen auch<br />

noch die nichtlinearen Effekte des Fahrzeug-<br />

Fahrweg-Systems (z.B. Bauteilkennlinien oder<br />

Rad-Schiene Kontakt) in ausreichendem Maße<br />

mit einbezieht. Hierfür ist es notwendig, die<br />

Interaktionsrelevanz von unterschiedlichen<br />

Betriebsbedingungen bzw. von nichtlinearen<br />

Effekten mit Methoden der Statistik - insbeson-<br />

Abbildung 2: Vergleich der TGA-Methode mit aktuellen Methoden aus den Europäischen Normen<br />

dere der Sensitivitätsanalyse - zu bestimmen.<br />

Basierend auf einer systematischen Versuchsplanung<br />

kann damit ein Verfahren entwickelt<br />

werden, welches die Systemparameter entsprechend<br />

ihrer Interaktionsrelevanz berücksichtigt.<br />

Zu beachten ist dabei jedoch, dass<br />

die dafür notwenigen Systeminformationen<br />

wie z.B. Reibungsverhältnisse im Rad-Schiene<br />

Kontakt nicht immer hinreichend bekannt sind.<br />

Die daraus resultierenden Auswirkungen werden<br />

daher hinsichtlich Robustheit des Verfahrens<br />

zurzeit untersucht.<br />

Zeitliche Interaktionsveränderung<br />

Aufgrund der begrenzten Mittel und des<br />

Abbildung 3: Betrachtung der gemeinsamen Interaktion und<br />

Ableitung von Maßnahmen zur Optimierung des Gesamtsystems<br />

Quelle: VIRTUAL VEHICLE<br />

wachsenden Kostendrucks ist eine strikte<br />

Ausrichtung der Instandhaltung nach den Life-<br />

Cycle-Costs des Fahrwegs und einer grenzwertorientierten<br />

Instandhaltung erforderlich.<br />

Dies bedeutet, dass ein Verfahren zur Bewertung<br />

der Interaktion, wie in Abb. 3 dargestellt,<br />

auch eine Prognose der zeitlichen Entwicklung<br />

der zu erwartenden Interaktion bieten soll.<br />

Hierfür werden ebenfalls Prognosemodelle entwickelt,<br />

welche die interaktionsrelevanten Parameter<br />

in Hinblick auf die zeitliche Veränderung<br />

entsprechend berücksichtigen.<br />

Anwendung und Ausblick<br />

Die Entwicklung des Interaktions-Bewertungsverfahrens<br />

wird durch die intensive Mitarbeit<br />

der Industriepartner - auf Seiten der Fahrzeughersteller<br />

Siemens AG Österreich und<br />

auf Seiten der Bahnbetreiber Schweizerische<br />

Bundesbahnen SBB Infrastruktur, DB Netz AG<br />

und ÖBB Infrastruktur AG in Kombination mit<br />

dem wissenschaftlichen Partner der TU Graz /<br />

Institut für Mechanik - optimal ermöglicht. Diese<br />

gemeinsame Entwicklung bietet ein großes<br />

Potenzial für eine gemeinsam verwendbare und<br />

akzeptierte Methode für die Fahrzeughersteller<br />

und Infrastrukturbetreiber. ■<br />

Zum Autor<br />

Dr. Bernd Luber ist Lead<br />

Researcher im Bereich<br />

<strong>Vehicle</strong> Dynamics – Rail<br />

Applications am VIRTUAL<br />

VEHICLE.<br />

magazine Nr. 14, II-2013<br />

Quelle: VIRTUAL VEHICLE<br />

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