ABSTRACTS
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Abstracts<br />
P153 Epidermolysis bullosa dystrophica –<br />
Therapiekonzept und Ergebnisse<br />
Ch. Roessing, J. Diedrichson, A. Safi<br />
Plastische- und Handchirurgie, Johanniterkrankenhaus Bonn<br />
Epidermolysis bullosa (EB) ist eine Gruppe von erblichen blasenbildenden<br />
Erkrankungen, die neben der Beteiligung der Haut und der Schleimhäute<br />
auch mit Muskeldystrophien, Ösephagusstenosen u. ä. einhergeht.<br />
Ein, insbesondere im Schulalter hinzutretender, limitierender Faktor ist<br />
die ausgeprägte Pseudosyndaktylie der Hände. In fausthandschuhartigen<br />
Kokons sind die Finger eingeschlossen und schränken die Kinder erheblich<br />
bei der Teilnahme am sozialen Leben ein. Eine kausale Therapie steht<br />
derzeit nicht zur Verfügung, so daß die symptomatische Behandlung als<br />
Ansatz der Wahl bleibt.<br />
Wir stellen an vier Patienten (1998-2002) unsere Operationsmethode der<br />
Syndaktylietrennung vor, welches als vereinfachtes Verfahren auf einer<br />
Spontanepithelisierung nach chirurgischer Intervention (Pseudosyndaktylietrennung,<br />
Arthrolysen und temporäre Kirschner-Drahtfixationen)<br />
beruht.<br />
Das Follow up von 1 bis 5 Jahren zeigt die Erhaltung der Greiffunktion<br />
der insgesamt 7 operierten Hände für wenigstens 1,5 bis 3,5 Jahre nach<br />
Erstoperation. Es werden supportive, rehabilitative Anschlußmassnahmen<br />
erläutert.<br />
Der entstehende Nutzen für die betroffenen Kinder, sei es auch nur vorübergehend,<br />
rechtfertigt unserer Meinung nach ein operatives Vorgehen.<br />
P154 Die Korrektur der tubulären Brustdeformität –<br />
eine neue Methode mit Hilfe des Osmoseexpanders<br />
M. Ronert, F. Straten, F. Biber, R.R. Olbrisch<br />
Plastische Chirurgie, Florence Nightingale Krankenhaus, Düsseldorf<br />
Die tubuläre Brustdeformität ist eine relativ seltene kongenitale Fehlentwicklung<br />
der weiblichen Brust, die hauptsächlich durch eine Hypoplasie<br />
des unteren Brustpols verbunden mit einer schmalen Basis gekennzeichnet<br />
ist. Das Fehlen eines ausreichenden Hautmantels mit einer zu<br />
kurzen Brustumschlagsfalten-Brustwarzen-Distanz stellte bei der operativen<br />
Korrektur häufig die größte Schwirigkeit dar. Seit 2001 verwenden<br />
wir osmotisch aktive Expander, um zweizeitig zunächst einen genügend<br />
großen Hautmantel zu schaffen, der anschließend durch ein endgültiges<br />
Silikonimplantat ausgefüllt werden kann. Diese Osmoseexpander bestehen<br />
aus einem osmotisch aktiven Hydrogel umgeben von einer Silikonhülle,<br />
die Gewebeflüssigkeit absorbieren und deshalb serielle Auffüllungen<br />
überflüssig machen.<br />
Methodik: In einem Zeitraum von 2 Jahren wurden 16 Patienten mit tubulärer<br />
Brustdeformität behandelt. Im ersten Schritt wurde ein Osmoseexpander<br />
epipektoral implantiert, der sich innerhalb von 6 bis 8 Wochen<br />
vollständig expandierte. Nach 4-6 Monaten wurde dieser durch ein endgültiges<br />
Silikonimplantat ausgetauscht. Ein möglicher Areolenprolaps<br />
wurde durch eine Tabaksbeutelnaht mithilfe eines nicht resorbierbaren<br />
Fadens korrigiert.<br />
Ergebnis: Während dieser Periode wurden 16 Patientinnen mit dieser neuen<br />
Methode behandelt. 6 Patienten hatten eine isolierte Deformität links,<br />
keine rechts und 10 Patientinnen beidseits. 10 Fälle sind bis dato abgeschlossen<br />
mit einer Erfolgsquote von 90 % (1 Mißerfolg durch frühzeitige<br />
Entnahme des Osmoseexpanders infolge einer Fettnekrose einer sehr<br />
adipösen Patientin). Durch den Osmoseexpander zeigte sich eine sehr<br />
gute Hautdehnung besonders im unteren Brustpol durch eine hohe Projektion.<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Fazit: Nach unserer Meinung gestaltet sich die Korrektur ausgeprägter<br />
tubulärer Brustdeformitäten in nur einem einzeitigen Verfahren als<br />
schwierig und macht häufig ein zweizeitiges Vorgehen mit einem Gewebeexpander<br />
notwendig, um besonders im unteren Brustpol genügend<br />
Haut zu gewinnen und den verkürzten Brustfalten-Nipple-Abstand zu<br />
verlängern. Die Korrektur der tubulären Brustdeformität mithilfe eines<br />
Osmoseexpanders bietet dabei eine Reihe von Vorteilen: Zum einen ist<br />
der Omoseexpander sehr klein und kann schnell implantiert werden. Er<br />
benötigt keine seriellen Auffüllungen mehr, die wiederholte Ambulanzbesuche<br />
und Punktionen nötig machen, wodurch eine iatrogene Infektionsgefahr<br />
reduziert wird. Darüberhinaus schafft besonders der Osmoseexpander<br />
durch seine hohe Projektion und Festigkeit eine ideale Voraussetzung,<br />
um ein optimales postoperatives Ergebnis zu erzielen.<br />
In unserem Vortrag werden eine neue Einteilung der tubulären Brustdeformitäten<br />
und Fallbeispiele demonstriert.<br />
P155 Erfahrungen mit Integra in der rekonstruktiven Chirurgie<br />
bei Kindern und Erwachsenen<br />
C. Rose1 , A. Fette2 , R.E. Horch3 , M.G. Jeschke1,3 1 2 Handchirurgie/Plastische Chirurgie, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universität Regensburg; Kinderchirurgie<br />
Klinik St. Hedwig, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder;<br />
3 Hand- und Plastische Chirurgie, Klinik für Chirurgie, Universität Erlangen<br />
Große Defekte dermaler und epidermaler Strukturen sind ein häufiges<br />
klinisches Problem. Neue Ansätze um diese Defekte zu decken sind biologische<br />
Materialien, wie z.B. Integra einer dermalen Matrix aus Rinderkollagen.<br />
Obwohl erste Anwendungsversuche erfolgversprechend<br />
waren, liegen größere Erfahrungen bislang nicht vor. Patienten und Studiendesign:<br />
Zwischen Juli 2001 und September 2002 wurde eine prospektive<br />
Untersuchung aller pediatrischen und erwachsenen Patienten<br />
mit akuten und chronischen Wunden durchgeführt. Das intraoperative<br />
Vorgehen beinhaltete neben einem chirurgischen Debridement des<br />
Wundgrundes, eine intensive Spülung, Infektionsprophylaxe und Anlage<br />
eines Vacuum-Verbandes. Neben demographischen Daten wurden Take-<br />
Rate, Infektionen und Anzahl der Nachdeckungen bestimmt. Ergebnis:<br />
Achtundzwanzig Patienten (13 Kinder, 15 Erwachsene) wurden in die<br />
Untersuchung eingebracht. In der Mehrzahl der Fälle wurde Integra bei<br />
Patienten mit akuten Wunden und Verbrennungen angewandt, aber<br />
auch Patienten mit chronischen Wunden wurden mit Integra behandelt.<br />
Bei 19 Patienten (68 %) kam es zur problemlosen Wundheilung mit einer<br />
Take-Rate von über 85 % (Median 70-100 %). In 8 (29 %) Fällen kam<br />
es zu einer infektbedingten Ablösung des Integra, die Spülungen, Teilentfernungen<br />
sowie eine Nachdeckung erforderlich machten. In zwei dieser<br />
acht Fälle (7 % aller Patienten) mußte ein Komplettverlust hingenommen<br />
werden. Schlußfolgerung: Integra ist ein Dermissubstitut, welches<br />
zu einer guten funktionellen und optischen Deckung akuter und<br />
chronischer Wunden führt. Wichtig ist nach unserer Meinung eine adäquate<br />
Infektionsprophylaxe. Integra führt insgesamt zu einem guten<br />
Ergebnis bei Rekonstruktionen der Haut.<br />
P156 Massive Granulombildung nach Acrylhdrogel-Injektion<br />
im Gesicht - Möglichkeiten der konservativen und operativen<br />
Therapie<br />
H. Schepler, S. Dunst<br />
Klinik für Plastische-/Handchirurgie, KMG-Klinikum Pritzwalk<br />
Die Entwicklung neuer alloplastisch injizierbarer Materialien zur Faltenaugmentation<br />
hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Resorbierbare<br />
und nichtresorbierbare Materialien bzw. Kombinationen finden<br />
100 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 100 (2003)