ABSTRACTS
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Abstracts<br />
Transplantate zur Anwendung, bei 5 Patienten wurde eine komplette<br />
Unterlidrekonstruktion mittes dreier tarsomarginaler Transplantate<br />
kombiniert mit einer Neuanlage des Tränenkanals vorgenommen. In 8<br />
Fällen kam es zur Dehiszenz zwischen Transplantat und originärer Lidkante,<br />
bzw. zwischen zwei Transplantaten. Wundheilungsstörungen traten<br />
in 16 Fällen auf, wobei dies nach kompletter Abheilung zum Verlust<br />
der Wimpernreihe oder zur Absenkung des Unterlidniveaus und Scleral<br />
Show führte. Diese Fälle wurden insbesondere dann gesehen, wenn eine<br />
adäquate Hautverschiebung im Sinne einer Wangentransposition oder -<br />
rotation zur Bildung eines suffizienten Transplantatlagers ausblieb. Eine<br />
komplette Nekrose eines tarsomarginalen Transplantates wurde in keinem<br />
der Fälle beobachtet.<br />
Der Einsatz des tarsomarginalen Transplantates ist nicht durch die<br />
Größe des Lidkantendefektes limitiert, sondern durch die Möglichkeiten<br />
zur suffizienten Weichteildeckung als Perfusionsgrundlage.<br />
Im Kanon der Optionen zur Lidrekonstruktion hat sich das tarsomarginale<br />
Transplantat als sicheres und ästhetisch hoch zufriedenstellendes<br />
Behandlungskonzept bewährt.<br />
V54 Die Korrektur des Ektropiums<br />
J. Liebau, U. Schulze-Eilfing, V. Schwipper<br />
Abteilung für Plastische Chirurgie der Fachklinik Hornheide an der WWU Münster<br />
Die Korrektur des Ektropiums ist eine Herausforderung in der Plastischen<br />
Chirurgie. Abhängig von der Ursache kommen verschiedene Korrekturmöglichkeiten<br />
zur Anwendung, die eine Verbesserung oder im Idealfall<br />
nahezu eine Restitutio ad integrum erwirken können. Einer Analyse des<br />
vorliegenden Befundes entsprechend gestaltet sich die operative Therapie.<br />
Von 6/2002 bis 5/2003 wurden in unserer Klinik 33 Patienten mit einem<br />
Ektropium am Unterlid operiert. Dies waren Patienten mit Tumoren und<br />
Rekonstruktionen im infraorbitalen Bereich einschließlich der Unterlidregion.<br />
Als Ursache stehen sowohl die Vollhauttransplantation zur Defektdeckung<br />
im Wangen- und Unterlidbereich, als auch Gewebemobilisationen<br />
und -verschiebungen von caudal wie z. B. die Wangenrotation nach<br />
Imre im Vordergrund.<br />
Von den 33 Patienten mit Ektropium nach vorhergehender Tumoroperation<br />
und Rekonstruktion mußten 8 Patienten wegen des erneuten Auftretens<br />
eines Ektropiums operiert werden. In diesen Fällen wurde beim<br />
Ersteingriff zumeist eine erweiterte Gewebemobilisation unterlassen oder<br />
eine Vollhauttransplantation angelegt.<br />
Die operative Vorgehensweise richtet sich nach den Veränderungen am<br />
Unterlid nach Lösen der narbigen Verwachsungen. Das Spektrum umfasst<br />
die Kürzung des Unterlides, die Keilexzision, die Tarsorrhaphie sowie die<br />
Eversion und Reinsertion i. S. einer Kanthopexie mit Fixierung des Tarsus<br />
mit nicht resobierbarem Nahtmaterial am lateralen Orbitarand kranial des<br />
Orbitaäquators. Bei diskreter Befundausprägung ist eine Narbenlösung in<br />
Kombination mit einer V-Y oder Z-Plastik sowie eine, je nach Betonung, laterale<br />
oder mediale Kanthopexie ausreichend. Lidstützende Verschiebelappenplastiken<br />
wie die myokutane Transpositionsplastik aus dem Oberlid<br />
bzw. der Brückenlappen aus dem Oberlid kommen bei ausgeprägteren<br />
Befunden zum Einsatz. Desweiteren finden weit mobilisierte Hals/Wangenrotationen,<br />
die genügend aus der Schläfe gewonnenes Gewebe mitbringen,<br />
um einen Stauchungseffekt zu erzielen, Anwendung. Bei ausgeprägtem<br />
Hautdefizit kann ein im Überschuß eingebrachtes Vollhauttransplantat eingebracht<br />
werden, ein bezüglich der Narbenbildung und Schrumpfungstendenz<br />
jedoch wenig vorhersehbares Verfahren. Eine initiale Überkorrektur<br />
ist erwünscht, um den Langzeiterfolg zu gewährleisten.<br />
Die dauerhafte Korrektur eines durch Gewebemangel, -zug oder<br />
-schrumpfung hervorgerufenen Ektropiums kann erreicht werden, wenn<br />
an verschiedenen Punkten angreifende operative Korrekturmaßnahmen<br />
kombiniert werden und damit Ursache und Folgezustand gleichermaßen<br />
bedacht werden. Ein individuell fein abgestimmtes, maßgeschneidertes<br />
Therapiekonzept ist erforderlich.<br />
V55 Statische Zügelplastiken und Lidloading bei Facialisparese<br />
- Ein Erfahrungsbericht nach 115 Fällen<br />
J. Osinga, L.J.M. Meyer 1 , V. Schwipper, J. Liebau<br />
Fachklinik Hornheide an der WWU Münster, Plastische Chirurgie, 1 Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie<br />
Die Facialisparese beeinträchtigt die funktionelle und ästhetische Integrität<br />
des Gesichtes in unterschiedlichem Maße, und stellt für viele Patienten eine<br />
erhebliche Einschränkung der Lebensqualität dar. In Abhängigkeit vom<br />
Funktionsausfall sind paretische Defizite im Sinne von Brauenptosis,<br />
Lagophthalmus, Unterlidektropium, sowie Ptosis von Mundwinkel und<br />
Gesichtsweichteilen zu verzeichnen. Bei eindeutig festgestellter irreversibler<br />
Kausalität (Remissionsintervall bis zu zwei Jahren) kommen statische<br />
und dynamische Ersatzplastiken zum Einsatz. Bei den in unserer Studie<br />
beschriebenen statischen Ersatzplastiken handelt es sich um unkompliziert<br />
durchzuführende Eingriffe mit einer direkten und kontrollierbaren Wirkung,<br />
welche regelhaft ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt werden<br />
können. Eine emotional gekoppelte Mimik kann jedoch mit diesen statisch<br />
symmetrierenden Verfahren nicht erreicht werden.<br />
In der Fachklinik Hornheide wurden in den letzten 10 Jahren 115 Patienten<br />
mit einer partiellen oder totalen Facialisparese mit statischen Verfahren<br />
behandelt (dynamische Verfahren bei 15 Patienten). Üblicherweise<br />
sind ältere Patienten nach radikaler Tumoroperation betroffen, bei denen<br />
rasch wirksame Maßnahmen zur Linderung der plötzlich auftretenden<br />
Symptomatik benötigt werden. Bei diesen Patienten besteht häufig zudem<br />
eine altersbedingte Laxizität der Gesichtsweichteile, so daß eine statisch<br />
bedingte Asymmetrie und Funktionsbehinderung besonders hervor tritt.<br />
Wir führten im Zeitraum 1/1992 bis 10/2002 bei 115 Patienten (86 nach<br />
Tumoroperation, 23 idiopathisch/angeboren, 6 traumatisch), im Alter von<br />
21-94 Jahren (Mittel = 63 Jahre) großteils kombiniert folgende statische<br />
Ersatzplastiken durch: 36 Brauenlifts, 54 Lidloadings (Gold-/Platin-Inlay),<br />
6 Blepharoplastiken, 35 Tarsorrhaphien, 30 Kanthopexien des Unterlides,<br />
45 Mundwinkelzügelplastiken, 21 Facelifts. Eine Revision bzw. Korrektur<br />
wurde bei 21 Lidloadings (10 Gewichtswechsel, 7 Repositionierungen,<br />
4 drohenden Perforationen), einer Kanthopexie und 15 Mundwinkelzügelplastiken<br />
(11 Nachspannungen, 2 Nachblutungen, einer Fistel, einer<br />
Narbenkontraktur) erforderlich. Unseren Erfahrungen zufolge sollten die<br />
Gewebestrukturen beim Brauenlift und bei einer Mundwinkelzügelplastik<br />
wegen des postoperativen Absinkens der Weichteile in einer überkorrigierten<br />
Position fixiert werden. Bei den regional kombinierten Verfahren<br />
(Brauenlift-Lidloading, Facelift-Kanthopexie) wird unsererseits aufgrund<br />
des nachlassenden Effektes eine sequentielle Korrektur im zeitlichen Intervall<br />
favorisiert. Das Lid-Inlay bedarf wegen der präzisen Kräftevektoren<br />
im weiteren Verlauf häufig einer Korrektur und muß bei verändertem Status<br />
erneut exakt austariert bzw. repositioniert werden.<br />
Insgesamt können mit den hier vorgestellten 115 statischen Facialisersatzplastiken<br />
funktionell und ästhetisch günstige Ergebnisse erreicht werden.<br />
Die Eingriffe sind unaufwendig und physisch gering belastend, und<br />
erzielen einen direkten und voraussehbaren Effekt, der allerdings oftmals<br />
im weiteren Verlauf durch Korrekturen gesichert werden muß.<br />
V56 Update Unterlid-Fehlstellungen<br />
A. Meiré, D.F. Richter, M. Reichenberger, A. Stoff, F. Velasco<br />
Plastische Chirurgie, Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Unterlidkorrekturen sind im Lidbereich sicherlich am problematischsten.<br />
Es drohen auch bei korrekter Behandlung Skleral-Show, Ektropien<br />
oder Retraktionen mit oder ohne Hautdefizit.<br />
20 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 20 (2003)