ABSTRACTS
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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
P4 In-vivo-Herstellung von großen Volumina von<br />
3-dimensionalen Gewebekonstrukten zur Rekonstruktion<br />
von Weichteildefekten<br />
J. H. Dolderer, M. W. Findlay, J. Cooper-White, E. W. Thompson, W. A. Morrison<br />
The Bernard O’Brien Institute of Microsurgery and Departments of Surgery (St. Vincent’s Hospital) and Chemical<br />
Engineering, University of Melbourne, Australia<br />
Für die Rekonstruktion von kongenitalen oder erworbenen Weichteildefekten<br />
werden Gewebelappen mit großen Volumen gebraucht. Die<br />
gegenwärtigen Techniken große Defekte nach Trauma und Tumorresektion<br />
zu rekonstruieren sind im allgemeinen Muskel- und Omentum-<br />
Lappen sowie freie Fettransplantation, alloplastische Implantate und<br />
deepithelialisierte Haut-Fett-Lappen. Alle diese Techniken weisen<br />
gewisse Einschränkungen und Nachteile auf. Die autologe Fetttransplantation<br />
zeigt geringe Resultate. Die Reduzierung des adipösen Volumes<br />
kommt durch eine insuffiziente Revaskularisation zustande. Besonders<br />
3-dimensionale Gewebekonstrukte benötigen eine Vaskularisierung<br />
für ihr Überleben, gerade im Hinblick auf eine in-vivo Transplantation.<br />
Wir haben ein Tiermodell entwickelt, daß ein vaskuläres System in vivo<br />
herstellt.<br />
Methode: In dieser Studie untersuchten wir das Gewebwachstum mit und<br />
ohne der Verwendung von Scaffolds sowie von angio-fibrotischem und<br />
adipösem Gewebe in der Ratte sowie durch Optimierung der Gewebeproduktion<br />
in einem Schweinmodell, um eine klinische Anwendung zu<br />
erlangen. In dem Tiermodell der Ratte und dem Schwein wurde ein ligierter<br />
Gefäßstiel mit einem Scaffold wird in eine Wachstumskammer eingebracht.<br />
Magnetic Resonance Angiographien (MRA) wurden für das<br />
nicht invasive Monitoring des Gewebewachstums und der Vaskularisierung<br />
in der Kammer verwendet.<br />
Ergebnisse: MRA konnte deutlich die Perfusion im vaskularisiertem Gewebe<br />
demonstrieren und zwischen neuem Gewebe und dem Scaffold differenzieren,<br />
das durch die Histologie zum Zeitpunkt der Entnahme bestätigt<br />
wurde. Nach 6 Wochen war die gesamte Kammer mit neuem Gewebe<br />
gefüllt sowie noch kleinere Mengen des Scaffolds vorhanden. Die Histologie<br />
bestätigte das Waschtum von neuem adipösen Gewebe.<br />
Diskussion: Diese Studie demonstriert das Techniken des Tissue Engineerings<br />
für die Produktion von signifikanten Mengen an vaskularisiertem<br />
und potenziell transferierbarem Gewebe vorhanden sind. Die weitere<br />
Forschung wird nun auf die Herstellung von stabilem Gewebe gerichtet.<br />
Vaskularisiertes adipöses Gewebe stellt v.a. für die Brustrekonstruktion<br />
das beste Produkt dar.<br />
P5 VEGF-Gentherapie reduziert Nekrosen bei kritisch<br />
durchbluteten Lappenplastiken<br />
R. Giunta, C. Taskov, T. Holzbach, P.S. Holm, T. Brill, B. Gänsbacher, E. Biemer<br />
Abt. für Plastische und Wiederherstellungschirurgie und Abt. für Experimentelle Onkologie und<br />
Therapieforschung, Klinikum r.d. Isar, Technische Universität München<br />
Der Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) ist ein natürliches Protein,<br />
welches die Einsprossung von Gefäßen unterstützt. Durch die<br />
neuen Möglichkeiten der Gentherapie kann die cDNA dieses Faktors mit<br />
einem Adenovirus in die Zelle transient eingeschleust werden und dort<br />
ein vielfaches der natürlichen Konzentration an VEGF erzeugt werden.<br />
Dieses bewirkt eine stark beschleunigte Angiogenese. In anderen Fachgebieten<br />
haben bereits klinische Anwendungen in Phase I (ischämes Herzmuskelgewebe,<br />
periphere AVK) die Wirksamkeit der Methode nachgewiesen.<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Zusammenfassung unserer<br />
vorläufigen Ergebnisse bei kritisch durchbluteten Lappenplastiken.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 53 (2003)<br />
Bei vier männlichen Sprague-Dawley Ratten wurde eine kranial gestielte<br />
Transpositions-Lappenplastik mit einem Längen-zu-Breiten-Verhältnis<br />
von 4:1 (8 cm x 2 cm) umschnitten und von der vorderen Bauchwand<br />
abgelöst. Bei zwei Tieren wurde in die distale Lappenhälfte je 100ml<br />
AdVEGF-cDNA subdermal injiziert. In der Kontrollgruppe wurde 0,9 %<br />
NaCl injiziert. Nach 7 Tagen wurden das Ausmaß der Nekrosefläche<br />
sowie die Größe des überlebenden Lappenareals mittels Bildanalyse absolut<br />
und prozentual bestimmt.<br />
Bei Kontrollen betrug die Fläche der eingeheilten Lappenplastik 4,4 (3,9<br />
und 4,9) cm 2 und die Nekrosefläche 3,1 (1,9 und 4,3) cm 2 . Damit haben<br />
bei Kontrolltieren durchschnittlich 59,8 % des Lappens überlebt. Bei Tieren,<br />
die mittels VEGF Gentherapie behandelt wurden, betrug die Fläche<br />
der eingeheilten Lappenplastik 10,3 (9,8 und 10,7) cm 2 und die Nekrosefläche<br />
1,6 (1,4 und 1,7) cm2. Damit haben bei Versuchstieren durchschnittlich<br />
90,8 % des Lappens überlebt.<br />
Bereits diese vorläufigen Ergebnisse bestätigen die Effektivität der VEGF-<br />
Gentherapie bei kritisch durchbluteten Lappenplastiken. In weiteren<br />
Versuchen muß die Effektivität statistisch nachgewiesen werden und die<br />
optimale Applikationsart sowie der beste Zeitpunkt für die Anwendung<br />
gefunden werden. Möglicherweise läßt sich durch dieses neue Behandlungsverfahren<br />
bei kritisch durchbluteten Lappenplastiken der Anteil<br />
des überlebenden Lappens steigern und z.B. bei Lappenplastiken vom<br />
„random-pattern“ Typ ein verbessertes Längen-zu-Breiten-Verhältnis<br />
erreichen.<br />
P6 Eine mikroangiographische Technik zur Quantifizierung<br />
fasziokutaner Blutgefäße im athymischen Mausmodell.<br />
S. Grzybowksi1 , T. Spanholtz1 , C. Niedworok1 , A. Maichle1 , I. Jasmund1 , K. Witting1 , B. Stöckelhuber2 ,<br />
W.G. Xie1, A. Hartmann1 , B. Bucsky1 , P. Mailänder1 , H.-G. Machens1 1Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein/Campus Lübeck,<br />
2Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck<br />
Abstracts<br />
Aussagekräftige Studien zur funktionellen Angiogenese im Lappenmodell<br />
oder zur Bestimmung der Vaskularisierung von Hauttransplantaten<br />
benötigen eine möglichst genaue Quantifizierbarkeit auch kleinster Blutgefäße<br />
im Zielgebiet und Kontrollgewebe. Obwohl die Mikroangiographie<br />
für diese Zwecke ein geeignetes Verfahren darstellt, hat sie für das<br />
in verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen häufig verwendete<br />
athymische Mausmodell bisher keine Anwendung gefunden. In dieser<br />
Studie sollen die Technik und die erzielbaren Resultate vorgestellt werden.<br />
Methodik: In der athymischen Maus (Durchschnittsgewicht 30-35 g) wird<br />
nach Gewichtsbestimmung des anästhesierten Versuchstieres die linke<br />
Arteria carotis aufgesucht und mit Hilfe einer 26G- Braunüle kanüliert.<br />
1 (g Prostavasin/100 g Tier werden injiziert und 30 Sekunden später<br />
1 ml Blut/100g Tier langsam entnommen. Nach Euthanasierung des Versuchstieres<br />
wird eine Mischung aus flüssiger Gelantine, Bariumsulfat<br />
und Tinte (Verhältnis 1 : 2 : 0,05) in einer Menge von 10 ml/100 g Tier<br />
unter kontinuierlichem Druck über die kanülierte Arteria carotis injiziert.<br />
Nach Lagerung über 24 Stunden bei 4° C wird das Zielgewebe chirurgisch<br />
entnommen und mittels einer Weichstrahlröntgenröhre bestrahlt<br />
(9-11 mAs bei 22-24 kV). Die entstandenen Bilder werden digitalisiert<br />
und die dargestellten Blutgefäße durch computergraphischer Bildanalyse<br />
quantifiziert (Gefäße/cm2 Gewebe).<br />
Ergebnisse: In allen Tieren lassen sich mit der beschriebenen Technik eine<br />
reproduzierbare und quantifizierbare Darstellung auch kleinster Blutgefäße<br />
bis in den Kapillarbereich erreichen.<br />
Schlußfolgerung: Die beschriebene Technik eignet sich für tierexperimentelle<br />
Modelle zur Quantifizierung von fasziokutanen Blutgefäßen post mortem.<br />
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