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Abstracts<br />

umfassen die Wiederherstellung von Funktion, Integrität und Stabilität<br />

der Thoraxwand, Verhinderung einer pulmonalen Eventeration, eine<br />

Unterstützung der dynamischen Muskelfunktion und letztlich eine adäquate<br />

Weichteildeckung. Basierend auf Erfahrungen an über 150 Rekonstruktionen<br />

stellen wir ein strukturiertes Vorgehen vor.<br />

Kleine Defekte bis zu einem Durchmesser von 5 cm können i.d.R. primär<br />

verschlossen werden, soweit sie nicht über der Herzspitze links-thorakal<br />

oder der Skapulaspitze lokalisiert sind. Eine modifizierte Jalousieplastik<br />

nach Heller ermöglicht bei ausreichender Mobilität die Überbrückung von<br />

bis zu 5 Rippensegmenten. Bei größeren Defekten oder Lokalisation anterolateral<br />

über dem Herzen wird zum Erhalt der Stabilität ein Polypropylennetz<br />

eingebracht. Bei Defekten von mehr als 250 cm2 oder Instabilitäten<br />

nach Sternumresektion wird empfohlen eine Sandwichplastik mit<br />

Methylmethacrylat Einlage durchzuführen. Das Fremdmaterial wird in<br />

Neutralstellung des Thorax straff fixiert mit nichtresorbierbarem Nahtmaterial.<br />

Zur definitiven Weichteildeckung sind Muskellappenplastiken<br />

rein adipokutanen Lappen vorzuziehen. Abhängig von der Lokalisation,<br />

Ausdehnung und möglichen Voroperationen werden Latissimus dorsi,<br />

Pectoralis, Trapezius, Serratus anterior, Obliquus externus oder Rectusabdominis-Muskellappen<br />

verwendet. Auch mögliche Einflüße auf die<br />

Atemmechanik sind zu beachten. Freie Lappenplastiken (Rectus abdominis,<br />

Tensor fasziae lata, Vastus lateralis) sind von ortsständigen Verhältnissen<br />

unabhängig. Als Empfängergefäße verwenden wir neben den parasternalen<br />

Gefäßen vor allem Gefäße der Halsregion, gegebenenfalls unter<br />

Anlage eines Venenloops. Aufgrund der Breite des verfügbaren Armamentariums<br />

der plastischen Chirurgie sind historische Methoden wie die<br />

Anlage einer Zyklopenbrust oder die Verwendung des Omentum majus<br />

Ausnahmeindikationen vorbehalten.<br />

V33 Ein Perforator-Lappen der Subcostalarterie für<br />

Weichteildefekte am Rücken<br />

D. L. Feinendegen<br />

Institut für Plastisch-Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zürich<br />

Es wird eine Technik vorgestellt mit der große Defekte am Rücken verschlossen<br />

werden können.<br />

Zunächst erfolgt, ausgehend vom Primärdefekt, eine Dissektion zwischen<br />

Subcutis und Muskulatur in Richtungs des Kreuzungspunktes des M. latissimus<br />

dorsi mit dem M. obliquus externus abdominis. Dort findet sich der<br />

Perforator der Subcostalarterie, der die Haut oberhalb des Beckenkammes<br />

versorgt. Diese Region eignet sich ausgezeichnet für eine Lappenentnahme,<br />

da dort meist ein Gewebeüberschuß vorliegt, so daß der Sekundärdefekt<br />

problemlos verschlossen werden kann. Dann erfolgt die Einzeichnung<br />

des Lappens. Dabei liegt der Fasziendurchtritt des Perforators<br />

in der Mitte des Lappens. Bei der Präparation des Lappens wird ein Muskelgürtel<br />

um den Perforator mitgenommen und der Pedikel retrograd disseziert.<br />

Je nach Bedarf an Pedikellänge kann entlang der 12. Rippe in Richtung<br />

Wirbelsäule präpariert werden. Nach subcutaner Tunnelierung<br />

erfolgt der Lappentransfer und der Verschluß der Muskellücke zwischen<br />

Latissimus dorsi und Obliquus externus abdominis. Der Lapen wird eingenäht<br />

und die Haut des Sekundärdefektes, nach der Mobilisation der<br />

Wundränder, verschlossen.<br />

V34 Thoraxwandrekonstruktion:Prinzipien und eigene<br />

Erfahrungen bei Defekten der Thoraxwand<br />

H. Kaisers, G. Holle, U. von Fritschen, K. Exner<br />

Plastische Chirurgie, Markuskrankenhaus Frankfurt/M.<br />

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

Die vorliegende Untersuchung beschreibt unsere Erfahrungen mit 273<br />

Thoraxwandrekonstruktionen aus den Jahren 1978 bis 2002 nach Resektionen<br />

von bösartigen Tumoren (n=146), radiogenen oder infektiösen<br />

Osteolysen des Sternums (n=25) oder mehrer Rippen (n=102).<br />

Wir unterschieden oberflächliche, bis zur Faszie reichende Defekte (4 %)<br />

von tiefen (28 %) und kompletten Thoraxwanddefekten (66 %) mit<br />

Beteiligung der Pleura und angrenzenden Strukturen. Nach radikalem<br />

Debridement erfolgte ein Defektdeckung mit Latissimus-dorsi-Lappenplastik<br />

(54 %), Rectus-abdominis-Lappenplastik, lokale Lappen (je 6 %)<br />

und freien Lappenplastiken (12 %).<br />

Eine notwendige Stabilisierung konnte allein mit myokutanen Lappenplastiken<br />

erreicht werden. Auf alloplastisches Material wurde verzichtet.<br />

Komplikationen umfassten Lappen(teil)nekrosen (11 %), Wunddehiszenzen<br />

(3 %), Infekte (7 %) und Tod (0,5 %).<br />

Thoraxwanddefekte nach Resektion von Tumoren oder bei infektiösen<br />

und radiogenen Defekten lassen sich sicher mit autologen Lappenplastiken<br />

rekonstruieren.<br />

V35 Malignome des Sternums: Fußangeln der präoperativen<br />

Diagnostik, onkologisches und plastisch-chirurgisches Vorgehen<br />

K.H. Busch, T. Mühlberger, M. Spieß, P.M. Vogt<br />

Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover,<br />

Oststadtkrankenhaus<br />

Maligne, thoraxwandinfiltrierende Tumoren mit Beteiligung des Brustbeins<br />

erfordern die radikale en-bloc Resektion des Tumorgeschehens und<br />

die plastische Defektdeckung. Es können sich jedoch Unsicherheiten bei<br />

dieser seltenen Malignomentität in der präoperativen Diagnosesicherung<br />

ergeben.<br />

Methoden: Die in dem Zeitraum von Juni 2001 bis April 2003 in unserer Klinik<br />

vorgenommenen Eingriffe an der Thoraxwand umfassten insgesamt<br />

57 Eingriffe. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug hierbei 60<br />

Jahre (38-87), davon 44 Frauen und 13 Männer. Bei 8 der Thoraxwandresektionen<br />

handelte es sich um Eingriffe, die bei einem primären Malignom<br />

oder Metastase mit Beteiligung des Sternums eine En-bloc-Resektion<br />

des Tumors und des Brustbeins erforderlich machten (5 Frauen und<br />

3 Männer), bei 2 Patienten stellte sich intraoperativ bzw. in der feingeweblichen<br />

Untersuchung eine benigne Ursache der primär als Malignom<br />

verdächtigen Veränderung heraus.<br />

Ergebnisse: Die Indikation zur OP umfasste Thoraxwandrezidive bei<br />

primärem Mammaca. und Z. n. Bestrahlung (n=4), ein Liposarkomrezidiv<br />

(n=1), ein primäres Chondrosarkom (n=1), ein Enchondrom<br />

(n=1) sowie eine Knochennekrose nach Mamma Ca und Radiatio.<br />

Die Defektdeckung erfolgte durch die freie Transplantation des TRAM<br />

(n=1), Advancement der Mm. pectorales (n=1), Pectoralis-Insellappen<br />

(n=1), gestielten M. latissimus (n=1).<br />

Schlußfolgerungen: Die große En-bloc-Resektion bei Malignomen des Sternums<br />

macht häufig die Verwendung von Fernlappen oder gar freien Lappen<br />

erforderlich. Vor diesem Hintergrund ist eine gewissenhafte Planung und<br />

Diagnosesicherung erforderlich und wenn möglich sollte eine feingewebliche<br />

Untersuchung einer geplanten Thoraxwandresektion vorausgehen,<br />

wie die Beispiele aus unserem Patienten Klientel zeigen. Bei einer<br />

Patientin handelte es sich bei dem dringenden Verdacht auf ein Tumorrezidiv<br />

sternal glücklicherweise lediglich um eine aseptische Nekrose des<br />

Sternum, bei einem Patienten um ein Enchondrom.<br />

14 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 14 (2003)

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