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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
P100 Langzeiterfahrungen bei Knochendefekten nach<br />
kraniofazialen Eingriffen im Säuglingsalter<br />
S. v. Gernet 1 , J. Fischer 1 , F. Graewe 1 , H-H. Wörl 1 , F. Höpner 2 , W. Mühlbauer 1<br />
1 Abteilung für Plastische- und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Städt. Krankenhaus München-<br />
Bogenhausen, 2 Abteilung für Kinderchirurgie, Städt. Krankenhaus München-Schwabing<br />
Ein vorzeitiger Verschluß von Schädelnähten führt zu kompensatorischen<br />
Deformierungen des Schädels und zu teils groteskem Aussehen des<br />
betroffenen Säuglings. Um eine normale Entwicklung und Wachstum des<br />
Gehirns zu gewährleisten und somit die angelegte Intelligenz nicht zu<br />
beeinträchtigen, sollte im Säuglingsalter eine operative Korrektur durchgeführt<br />
werden. Bei dieser Operation werden die betroffenen Schädelnähte<br />
reseziert und die Schädelform remodelliert. Es entstehen breite<br />
Knochenlücken am Schädel, die nicht primär verschlossen werden, um<br />
einer zu schnellen Verknöcherung und erneuten Schädelwachstumshemmung<br />
entgegen zu wirken.<br />
Problem: Trotz breiter Resektion der Schädelnähte kann es zu Restenosierung<br />
oder auch zu einer unvollständigen Verknöcherung im weiteren<br />
Wachstum kommen.<br />
Material und Methode: Im Zeitraum von 1990 bis 2002 wurden durch uns bei<br />
147 Kindern Fronto-Orbitale-Mobilisationen (FOM) durchgeführt. In<br />
einer retrospektiven Studie wurden die Kinder nachuntersucht, bei<br />
denen bis einschließlich 1999 die FOM durchgeführt wurde (n=93).<br />
Während der routinemäßigen Nachuntersuchungen wurden zur Kontrolle<br />
des Schädelknochenwachstums Röntgenaufnahmen oder dreidimensionale<br />
Darstellungen von CCT´s (Computertomographie des Schädels)<br />
angefertigt. Anhand dieser Untersuchungen wurden Resynostosierungen,vorhandene<br />
Lücken oder Reossifikationen überprüft.<br />
Ergebnisse: Bei drei Kindern (3 %) kam es trotz breiter Resektion der prämaturen<br />
Synostose zur Restenosierungen der Schädelnähte mit erneuten<br />
Schädeldeformierungen, die operative Korrekturen notwendig machten.<br />
Bei sechs Kindern (6 %) mußten unvollständige Verknöcherungen im<br />
Vorschulalter operativ verschlossen werden. Bei allen übrigen Kindern<br />
kam es ohne erneute Schädelverformung zu einer vollständigen Verknöcherung<br />
der Schädellücken.<br />
Schlußfolgerung: Um bei prämaturen Kraniosynostosen eine ungehinderte<br />
Entwicklung des Gehirns zu gewährleisten, empfehlen wir die operative<br />
Korrektur im Säuglingsalter. Das Belassen von Knochenlücken bis zu 4<br />
cm verhindert dabei eine erneute Verknöcherung. Die geringe Resynostosierungsrate<br />
und erneute Wachstumshemmung für das Gehirn von<br />
3% bestätigt das Behandlungskonzept auch hinsichtlich einer Rate der<br />
unvollständigen Verknöcherung des Schädels in 6 % der Fälle, da hierbei<br />
das Gehirnwachstum nicht beeinträchtigt wird. Verbliebene Knochenlücken<br />
werden zum Schutz des Gehirns vor Einschulung mit einem<br />
Tabula externa-Transplantat verschlossen.<br />
P101 Die Verwendung von resorbierbaren Miniplatten<br />
zur Korrektur kraniofazialer Erkrankungen – Indikationen und<br />
Grenzen<br />
S. v. Gernet1 , F. Graewe1 , F. Höpner2 , W. Mühlbauer1 1Abteilung für Plastische- und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Städt. Krankenhaus München-<br />
Bogenhausen, 2Abteilung für Kinderchirurgie, Städt. Krankenhaus München-Schwabing<br />
Seit der Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial in der Chirurgie<br />
gibt es eifrige Bestrebungen, biologisch abbaubare Materialien bei<br />
bestimmten Osteosyntheseverfahren, in der Implantatchirurgie und auch<br />
im Rahmen der operativen Korrektur kraniofazialer Erkrankungen beim<br />
Kind zu entwickeln. Dadurch sollten unter anderem die Nachteile eines<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 83 (2003)<br />
zweiten operativen Eingriffes (die Metallentfernung), sowie die Gefahr<br />
des „Wanderns“ der Metallplättchen in das wachsende Schädelskelett<br />
(passive intraossäre Translokation, sog. PIT-Effekt) umgangen werden.<br />
In unserer Abteilung werden im Bereich der kraniofazialen Chirurgie seit<br />
über 5 Jahren resorbierbare Miniplatten und Minischrauben bei Operationen<br />
wie der Fronto-orbitalen Mobilisation (FOM), Anlagerung von<br />
Knochenteilen zur Augmentation oder beim Verschluß von Schädellücken<br />
verwendet.<br />
Dabei zeigt sich, daß bei erhöhtem Stabilitätsansprüchen dem Einsatz<br />
resorbierbarer Materialien Grenzen gesetzt sind. Auch bestehen nach wie<br />
vor Unsicherheiten bezüglich der Resorptionsgeschwindigkeit (möglicher<br />
PIT-Effekt ?) und der mangelnden Verlaufskontrolle durch bildgebende<br />
Verfahren.<br />
Dennoch überwiegen gerade beim Verschluß von Knochenlücken oder<br />
bei Remodellierungen von Gesichtsschädelteilen die Vorteile biologisch<br />
abbaubarer Materialien, welche auch in der kraniofazialen Chirurgie<br />
nicht mehr wegzudenken sind.<br />
P102 Therapieoption: „Endoskopisches Stirnlift“ bei zentraler<br />
Fazialisparese<br />
J. Eichhorn-Sens, U. Rohde, P.M. Vogt<br />
Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, MHH, Oststadt-Krankenhaus, Hannover<br />
Das endoskopische Stirnlift hat sich in der ästhetischen Chirurgie mittlerweile<br />
als narbenarmes Verfahren etabliert. Wir berichten über die<br />
Anwendung bei der beidseitigen zentralen Fazialisparese als neues Therapieverfahren.<br />
Ein 53jähriger Patient war 16 Jahre zuvor an einer Meningokokkenmeningitis<br />
erkrankt und litt seither am Vollbild einer postinfektiösen<br />
beidseitigen kompletten zentralen Fazialisparese. Während die Parese<br />
der unteren Gesichtshälfte relativ gut toleriert wurde, hatte die im Laufe<br />
der Jahre zunehmende massive Absackung der Stirnweichteile eine Einschränkung<br />
des Gesichtsfeldes zufolge, nämlich den beidseitigen Verlust<br />
der beiden oberen Sehfelddrittel. Dem Patienten war es inzwischen nicht<br />
mehr möglich, sich ohne extreme Hyperextension der Halswirbelsäule,<br />
welche wiederum orthopädische Probleme nach sich zog, im täglichen<br />
Leben zurechtzufinden. Somit bestand die Indikation zur Anhebung der<br />
Brauen-Stirn-Region. Wegen der frontalen Alopezie wurde das narbenarme<br />
Verfahren des endoskopischen, subperiostalen Stirnlifts unter Verwendung<br />
von jeweils temporal sowie hochfrontal medial temporär eingebrachten<br />
cranio screws kombiniert mit einer beidseitigen Oberlidblepharoplastik<br />
gewählt.<br />
Der Patient war postoperativ äußerst zufrieden und beschwerdefrei und<br />
konnte erstmals wieder einem normalen Alltagsleben nachgehen. Präoperativer<br />
Befund und postoperatives Ergebnis ein Jahr nach dem Eingriff<br />
werden mittels Video und Gesichtsfeldanalyse dokumentiert.<br />
Das endoskopische Stirnlift stellt eine elegante, narbensparende Methode<br />
in der Behandlung der ptotischen Stirn mit Gesichtfeldeinschränkung bei<br />
Patienten mit zentraler Fazialisparese dar.<br />
P103 Fehler und Korrekturen bei Blepharoplastiken<br />
N. Olivari, D.F. Richter<br />
Wesseling - Rösrath<br />
Abstracts<br />
Lidkorrekturen zählen zu den häufigsten Eingriffen auf unserem Fachgebiet.<br />
Nicht selten sind jedoch leicht zu vermeidende Fehler zu bemerken,<br />
die dann wiederum schwierig zu korrigieren sind.<br />
Generell ist die gründliche Analyse von Hautüberschuß, palpebralem<br />
Fett, Augenbrauenposition und Tarsusspannung Propädeutik.<br />
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