ABSTRACTS
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Abstracts<br />
mersion (4 °C, 30 s) bei den Patienten vor, 2 Tage nach und 3 Monate<br />
nach ETS) gemessen. Bei 20 Patienten erfolgte eine 1-Jahres-Nachuntersuchung.<br />
Ergebnisse: Präoperativ war die Wiedererwärmung der Finger bei den Patienten<br />
im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verlangsamt. Zwei<br />
Tage nach ETS hatte sich die Baseline-Temperatur um 5 °C erhöht und<br />
die Wiedererwärmung erfolgte erheblich beschleunigt bei ausnahmslos<br />
allen Patienten. Dabei war die Wiedererwärmung nach T3-Blockade<br />
langsamer als nach T2-Blockade. Drei Monate postoperativ war die Wiedererwärmung<br />
bei T3-ETS zum präoperativen Muster zurückgekehrt,<br />
während sie bei T2-Patienten noch beschleunigt war. Nach einem Jahr<br />
zeigten auch T2-Patienten wieder das präoperative Wiedererwärmungsmuster.<br />
Fazit: Unsere Daten zeigen, daß zwar nach ETS eine initiale Vasodilatation<br />
infolge Blockade vasokonstriktorischer Fasern auftritt, dieser Effekt<br />
jedoch nicht von Dauer ist. Zurückgekehrte oder sogar erhöhte Vasokonstriktorenfunktion<br />
3 Monate bzw. 1 Jahr postoperativ läßt eine ETS<br />
als langfristige Therapie peripherer Perfusionsstörungen der Hand fraglich<br />
erscheinen.<br />
V93 Konzept arteriovenöser Fisteln bei freiem<br />
Gewebetransfer in selektierten Patienten<br />
S. Brüner, A. Jester, B. Bickert, G. Germann<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
In der retrospektiven Studie wird die Anlage einer AV-Fistel vor dem<br />
eigentlichen mikrovaskulärem Gewebetransfer bei ausgesuchten Patientengruppen<br />
mit erhöhtem Risiko auf Effizienz und Outcome untersucht.<br />
Material und Methoden: Zwischen 1996 und 2002 wurden insgesamt 31 Pat. (18<br />
Männer, 13 Frauen) mit ASA III / IV nach diesem Verfahren operiert.<br />
Das Durchschnittsalter lag bei 54 a (13-71), mittleres Follow-up bei 21<br />
Mon. (2-50). Durchschnittl. Defektgröße war 15 x 14 cm.<br />
Grunderkrankungen waren: 5 Sternumosteitiden nach Bypass-OP, 5 Defekte nach<br />
Tumorresektion am Kopf, Axilla, Leiste, Unterschenkel und Sternum, 2<br />
Strahlenulcera, 11 chron. Osteomyelitiden am Unterschenkel, 2 Defekte<br />
am Unterschenkel nach Verbrennung, 2 postoperative Sacralulcera, 5<br />
akute posttraumat. Defekte am Kopf und am Bein. Bei 26 Pat. wurden<br />
AV-Loop und Lappendeckung während einer Operation durchgeführt. In<br />
5 Fällen erfolgte zunächst die Anlage eines AV-Loops und in 2. Sitzung<br />
der Lappentransfer. 4 unterschiedl. Typen von AV-Loops, davon 14 mit<br />
Saphenainterponat fanden Anwendung. Freie Lappen waren: 12 Latissimus<br />
dorsi Muskel, 2 Paraskapularlappen, 1 Serratusfaszienlappen, 2 Rektus<br />
abdominis Lappen, 2 kombinierte Rektus / Tensor fasciae latae Lappen,<br />
7 Tensor fasciae latae Lappen, 1 Radialislappen, 3 Gracilislappen.<br />
Funktionelle Resultate, Patientenzufriedenheit, soz. und berufl. Reintegration<br />
wurden ermittelt.<br />
Ergebnisse: Alle bis auf eine Lappenplastik waren trotz ASA III / IV erfolgreich.<br />
19 Komplikationen: Thrombose der Spendergefäße (1), Saphenainterponat<br />
(3), Lappengefäße (3), Hämatome (7), oberflächl. Nekrosen<br />
(3). Ein Steal-Phänomen wurde nicht beobachtet. Sowohl das funkt.<br />
Ergebnis wie auch die Ästhetik der gedeckten Beine war 6 von 10. Pat.<br />
Zufriedenheit 8 von 10. 25 Pat. konnten sozial reintegriert werden, 7 verstarben<br />
an der Grunderkrankung.<br />
Diskussion: AV-Loops sind als zusätzliches Verfahren bei selektierten Patienten<br />
mit multiplen Vorerkrankungen dann gerechtfertigt, wenn eine<br />
konventionelle Lappendeckung nicht möglich ist.<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
V94 Mammareduktionsplastik mit vertikaler Narbe bei<br />
Gigantomastien<br />
N. Heine, M. Eisenmann-Klein, A. Orlinska<br />
Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg<br />
Seit über 10 Jahren hat sich die MRP mit kurzer vertikaler Narbe als<br />
Alternative zu den T-Narbentechniken etabliert. In der Regel wird diese<br />
Methode jedoch nur für Straffungen und weniger ausgedehnte Resektionen<br />
unter 500-1000 g pro Seite eingesetzt. Bei größeren Resektatvolumina<br />
werden in der Regel T-Schnitttechniken oder sogar die freie<br />
Transplantation des Mamillen-Areola-Komplexes bevorzugt.<br />
An unserer Klinik wird die MRP mit vertikaler Narbe seit 1990 eingesetzt;<br />
seit 1995 gelten keine Beschränkungen mehr in der Indikationstellung<br />
bei großen Volumina. Im Jahr 2002 operierten wir insgesamt<br />
18 Gigantomastie-Patientinnen mit einem Resektat von mehr als<br />
1000 g/Seite und bis zu 48 cm Mamillen-Jugulum-Abstand. Dabei wurde<br />
eine eigene Modifikation der von Lassus und Lejour beschriebenen<br />
Methode mit cranialem Stiel angewandt.<br />
Die Patienten wurden nach 3 Monaten sowie im 2. Jahr nachuntersucht.<br />
Ziel der Untersuchung war es, Aufschlüsse über die Sicherheit, die Patientenzufriedenheit<br />
sowie die Stabilität des ästhetischen Ergebnisses zu<br />
erhalten.<br />
V95 Digitale Patientenaufklärungssysteme<br />
für Ästhetische Operationen<br />
S. Vedecnik, N. Pallua<br />
Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen<br />
Die Anzahl der ästhetischen Eingriffe steigt, ebenso wie der Bedarf an<br />
Informationen über die Techniken und Risiken der Operation. Gleichzeitig<br />
hat sich die Zahl der Kunstfehlerprozesse in der Ästhetischen Chirurgie<br />
seit den achtziger Jahren mehr als verzehnfacht. Eine Ursache dafür<br />
sind Missverständnisse zwischen Arzt und Patient. Da Ästhetische Eingriffe<br />
auf freiwilliger Basis beruhen, sind insbesondere diese Patienten<br />
bei der Arztwahl kritisch und versuchen möglichst viele Informationen<br />
über den geplanten Eingriff zu bekommen.<br />
Methoden: Seit einem Jahr werden in unserer Einrichtung in Kooperation<br />
mit Spezialisten aus dem Bereich der visuellen Kommunikation multimediale<br />
Beiträge für den Patienten entwickelt, die alle Gesichtspunkte<br />
einer Operationsaufklärung berücksichtigen. Nach diesem, in Bild und<br />
Ton sehr patientenorientierten Beitrag, erfolgt das Aufklärungsgespräch<br />
mit dem Arzt zum bevorstehenden Eingriff. Jeder Beitrag besteht aus<br />
einer ca. 10 Minuten langen Computeranimation und liefert im Anschluß<br />
Möglichkeiten zur Interaktion. Erste Prototypen dieser „Digitalen Patientenaufklärungssysteme“<br />
der Fettabsaugung und Blepharoplastik werden<br />
zurzeit in unserer Klinik eingesetzt.<br />
Ergebnisse und Diskussion: Nach Auswertung von anonymisierten Patienten-Fragebogen<br />
bescheinigen die teilnehmenden Patienten der digitalen OP-Aufklärung<br />
folgende Vorteile: Einfache Bedienbarkeit, anschauliche Darstellung<br />
in leicht verständlicher Form, sinnvolle Ergänzung zum Arztgespräch,<br />
Reproduzierbarkeit. Gegenüber herkömmlichen<br />
Aufklärungsmethoden bewerten bereits in der Vergangenheit operierte<br />
Patienten die Anschaulichkeit und Verständlichkeit der digtalen<br />
Methode als höherwertiger.<br />
Für das medizinische Personal bestehen folgende Vorteile: Bessere Information<br />
des Patienten vor dem eigentlichen Arzt-Patienten-Gespräch,<br />
zeitliche Straffung des Arzt-Patientengespräches durch die Vorinformation,<br />
zeitliche Ausweitung der Bedenkzeit des Patienten, erhöhte Rechtssicherheit<br />
durch Reproduzierbarkeit. Die teilnehmenden Patienten<br />
32 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 32 (2003)